Das neue Sortier-Konzept vereinfacht die Einführung und Nachproduktion von fehlenden oder beschädigten Einheiten. Zudem wird die bisher strikte Abhängigkeit zwischen Versand und Produktion aufgehoben. Dies stellt das bisherige Produktionsprinzip auf den Prüfstand und eröffnet zusätzliche Optimierungsmöglichkeiten: Die Versandreihenfolge dominiert nicht länger die ISO-Produktion.
In der Regel wird der Auftragsbatch in absteigender Reihenfolge von großen zu kleinen Formaten organisiert, sodass die Einheiten ohne Umstapeln in A- oder L-Racks in Versandreihenfolge übergeben werden können. Sollte eine Nachproduktion erforderlich sein, etwa aufgrund von Kratzern im Glas, führt dies manchmal dazu, dass der Versandprozess abgebrochen wird und die Glas-Racks in einem anderen Bereich der Halle abgestellt werden müssen, was zeitaufwendig und arbeitsintensiv ist. Alternativ werden die nachproduzierten Einheiten auf zusätzliche Racks gestellt, sodass die gewünschte Reihenfolge später manuell von den Mitarbeitern wiederhergestellt werden muss.
Kombinierte Trocknungs- und Sortierfächer für fertige Isolierglas-Einheiten
Durch das Puffern der produzierten Isolierglas-Einheiten entkoppelt das neue Sortiersystem SortJet IG die Prozesse zwischen Produktion und Versand, wodurch die direkte Abhängigkeit reduziert wird: Das Beladen der Racks beginnt erst, wenn alle Einheiten eines Auftrags produziert sind. Zu diesem Zweck werden bis zu vier Isolierglas-Einheiten unmittelbar nach der Fertigstellung auf der Linie automatisch auf eine Übergangsplatte übertragen und in einem Trockenturm gelagert. Je nach Konfiguration werden sie nach Aushärtung entnommen und in ein horizontales Sortierlager überführt.
Ist ein Kundenbatch vollständig und versandbereit , wird durch den Bediener oder die Software der Bereitstellungsprozess ausgelöst, und alle Scheiben werden in der erforderlichen Reihenfolge ausgegeben. Abschließend ermöglicht die Zwischenlagerung und optimierte Zusammenführung eine zuverlässige Glasübergabe in Reihenfolge, was als weiterer Ausbauschritt den Einsatz von Robotern zur Entlastung des Personals möglich macht.
Weiteres Optimierungspotenzial
Sobald die Produktionsanforderungen zwischen der Isolierglaslinie und der Versandbereitstellung gelockert sind, entsteht weiteres Optimierungspotenzial. Abhängig von der kundenspezifischen Ausstattung der Isolierglaslinie ist es beispielsweise hinsichtlich der Rüstzeiten vorteilhaft, sortenreine 2-fach- oder 3-fach-Gläser zu produzieren.
Darüber hinaus können auch Batches mit derselben Gasfüllung oder demselben Dichtungsmaterial zu verbesserten Bearbeitungszeiten führen.
Dieses System war auf der Messe ein regelrechter Besuchermagnet. (mr)