Wenn die Anhänger des Schweizer Eishockeyclubs ZSC Lions dem Sommer entgegenfiebern, dann muss das einen besonderen Hintergrund haben. Und so ist das auch, am 17. August 2022 sollen die Lions (www.zsclions.ch) erstmals in ihrer neuen Spielstätte in Zürich-Altstetten spielen soll.
Derzeit ist die von Caruso St John Architects für bis zu 12.000 Zuschauer geplante multifunktionale Sport- und Event-Arena noch eine Baustelle. Das Architekturbüro mit Sitz in London und Zürich entwarf einen monumentalen Baukörper, der sich zwischen Eisen- und Autobahn behaupten muss. Teil der Gebäudehülle ist das Wellen- und Faltenmuster in den Betonfassaden der Nord- und Südseite. Teil dieser Fassaden sind markante kreisförmige Fenster.
Wie wurden die Glasaufbauten für die Fassaden optimiert?
Die insgesamt 315 runden Tageslichtöffnungen sind alle gleich groß und im Grundsatz gleich aufgebaut: Es handelt sich um 3-fach-Isoliergläser mit einem äußeren Verbundsicherheitsglas (VSG aus 2x TVG) von 2025 mm Durchmesser sowie zwei Einscheibensicherheitsgläsern (ESG).
Die Gläser auf der mittleren und inneren Position haben einen Durchmesser von nur 1817 mm, so dass ein Aufbau mit Stufe entsteht, der auf der Außenseite eine sehr elegante Position – bündig zu den Betonwellen der Fassade erlaubt. Der Überstand der äußeren Scheibe erhält einen tiefschwarzen Randsiebdruck, der den Glasverbund optisch verdeckt.
Die Isoliergläser erfüllen die hohen geforderten bauphysikalischen Anforderungen durch genau abgestimmte Glasqualitäten aus dem Sortiment von Saint-Gobain Glass (www.saint-gobain.com).
Bei dem als äußere Scheibe des VSG eingesetzten Planidur handelt es sich um thermisch teilvorgespanntes Glas, das für eine erhöhte Beständigkeit gegenüber mechanischen und thermischen Beanspruchungen bei floatähnlichem Bruchverhalten sorgt.Planiclear auf den inneren Positionen ist ein farbneutrales Floatglas. Im Zusammenwirken mit zwei Wärmeschutzbeschichtungen erreicht der Aufbau in der Nordfassade einen Ug-Wert von 0,63 W/(m²K) und dabei gleichzeitig eine Lichttransmission von 70,2 %.
Für die Südfassade wurde der Aufbau unter dem Aspekt des Hitzeschutzes modifiziert und das hochselektive Sonnenschutzglas Cool-Lite XTreme 60/28 integriert.
Die Südseitengläser erreichen ebenfalls einen hohen Wärmeschutz, zeichnen sich aber vor allem durch einen niedrigen Gesamtenergiedurchlass von 0,242 aus. Dies soll auch bei starker Sonneneinstrahlung eine Überhitzung der Innenräume vermeiden.
Wie war der Veredler caleoglas in das Projekt mit eingebunden?
„Für die Produktion der runden und wegen der Absturzsicherung komplett aus vorgespanntem bzw. teilvorgespanntem Glas bestehenden Isoliergläser haben wir einen Partner gesucht, der einerseits über die notwendige Erfahrung beim Vorspannen verfügt und andererseits möglichst die ganze Prozesskette an einem Standort verwirklichen konnte“, so Martin Horvath von Verroplan, der für die Fachplanung der Rundfenster zuständig war.
Seine Wahl fiel auf den Glasverarbeiter caleoglas Ost GmbH (G https://caleoglas.de) aus Potsdam, der alle Arbeiten vom Zuschnitt des beschichteten Rohglases über die Kantenbearbeitung und den Siebdruck bis zum Vorspannen, Laminieren und Verkleben ausführte.
Und wer übernahm die Metallbauarbeiten?
Die Montagelösung entwickelte die schweizerische Surber Metallbau (G hwww.surber.ch), die die Isoliergläser zunächst in der Werkstatt mit einem Aluminiumadapterprofil zu einem Structural-Glazing-Element verklebte. Auf der Baustelle werden aktuell die so vorbereiteten Rundfenster von außen in die Betonfassade eingesetzt und mithilfe eines weiteren Aufnahmeadapters am Beton der Fassade verschraubt. Dies geschieht fortlaufend mit dem Fortschritt beim Bau der Betonfassade und soll voraussichtlich im Herbst 2021 abgeschlossen sein.