Das Thema Klimalast und Druckausgleich ist nicht neu: Bereits in den 1990er Jahren wurden Wege gesucht, um die Belastung auf Isoliergläser zu reduzieren. Damals gab es Ansätze mit Kapillar-Röhrchen, die sich jedoch als zu kompliziert nicht durchsetzte.
Eine Alternative soll der Einsatz von Wechselventilen sein, die bei größeren Druckunterschieden zwischen Scheibenzwischenraum und Umgebung ein kurzfristiges Abblasen oder Einsaugen ermöglichen. Aber hier gibt es keine dauerhafte Gasdichtheit, und so ist keine Gasfüllung möglich.
Heute, in Zeit von Psi-Olympiade, Warmer Kante und Diskussionen um 4-fach-Glas sind Isolierglas-Einheiten ohne Gasfüllung ohnehin kaum denkbar.
Die Helantec GmbH setzt auf eine andere Lösung: Druckausgleich mit dem ISO-Altimeter Professional und speziellen Ventilstopfen. Der ISO-Hersteller stellt damit die Gasfüllung der entsprechenden Isoliergläser auf die Klimabedingungen am Einbauort ein (bezogen auf das Jahresmittel). Somit ist werden die Isoliergläser dauerhaft der geringsten Belastung ausgesetzt.
Umsetzung: Nach dem Aushärten der Versiegelung wird mithilfe des ISO-Altimeter professional der gewünschte Druck im SZR des Isolierglases eingestellt. Dazu werden die Scheibenmaße und der Einbauort direkt am Gerät mittels Touchdisplay eingegeben. Um Tippfehler zu vermeiden, ist die Datenübertragung aus den Produktionsdaten per USB oder Netzwerk möglich. Die Berechnung der Entnahmemenge erfolgt im Gerät.
Sobald die Sonde durch das Ventil in der Abstandhalter gesteckt ist, kann das Gerät absaugen und den notwendigen Unterdruck erzeugen. Nach dem Herausziehen der Sonde wird das Ventil per Plastik-Korken verschlossen, und das Isolierglas kann verschickt und verglast werden. Es ist keine weitere Behandlung nötig. Die Gasdichtheit der Stopfen wurden von MPA Darmstadt bestätigt, so der Anbieter.
Seit der Einführung der Anwendung wurden fast 5 Millionen sogenannte Helantec-Ventile eingesetzt. Gelegentlich ersetzen sie auch das Hülse-Stopfen-System bei manueller Gasfüllung.
Für flexible Abstandhalter kann das ISO-Altimeter professional sogar ohne Helantec-Ventil eingesetzt werden. In Feldversuchen hat sich gezeigt, dass sich der Schaum schnell verschließt und anschließend mit Tape und Versiegelung abgedichtet werden kann.
Druckausgleich auch bei weniger als 500 m Höhendifferenz sinnvoll
Ursprünglich wurde das System für Isoliergläser entwickelt, die in große Höhen eingebaut werden. In jüngerer Zeit trifft es jedoch auf steigendes Interesse von Fenster- und Fassadenbauern aufgrund der größeren Abstandhalter durch die Zunahme von 3-fach-Isolierglas. Der Einsatz erfolgt nun häufig schon bei Höhenunterschieden von 500 m und darunter.
Hauptsächlich wird das ISO-Altimeter professional direkt in der ISO-Produktion eingesetzt, es gibt jedoch Fensterbauer, die die Einstellung direkt vor dem Verglasen vornehmen. Selbst der Einsatz auf der Baustelle ist möglich.
Liegt der Einbauort tiefer als die Produktion, kann das Gerät auch Gas hinzufüllen. Hierfür wird eine Gasflasche eingeschlossen, sodass der Füllgrad nicht verringert wird. Für den Qualitätsnachweise besteht die Möglichkeit, Etiketten nach jedem Einstell-Vorgang auszudrucken. So kann der Isolierglas-Hersteller die Voreinstellung des Gasfüllgrades für jede einzelne Scheiben belegen. Für die Nachverfolgbarkeit werden alle relevanten Daten zu jedem Druckausgleich gespeichert undkönnen per USB oder Netzwerk an die Administration des ISO-Herstellers übertragen werden.
Helantec bietet zudem weitere Messgeräte an. International hat sich z.B. der GasTester als mobiles, Messgerät für die Gasfüllung etabliert. Mittels interner Pumpe werden 10 ml Gas abgesaugt und in 5 Sekunden der Gasgehalt angezeigt.