Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
VOGELSCHLAG 

Über 1000 Vögel sterben in 24 Stunden an einem Gebäude

Das McCormick Place, Chicago, ist das größte Kongresszentrum in Nordamerika, dessen Glasfassade ist für Vögel gefährlich. In der Nacht vom 4. auf den  5. Oktober waren die Lichter des Gebäudes für eine Veranstaltung eingeschaltet, obwohl bekannt ist, dass helle Lichter in der Nacht Vögel von ihrer ursprünglichen Flugbahn abbringen können. Das Ergebnis waren mindestens 1000 Vögel, die mit dem Gebäude kollidierten und starben, während sie auf dem Flug in Richtung ihrer Winterquartiere im Süden Amerikas waren.

Annette Prince, Leiterin des Chicago Bird Collision Monitors, betont, dass dies die höchste Anzahl von Vogelschlägen an einem Gebäude bei einem einzigen Vorfall ist, wobei Freiwillige immer noch Kadaver im Umkreis von gut zwei Kilometern Bergen. Die genaue Anzahl der betroffenen Vögel wird sich zeigen, da die Aufräumarbeiten in der Innenstadt von Chicago fortgesetzt werden.

Die betroffenen Vogelarten, darunter Tennessee Warblers, Hermit Thrush und American Woodcocks, zeigen die Vielfalt der getroffenen Spezies. Vom 4. bis 5. Oktober waren rund 1,5 Millionen Vögel über dem Cook County, dem Großraum Chicago, in der Luft.

Robin - stock.adobe.com

Nicht immer direkter Tod bei Aufprall

Nicht jeder Vogelschlag hinterlässt einen toten Vogel am Ort des Aufpralls. Einige Vögel fliegen weiter, sind jedoch schwer verletzt hund überleben den Unfall nicht und verenden an einem anderen Ort.

Bryan Lenz von der American Bird Conservancy hebt hervor, dass jährlich in den USA bis zu einer Milliarde Vögel durch Kollisionen mit Gebäuden sterben. Im vorliegenden Fall waren die getöteten bzw. verletzten Vögel auf ihrem Weg von Kanada nach Süd- und Mittelamerika zur Überwinterung.

Die zunehmende Lichtverschmutzung in Städten wie Chicago stellt zudem ein erhebliches Risiko für Zugvögel dar. Das Ausschalten von Gebäudeleuchten in der Nacht wäre eine effektive Maßnahme, um die tödlichen Vogelschläge zu reduzieren.

Der McCormick Place ist Teil des "Lights Out Chicago"-Programms, bei dem Gebäude nachts ihre Lichter ausschalten, es sei denn, die jeweiligen Räume sind belegt

stock.adobe.com/Getty Images

Aktuell zu wenig Maßnahmen gegen Vogelschlag

Laut Annette Prince sei Vogelschlag eine bekannte Gefahr, dennoch werden von Gebäudeverantwortlichen nur begrenzte Maßnahmen ergriffen, um Vogelschlag zu vermeiden.

Sie schlägt vor, Fenstergläser mit Markierungen wie Punkten oder Mustern zu versehen, um Vögeln das Glas als Hindernis sichtbar zu machen. Ein deutlicher Aufruf für Vogelschutzglas und für die Nachrüstung von Fenstern und Fassaden.

Die Stadt Chicago hat 2020 eine vogelfreundliche Bauverordnung verabschiedet, die jedoch noch nicht in Kraft getreten ist.

Der im Jahr 2021 unterzeichnete "Bird Safe Buildings Act" von Illinois soll "vogelfreundliches Design für den Bau und die Renovierung von staatseigenen Gebäuden" vorschreiben.

Auch Forscher wie Brendon Samuels von der University of Western Ontario, Kanada, betonen die Wichtigkeit von Nachrüstungen, die Schaffung von Steuererleichterungen für Umweltinitiativen und die Anpassung von Fenstern, um die Gefahr für Vögel zu minimieren.

Er weist darauf hin, dass es bereits eine Reihe von Lösungen gibt, sprich eine wachsende Anzahl an Vogelschutzgläsern. Solche Vogelschutzgläser müssten jedoch noch stärker in die Politik bzw. Bauvorschriften integriert werden, um eine wirksame Sicherheit vor Vorschlag zu gewährleisten.