Zum Auftakt der erstmals von Arvind Kumar (Hydro Building Systems Middle East) moderierten Hybrid-Veranstaltung widmete sich Benjamin Beer – Geschäftsführer und Head of Façades der Werner Sobek Niederlassung in Dubai – unter anderem der spannenden Frage: Welche nachhaltigen Gebäudekonzepte der Vergangenheit können wir in Gegenwart und Zukunft transferieren?
Außerdem stellte der Referent beeindruckende Projekte wie zum Beispiel die anlässlich der Weltausstellung 2020 in Dubai von Werner Sobek entwickelten Verschattungsanlagen sowie den KÖ Bogen II in Düsseldorf vor. Die dort umgesetzte Grünfassade leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Mikroklimas am und im Gebäude.
Großartige Orte für Menschen schaffen
erläuterte Sveinung Chercka-Simonsen in seiner Funktion als Senior-Partner und Projekt-Architekt von Schmidt Hammer Lassen Architects (SHL, Kopenhagen) zunächst die grundsätzliche Arbeitsweise des international tätigen Büros. Im Fokus stehe eine übergreifende Methodik bzw. DNA mit einem flexiblen „Baukasten“ von Materialen und Designs. Diese würden je nach Projekt auf die jeweilige Umgebung und Kultur angepasst. Ziel dabei?
„Wir wollen großartige Orte fürs Leben, Wohnen und für menschliche Begegnungen kreieren.“ Wie das in der Praxis aussieht, veranschaulichte der Architekt anhand aktueller Referenzen. Das Vendsyssel-Theater Hjørring in Nordjütland zum Beispiel fügt sich als kulturelle Achse in die urbane Umgebung ein und fungiert gleichzeitig als neuer, lebendiger Organismus in der Stadt.
Das Konzept umfasste dabei – folgend der SHL-Philosophie – fünf Hauptthemen: Integration, Offenheit, Funktionalität, Flexibilität und Materialität. Auch ein Highlight: Das VIA in Oslo. Der Gebäudekomplex direkt am Fjord gilt mit seinem intelligenten Nutzungs-Mix aus Geschäften, Büros und Parkmöglichkeiten bereits als neues Symbol der Stadt und Musterbeispiel für Nachhaltigkeit.
Der „BREEAM”-zertifizierte Neubau wurde mit einer Closed Cavity Fassade von Wicona realisiert. Gleiches gilt übrigens auch für den ebenfalls vorgestellten Gebäudekomplex K8 im Zentrum von Stavanger. Kern des zukunftsweisenden Projekts ist ein 16-stöckiger Turm mit 15.000 m2 flexibler Fläche für Büros, Restaurants, Ausstellungen und Konferenzen.
Was macht Gebäude lebenswert?
Christian Eichinger von KSP Engel und Leiter des Büros in München skizzierte zum Start die grundlegende Arbeitsweise des international tätigen Büros. „Wir legen größten Wert auf ein iteratives und integratives Arbeiten.“
Das bedeutet: Nach genauer Definition der Problemstellung folgt eine eingehende Analyse – und auf dieser Basis erarbeitet das interdisziplinäre Team die optimale Lösung. Anhand eindrucksvoller Projekte wie der National Library of China in Bejing zeigte er, wie sich dieser Ansatz in der Praxis erfolgreich umsetzen lässt. Futuristisch mutet das Projekt „Meixi Urban Helix“ in Changsha an.
Mit „Responsible Design“ zur ganzheitlichen Lösung
Zum Abschluss trat mit Giuseppe La Ferla von Chapman Taylor Global Architects and Masterplanners in Madrid ein international erfahrener Projekt-Architekt vor das Publikum. Ziel des Büros sei es, durch die intelligente Verknüpfung von Kreativität, Interdisziplinarität, Kundenorientierung und Nachhaltigkeit zukunftsgerechte Lösungen zu finden – von der ersten Skizze bis zur fertigten Konstruktion. Im Fokus stehe dabei das „Responsible Design“, so der Referent.
Das bedeutet: Ein Design, dass das Well-Being der Menschen, den jeweiligen Ort und die „Bedürfnisse“ des Planeten vereint. In diesem Zusammenhang stellte Giuseppe La Ferla zahlreiche Projekte des Büros vor und gab dabei detaillierte Einblicke in die Fassadenplanung und -konstruktion. Erwähnt wurden zum Beispiel der moderne Office- und Wohnturm „Cinco District“ in Lissabon, die optische und energetische Sanierung des Bürogebäudes Los Cubos in Madrid der auch die futuristische „Airport City“ in Jeddah.
Hier die Veranstaltung auf YouTube ansehen
Die Aufzeichnung des Events ist unter https://www.youtube.com/watch?v=LqDrh8ri0_0 oder über den Kanal des Next Studio by Wicona + Partners auf YouTube abrufbar.