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Herausforderungen im Handwerk meistern, Teil 3

Mitarbeiter: In Zukunft begehrter als Kunden

_ Haben Sie sich schon einmal gefragt, was sage und schreibe 31 Millionen(!) Deutsche im Ehrenamt suchen? Die wichtigsten Motivatoren für diese Überzeugungstäter sind nach Befragungen folgende:

  • persönliche Entfaltungsmöglichkeiten
  • etwas bewegen können
  • etwas Neues lernen, Fähigkeiten entdecken und ausbauen
  • direktes Feedback, konkrete Ergebnisse
  • helfen, Gutes tun
  • eigene Verantwortungsspielräume ausbauen und nutzen
  • Ansehen, Feedback, Stolz
  • Flow-Erlebnis…

Kommt Ihnen das bekannt vor? Das sind Erfahrungen, die Sie, Ihre Mitarbeiter und Azubis jeden Tag als Handwerker machen können! Und diese Werte sind ungemein nachgefragt und werden es in der Berufswelt immer mehr sein!

Nur Arbeitgeber? Oder viel mehr?

Tatsächlich befinden wir uns gerade in einem Wertewandel des Arbeitens. Die neue Währung ist Zeit, Sinn, Erfüllung und Wohlbefinden. Viele und gerade junge Menschen streben nicht mehr nach blinder Pflichterfüllung oder nur maximalem Geldverdienen, sondern wollen in ihrem Arbeitstag als Mensch wertvolle Erfahrungen machen.

Sie fragen sich: Werde ich im Betrieb als Individuum wahrgenommen, werde ich als Teil dieses Unternehmens geschätzt? Wie geht man auf meine persönliche Situation ein, zum Beispiel bei familiären Veränderungen? Wie viel Frei- und Spielraum gibt man mir? Wie viel Freude macht mir mein Arbeitstag? Welche Erfolgserlebnisse und aufbauende Erfahrungen birgt er? Aber auch: Was und wie viel traut man mir zu?

Neue Währung in der Arbeitswelt

Tatsächlich weiß man aus Untersuchungen, dass die Einstellung, die Annahme, die ich jemandem gegenüber habe, seine Motivation und Leistungsfähigkeit direkt beeinflusst. Anders gesagt: Wenn Sie als Führungskraft Ihren Leuten wenig zutrauen (im positiven Sinn) und Vorbehalte und abwertende Haltungen ihnen gegenüber haben und leben, drosseln und limitieren Sie automatisch die Fähigkeiten und den Erfolg Ihrer Mitarbeiter. Fragen Sie sich selbst und antworten Sie schonungslos ehrlich:

  • Was halte ich von meinen Mitarbeiter und Azubis?
  • Was sind meine wahren inneren Werte und Überzeugungen, die ich in meinem Unternehmen (bewusst und unbewusst) lebe?
  • Warum sollte jemand bei mir lernen und arbeiten?
  • Was bin ich als Führungskraft und Vorbild gerne bereit zu geben?

Verstärke, was Du erfahren willst!

Eine wichtige Stellschraube Ihrer Unternehmensattraktivität ist also direkt bei Ihnen als Chef, Chefin und Führungskraft verortet. Positiv formuliert heißt die Zauberformel deshalb: Verstärke, was Du erfahren willst. Der ideale Verstärker ist die Anerkennung, das Feedback persönlich „face to face“ oder auch online via Social Media.

Immer noch leben viel zu viele Unternehmen nach dem ungeschriebenen Gesetz „wenn ich nichts sage, war’s in Ordnung“, oder etwas drastischer „nicht geschimpft ist gelobt genug“.

Dann werden wertvolle Potenziale der Motivation ungenutzt liegengelassen. Und man braucht sich nicht wundern, wenn der Chef einen Mitarbeiter spontan zur Besprechung ruft und der dann mit mulmigem Gefühl denkt: „Auweia, was ist jetzt wieder schief gelaufen?“ Denn, wenn alles in Ordnung war, bleibt dies ja meist unerwähnt. Eine kontinuierliche Kundenbefragung und die Weitergabe der Rückmeldungen an die Mitarbeiter ist also das „must have“ jedes Betriebs. Hier werden idealerweise nicht nur fachliche Qualitäten abgefragt, sondern auch das Verhalten der Mitarbeiter, die Qualität der Kommunikation und die Arbeitsweise.

Dabei bieten gerade die sozialen Medien und Bewertungsportale eine ideale Bühne, um auf authentische und interaktive Weise die Beziehung zwischen Handwerkern und Kunden zum Blühen zu bringen und Erfolgsgeschichten glaubhaft zu gestalten, zu präsentieren und allen zugänglich zu machen.

Einige ganz konkrete Beispiele:

  • Ein Post bei Facebook, bei dem ein Mitarbeiter zeigt, was er gerade macht, gibt einen Einblick „hinter die Kulissen“. Offenheit und Transparenz sind heute wichtige Voraussetzungen, um neue Kunden und natürlich auch Mitarbeiter anzusprechen.
  • Posts vom Betriebsausflug oder Firmenfeiern sind weitere Magneten – gemeinsames Grillen nach Feierabend, eine Raftingtour o. Ä. – schaffen Sympathie und zeigen den Zusammenhalt auch außerhalb der Arbeit.
  • Ähnliche Möglichkeiten wie Facebook bieten Instagram und Pinterest.
  • Ein selbst gedrehtes YouTube-Video mit einem Mitarbeiter, der über seine Arbeit und seine Kollegen berichtet, setzt nochmals eins drauf. Durch die enorme Verbreitung von Mobilgeräten wie Smartphones und Tablets erzielen Video-Zugriffe enorme Zuwächse. Videos sind ein Format, das besonders junge Menschen anspricht und damit ideal geeignet, um Nachwuchskräfte zu rekrutieren.

Wer einen eigenen Blog betreibt, hat weitere Möglichkeiten, um seine Mitarbeiter und die Wertschätzungskultur innerhalb des Betriebes zu zeigen. Wie wäre eine Artikelserie mit dem Thema „Unsere Mitarbeiter draußen beim Kunden“?

Wissen Sie wie Ihre Mitarbeiter über Sie denken? Fragen Sie sich doch mal: Wie sehen mich meine Mitarbeiter? Welchen Ruf habe ich im Team? Wie sprechen meine Leute über mein/unser Unternehmen in der Kneipe? Sehen Sie hier begeisterte Gesichter, Stolz und Freude, bei Ihnen tätig zu sein? Werben Ihre Mitarbeiter für Ihr Unternehmen als herausragenden Arbeits- und Entfaltungsplatz? Empfehlen Ihre Mitarbeiter Ihr Unternehmen potenziellen zukünftigen Kollegen? Welche „Noten“ bekommen Sie als Führungskraft hier in diesen Gesprächen wohl? Spannende Fragen… wir wünschen Ihnen gute Erkenntnisse!—

Im nächsten Artikel der Serie zeigen wir Ihnen, wie Sie mit einer perfekten Website viel Zeit, Ressourcen und Ärger sparen und passende Kunden wie auch neue Fachkräfte anziehen.

Umberta Andrea Simonis und Thomas Issler

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