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Bundesverbands Flachglas e.V. (BF)

Glasbranche muss den Nachwuchs mit einbinden

Bereits seit 15 Jahren besteht der Arbeitskreis „Sicherheitsglas und Glasbemessung“ des Bundesverbands Flachglas e.V. (BF), in dem Hersteller und Institute gemeinsam an nationalen und internationalen Normen arbeiten und für die Praxis oft richtungsweisende Merkblätter und Richtlinien erstellen, die der Branche wichtige Orientierung bieten.

Dipl.-Ing. Ulrike Gromnitza (Sanco Beratung) koordiniert als Arbeitskreissprecherin gemeinsam mit Steffen Schäfer (Bundesverband Flachglas e.V.) die Tätigkeiten und wirbt bei den Unternehmen dafür, mehr jungen Menschen die Mitarbeit in Verbänden und Arbeitskreisen zu ermöglichen: „Die Verbandsarbeit ist sehr wichtig, um gemeinsame Branchenziele zu verfolgen und sie ist eine tolle Plattform zum Erfahrungsaustausch. Wir halten uns auf dem neuesten Stand in Sachen Technik und Normen und können über den Tellerrand sehen – was bewegt die Glasbranche? Junge Menschen können auch hier für frische Impulse und neue Lösungsansätze sorgen.“   

Der „Arbeitskreis Sicherheitsglas und Glasbemessung“ des BF beschäftigt sich vor allem mit technischen und normativen Fragen und Entwicklungen rund ums Sicherheitsglas und die Glasbemessung. Ein zentrales Thema ist dabei die Entwicklung und Implementierung von Normen, die die Bemessungs- und Konstruktionsregeln für Bauprodukte aus Glas festlegen. Der Arbeitskreis bringt dabei die Erfahrungen von Herstellern und Anwendern ein, um praxisnahe Lösungen zu erarbeiten, die Einführung von Normen zu begleiten und sich als Branche auf die Zukunft einzustellen. 

Ulrike Gromnitza berichtet: „Erfahrene Mitglieder sorgen in oft jahrzehntelanger Mitarbeit und mit hoher Fachkenntnis für Stabilität – ebenso wichtig ist jedoch, dass junge Mitglieder frische Ideen und neue Impulse in die gemeinsame Arbeit einbringen.“ Sie regt an, dass mehr Unternehmen ihren Nachwuchskräften die Möglichkeit geben, sich in der Normungs- und Verbandsarbeit zu engagieren und schätzt an ihrer eigenen Verbandstätigkeit insbesondere die Möglichkeit, Diskussionen anzuregen und den Austausch von Ideen zu fördern.

Wie sieht die aktuelle Arbeit des BF aus?

Steffen Schäfer, beim Bundesverband verantwortlich für Normung und Technik, berichtet aus der aktuellen Arbeit, dass sich der Arbeitskreis schon lange intensiv mit der DIN 18008 befasst, insbesondere mit den überarbeiteten Teilen 3-5, die im Januar veröffentlicht wurden: „Wenn diese erst in der Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen veröffentlicht sind, die als Grundlage für die Umsetzung in Landesrecht dient, sollte man über die Neuerungen im Bilde sein. Erwähnt sei zum Beispiel, dass im Teil 3 die Senkkopfhalter aufgenommen wurden und ein neuer Anhang sich mit Ganzglasanlagen befasst. Im Teil 4 wurde die Einteilung der Kategorien überarbeitet, neu strukturiert und präzisiert.“ 

Prof. Dr.-Ing. Ruth Kasper (TH Köln), ebenfalls seit vielen Jahren Mitglied des Arbeitskreises, hat den „Leitfaden zur Glasbemessung“ überarbeitet und neu strukturiert. Dieser ist eine wichtige Hilfe bei der Planung von Glasbauteilen: „Die Revision war notwendig, um die aktuelle Überarbeitung der DIN 18008 (Teile 3-5) zu berücksichtigen. Der Leitfaden wird zukünftig auch Hinweise, Erklärungen und Anmerkungen zur DIN 18008 enthalten, damit allen Baubeteiligten der aktuelle Stand der Technik und die Entwicklungen auf nationaler Ebene verdeutlicht werden.“ In den nächsten Jahren wird sich der Arbeitskreis verstärkt auf die europäischen Aktivitäten und Eurocode 10 konzentrieren.

Prof. Kasper: „Zuerst arbeiten wir am nationalen Anwendungsdokument, in das der derzeitige Stand der Technik mit zahlreichen konstruktiven Regeln einfließen muss. Durch den Arbeitskreis ist das kritische Hinterfragen möglich, das Einbringen von Verbesserungen und letztlich auch das Herbeiführen von Änderungen. Nachwuchskräften sei die aktive Mitarbeit darum stets ausdrücklich empfohlen.“