Neu im Angebot der Schraml Glastechnik ist die combiFIN, eine clevere Kombination aus verschiedenen vertikalen Bearbeitungsgeräten, die zu einer intelligenten Linie zusammengefasst ist. Die Linie besteht typischerweise aus folgenden Einzelsystemen:
Eine Besonderheit der Anlage ist, dass die Entwicklung in enger Zusammenarbeit zwischen Lisec und Schraml Glastechnik entstanden ist und somit eine Synergie aus dem Know-how beider Unternehmen genutzt wurde.
Nachgefragt bei Horst Schraml
Was genau die Besonderheiten der Anlage (www.combifin.com) ausmacht, wollte die GLASWELT von Horst Schraml, Geschäftsführer der Schraml Glastechnik, wissen. Hier seine Antworten:
GLASWELT– Herr Schraml, was macht die neue Anlage aus?
Horst Schraml – Die neue combiFIN erlaubt eine extrem schnelle Glasbearbeitung. Und sie lässt sich in vernetzte Produktionsprozesse einbinden, Stichwort: Industrie 4.0.
GLASWELT– Und wie sind die Maschinen der neuen Linie miteinander vernetzt?
Schraml – Die Geräte sind automatisch vernetzt. Die Bedienung und Programmierung ist daher nur an einer Maschine nötig. Bei Bedarf können die Systeme aber auch einzeln und unabhängig genutzt werden.
GLASWELT – Wie lässt sich die combiFIN bedienen, ist das sehr komplex?
Schraml – Die Bedienung der Anlagen ist wesentlich einfacher als bei komplexen All-in-one-Anlagen. Trotzdem sind die Geräte durch den Fokus auf die jeweilige Bearbeitung sehr leistungsfähig. Die Programmierung kann im Büro des Glasverarbeiters erfolgen oder direkt an der Maschine. Darüber hinaus lassen sich beide Arten der Programmierung kombinieren.
GLASWELT – Welche Taktzeiten lassen sich mit der combiFIN erreichen?
Schraml – Durch die Aufteilung der Bearbeitung in zumindest zwei Geräte ist die Taktzeit wesentlich verkürzt. Dadurch lassen sich praktisch alle Glas-türen, -trennwände oder ähnliche Glasprodukte in weniger als fünf Minuten komplett fertigen.
GLASWELT – Lassen sich auch Sonderformen mit der Anlage bearbeiten?
Schraml – Die Anlage bearbeitet so gut wie alle Gläser mit einer geraden Aufstellkante. Rund- oder Schrägecken werden ohne Taktzeitverlust bearbeitet. Durch die Losgröße 1 kann der Kunde beliebige Gläser, Stärken oder Formen ohne Einschränkung hintereinander bearbeiten.
GLASWELT – Wie bewerten Sie die Wirtschaftlichkeit der Anlage?
Schraml – Durch die Verwendung von Serienteilen aus dem Lisec- oder Schraml-Baukasten ist die Anlage vergleichsweise günstig. In Kombination mit der hohen Produktivität ergibt sich eine vorteilhafte Gesamtwirtschaftlichkeit.
GLASWELT – Wie zukunftssicher ist für Glasverarbeiter die Investition in die combiFIN?
Schraml – Die Anlagen sind auf dem letzten Stand der Technik und in der Kombination kann sowohl eine MRX als auch eine RX-Bohrmaschine genutzt werden. Alle Bearbeitungsgeräte sind wahlweise mit dem Wasserstrahlkopf bzw. mit verschiedenen Bearbeitungsköpfen lieferbar. Schnittstellen zu externen Software-Lieferanten sind erprobt und verfügbar. Die combiFIN weist alle Merkmale modernster Maschinenbautechnik auf. Die Anlagen entsprechen dem Industrie 4.0-Schema. Eine Fernwartung, die Fernsteuerung und die Konfiguration sind in jeder Laufrichtung und in diversen Ausbaustufen möglich. Einzige Einschränkung ist die maximal bearbeitbare Glasgröße, diese liegt derzeit bei 3210 × 2000 mm, also geteilte Bandmaße.
Die Fragen stellte Matthias Rehberger
Über die Schraml Glastechnik
Die Schraml Glastechnik ist seit 30 Jahren im Bereich der Nass-Bearbeitung tätig und war der weltweit erste Anbieter von vertikalen Glasbohrmaschinen. Seit 2017 ist die Schraml Glastechnik GmbH ein Teil der Lisec Gruppe (www.lisec.com).