Seit 2009 wird die Gebäudehülle des Gewandhauses schrittweise energetisch saniert, im Herbst 2021 kam die 700 m2 große, nach Norden ausgerichtete Fassade des Foyers an die Reihe.
Die Einscheibenverglasung, die man dort in den 1980er-Jahren verbaut hatte, schützte das Deckengemälde „Gesang vom Leben“ im Foyer nur unzureichend vor schädlicher UV-Strahlung.
Zudem entsprachen die alten Fassadengläser nicht mehr den aktuellen energetischen Anforderungen. Daher entschieden sich die Verantwortlichen für eine energieeffiziente Fassaden-Verglasung.
Das Denkmalamt und Künstler forderten gleichzeitig, auch den optischen Eindruck des Gebäudes und des Gemäldes von außen zu erhalten.
All diese Ansprüche erfüllt Planitherm XN Diamant von Saint-Gobain. Die neuen Scheiben bestehen aus extra-klarem Glas mit LowE Beschichtung, die langwellige Infrarot-Strahlung reflektiert und so für gute Dämmwerte sorgt; der VSG-Aufbau mit PVB Folie absorbiert die UV Strahlung.
Geneigte Fassade nun auch sicherheitstechnisch optimiert
Die in einem geneigtem Winkel von 7,5° erbaute Fassade erfüllt durch den Einbau von VSG zudem auch die Sicherheitsanforderungen an Überkopfverglasung und erzielt eine rund 84 Prozent bessere Dämmung als die ursprünglichen Gläser.
Spektakulärer Scheibentausch
Der Austausch der Fassade war spektakulär und erfolgte mittels Hebebühnen und Lastkränen. Hierbei wurde jeweils ein senkrechter „Glasstreifen“ komplett herausgenommen und direkt mit den neuen Scheiben verschlossen.
54 dieser Elemente sind 3,20 x 2,80 m groß und wiegen je rund 550 kg. Das sind gut 300 kg mehr als eine der alten Scheiben. Weitere 36 Glasscheiben verschiedener Größen wurden an den Rand- und Seitenbereichen der Fassade verbaut.
Wiederverwenden ließen sich die ursprünglichen Halterungen und Rahmen: Statik und Halterungen waren offensichtlich bereits 1981 für dickere Glasstärken ausgebildet worden.
Hingegen musste das Dämmmaterial hinter den Aluverkleidungen erneuert werden. Die Rückseite der Verkleidung im oberen Teil der Fassade wurde im Zuge der Sanierung gesäubert.
Diese Sanierung rechnet sich
Der Aufwand hat sich allemal gelohnt: Der Bauherr rechnet mit einer Einsparung von 280.000 kwh Wärmeenergie pro Jahr und zugleich mit 56t weniger CO2-Emissionen.
Heute erstrahlt das Schau-Fenster des Gewandhauses heute in neuem Glanz und lässt das Kunstwerk prächtiger denn je erscheinen.