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Wohnungsbau am Tiefpunkt – erste Zeichen der Erholung sichtbar

Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) wurden 2024 in Deutschland 215.900 Wohnungen genehmigt – ein Rückgang um 43.700 Wohneinheiten oder 16,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit sank die Zahl der Baugenehmigungen bereits im dritten Jahr in Folge. Zum letzten Mal gab es so wenige Neubau-Genehmigungen im Jahr 2010 mit 187.600 Wohnungen.

Doch es gibt auch Lichtblicke: Der Rückgang im zweiten Halbjahr 2024 fiel deutlich geringer aus als in den ersten sechs Monaten. Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich der Abwärtstrend abschwächen könnte, insbesondere durch Förderprogramme und sinkende Baukosten.

Auch bei Nichtwohngebäuden gab es Rückgänge: Die genehmigte Baufläche sank um 2,9 %, bei Handelsgebäuden sogar um 17,5 %. Doch im Bereich Lagergebäude gab es eine Zunahme von 3,4 %, was auf eine wachsende Nachfrage nach Logistikflächen hindeutet.

Verlangsamter Rückgang im zweiten Halbjahr 2024 – Hoffnung auf Erholung

Während der Einbruch 2023 mit -27 % noch dramatischer war, zeigt sich 2024 ein leicht abgeschwächter Trend. In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden 21 % weniger Wohnungen genehmigt als im Vorjahreszeitraum, im zweiten Halbjahr betrug der Rückgang nur noch 13 %. Diese Entwicklung könnte darauf hindeuten, dass der Markt sich langsam stabilisiert.

Neubau von Wohnhäusern besonders betroffen – Dynamik bei Mehrfamilienhäusern erwartet

Von den 172.100 genehmigten Neubauwohnungen entfielen 92.300 auf Unternehmen (-22 %) und 68.400 auf Privatpersonen (-16 %). Auch öffentliche Bauprojekte verzeichneten einen Rückgang um 20 %.

Besonders dramatisch ist der Rückgang bei Einfamilienhäusern (-20 % auf 37.900) und Mehrfamilienhäusern (-19,7 % auf 114.200). Doch es gibt Anzeichen, dass sich der Mehrfamilienhausbau mittelfristig stabilisieren könnte, da Investoren verstärkt auf Mietwohnungsbau setzen und sich Fördermaßnahmen auswirken könnten.

Ein Blick auf die Entwicklung seit 2021 zeigt einen drastischen Einbruch: Der umbaute Raum für Büro- und Verwaltungsgebäude sank in den letzten drei Jahren um 43 %, was unter anderem auf den anhaltenden Trend zum Homeoffice zurückzuführen ist. Doch Experten sehen Chancen für eine Anpassung des Immobilienmarkts an neue Arbeitswelten.

Baugenehmigungen als Indikator für die Bauwirtschaft – Stabilisierung in Sicht

Die Zahl der Baugenehmigungen gilt als wichtiger Frühindikator für die Bauaktivität. Wie sich der Wohnungsbau tatsächlich entwickelt, wird sich mit den Zahlen zu den Baufertigstellungen zeigen, die das Statistische Bundesamt voraussichtlich am 23. Mai 2025 veröffentlichen wird. Es gibt jedoch erste Signale, dass sich die Dynamik stabilisieren könnte – insbesondere durch gezielte Fördermaßnahmen und eine sich entspannende Zinspolitik.