Die neue Niederlassungsstruktur von Lisec wird künftig sechs Regionen umfassen. Wir haben bei Lisec CEO Gottfried Brunbauer nachgefragt, was dies im Detail bedeutet, wie die neue Hubstruktur aufgebaut ist und last but not least, welche Vorteile sich daraus für die Glasverarbeiter eröffnen. Hier seine Antworten.
Nachgefasst bei Gottfried Brunbauer
Glaswelt – Lisec hat jetzt weltweit eine neue Struktur aufgebaut bzw. arbeitet daran. Was ist neu und was steckt hinter dieser Hubstruktur?
Gottfried Brunbauer – Die zentrale Veränderung besteht darin, dass wir jetzt einzelne Niederlassungen weltweit zu sogenannten Hubs – also Schwerpunktniederlassungen oder Zentralen – ausbauen. Jeder Hub ist dabei jeweils für eine bestimmte Marktregion verantwortlich. Diese Hub-Regionen decken den gesamten Weltmarkt ab.
In den Hubs bündeln wir entsprechend mehr Ressourcen und mehr Know-how sowie ein erweitertes Ersatzteilangebot, als dies in einer herkömmlichen Niederlassung möglich ist. Weiter erfolgen der Service und die After Sales Aktivitäten der Regionen künftig verstärkt durch die Hubs. So sind wir in der Lage, noch flexibler und schneller auf Kundenanfragen sowie beim Service zu reagieren.
Auch die übrigen Länder-Niederlassungen einer Region werden vom zugehörigen Hub koordiniert. Dies umfasst neben Beratung, Verkauf und Service zudem administrative Aufgaben und Verwaltungstätigkeiten, die damit an einer Stelle gebündelt werden.
Glaswelt – Welche Hubs wurden eingerichtet und welche Länder werden von dort aus bedient?
Brunbauer – Unser weltweites Netzwerk umfasst 25 Niederlassungen auf allen Kontinenten, die wir nun in sechs Regionen mit 7 Hubs (Zentralen) aufgeteilt haben. Das sind die Regionen North Western Europe (Hub: Deutschland), Southern Europe/Africa/Latin America (Hub: Italien), CIS: CEE/CIS (Hub: Polen und Russland), North America (Hub: USA), Middle East/India (Hub: UAE) sowie China /SEA/Oceania mit zwei Hubs, denn für diese Region haben wir je eine Zentrale in China sowie eine in Australien.
Glaswelt – Gibt es künftig auch noch Länder, die direkt von Österreich aus betreut werden?
Brunbauer – Ja, die Betreuung von Österreich, Ungarn, Israel und Japan erfolgt direkt durch unsere Mutterniederlassung in Österreich (www.lisec.com).
Glaswelt – Wie kam es zu der Einführung der Hub-Struktur?
Brunbauer – Im weltweiten Lisec-Netzwerk gibt es naturgemäß auch kleinere Niederlassungen, dies hängt von der Landes- und Marktgröße ab sowie dem Bestand an installierten Linien und Maschinen. In den kleineren Niederlassungen ist es jedoch nur bedingt möglich, alle Service-Ressourcen und für die Vielzahl unserer Produkte sowie das erforderliche Know-how (z. B. IT und Service-Techniker) vorzuhalten. So musste von dort immer wieder die Unterstützung der Servicezentrale in Österreich angefordert werden. Solche Anfragen können wir mit unseren Hubs nun deutlich vereinfachen.
Glaswelt – Bitte erläutern Sie das etwas näher?
Brunbauer – Die Kommunikation wird durch die Anfrage bei dem nahegelegenen Hub deutlich schneller, gegenüber einer teils mehrstündigen Zeitverschiebung zwischen dem Kundenstandort und der Lisec Zentrale Österreich. Weiter verkürzen sich die Anreisezeiten der Techniker und vielfach fallen sprachliche Barrieren weg. Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Insgesamt können wir durch die Hubs noch schneller und flexibler zum Vorteil der Glasverarbeiter und Kunden reagieren. Davon profitieren dann alle Beteiligten.
Glaswelt – Welche Aufstockung erfahren die Hub-Niederlassungen und was genau stellen diese bereit?
Brunbauer – Die Hubs erhalten zusätzliche Mitarbeiter, um die fachliche und fundiertere Kundenberatung im Vertrieb und beim Service in den Regionen aufzustocken. Dies erreichen wir einerseits durch eigene Mitarbeiter und andererseits durch eine (noch) engere Kooperation mit Agenten zur Unterstützung der unterschiedlichen Landessprachen sowie zur Betreuung von Märkten mit weniger kontinuierlichem Bedarf. Insgesamt werden so unser Reaktionszeiten deutlich verkürzt und schneller. Weiter werden wir wichtige Ersatzteile in den Hubs verstärkt bereithalten.
Glaswelt – Was leistet dann künftig die Lisec Zentrale in Österreich?
Brunbauer – Die Zentrale in Österreich steht bei anspruchsvollen Anfragen und für komplexe Lösungen natürlich weiterhin jederzeit als Backup zur Verfügung. Durch die neue, regionale Organisation können jedoch viel mehr Themen als bisher schneller durch die regionale Organisation gelöst werden.
Klicken Sie hier, um sich zum kostenlosen Lisec Campus anzumelden
Glaswelt – Welche Vorteile ergeben sich für Lisec als Gruppe?
Brunbauer – Ich denke, zuerst einmal zufriedenere Kunden, da diese in jeder Hinsicht noch schneller bedient werden können als bisher. Dazu kommt, dass wir den Kunden mit der neuen Struktur ein wirklich „Rundum-sorglos- Paket“ anbieten können. Mit Blick auf die Ergebnisse können wir als Organisation sagen, dass wir mit der Umsetzung des ersten Hubs, das ist die Niederlassung in Deutschland, und den dabei erzielten Verbesserungen sehr zufrieden sind. Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass unsere Performance gegenüber den Kunden in den nächsten Monaten noch deutlich zulegen wird, da unsere Anpassungen erst Schritt für Schritt zum Tragen kommen. Nicht zuletzt deshalb, da wir mit Verbesserungen unserer internen Prozesse eine gewisse Lernkurve durchlaufen werden.
Glaswelt – Sie veranstalten im Juni wieder den virtuellen Lisec Campus, ist die neue Hub Struktur auch dort ein Thema?
Brunbauer – Selbstverständlich. Vom 15. bis 17. Juni 2021 veranstalten wir zum zweiten Mal unseren Lisec Campus. Am zweiten Tag der Digital-Messe erwartet die Besucher unter anderem der Expertentalk „Starke Partnerschaft: Hubs“, der die neue, weltweite Niederlassungsstruktur bei Lisec präsentiert. Weiter gewähren wir dort Einblicke in die (neuen) Prozesse und erläutern detailliert die Vorteile für unsere Kunden.
Glaswelt – Was gibt es noch zu sehen?
Brunbauer – Wir warten mit einer Reihe an Innovationen aus dem Lisec Maschinen- bzw. Softwarebereich auf. Diese werden im Detail vorgestellt, in Bezug auf ihre Möglichkeiten und wie Verarbeiter von den neuen Lösungen profitieren können. Schauräume mit 3D-Modellen, 3D-Animationen, Einblicke in die Live-Produktion mit den neuesten Maschinen sowie Expertentalks ergänzen die jeweiligen Thementage. Der zweite Tag fokussiert sich neben den Hubs auf das Thema „Verlässlichkeit”. Diese Verlässlichkeit ist unsere starke Basis, denn die Langlebigkeit und Robustheit unserer Maschinen sind für viele Verarbeiter ein wichtiges Argument, sich für unsere Anlagen zu entscheiden. Am zweiten Tag stehen weiter im Fokus: Lisec Longlife, Glastronic, Ersatzteile u. v. m. Zum Lisec Campus ist jeder eingeladen, die Teilnahme ist selbstverständlich kostenlos. Lassen Sie sich überraschen.
Das Interview führte Matthias Rehberger.
Die weltweit 7 Lisec Hubs
Die Niederlassungsstruktur von Lisec wird künftig sechs Regionen mit sieben Hubs umfassen:
Die Betreuung von Österreich, Ungarn, Israel und Japan erfolgt weiterhin direkt durch die Mutterniederlassung in Österreich.
Jetzt zum Lisec Campus anmelden!
Von 15. bis 17. Juni 2021 veranstaltet Lisec seinen virtuellen Campus, um an drei Tagen neue Maschinen und Automationslösungen vorzustellen. Anmeldung unter