GLASWELT – Herr Seitz, wie waren Ihre Umsatzziele für dieses Jahr? Hat Ihnen Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht?
Patrick Seitz – Wir haben trotz Krisenmodus unsere Planziele erst mal beibehalten. Natürlich haben wir unseren Kostenplan eingefroren bzw. alle Ausgaben auf den Prüfstand gestellt, Liquidität ist das Top-Thema für uns gewesen. Jetzt hoffen wir trotz Pandemie-Phase ein gutes Ergebnis zu erzielen. Ob wir das mit dem gleichen Umsatz erreichen werden ist fraglich, schließlich haben wir auch in einigen Regionen wie z. B. in Amerika erhebliche Einschnitte zu verkraften. […] Vom deutschen Markt hören und spüren wir allerdings nur Gutes – einige Hersteller berichten von einem Rekordauftragseingang im März. Augenblicklich haben wir den seit Jahren größten Auftragseingang zu verzeichnen. (Anmerkung der Red.: Das Interview fand Mitte Juni statt).
GLASWELT – Wie sehr fehlt Ihnen der Austausch mit den Messebesuchern in diesem Jahr. Wie sehr fehlt Ihnen dieser Marktplatz, um Ihre neuen Produkte und Ideen zu platzieren?
Michael Dietz – Wir alle müssen uns damit zurechtfinden, dass wir erst 2022 die Branche in Nürnberg wiedersehen werden. Aber die Themen, die wir vorbereitet haben, werden wir jetzt nicht wieder wegpacken, sondern wollen diese natürlich auch auf die Straße bringen. Wir müssen also neue Wege in der Kommunikation gehen.
Seitz – Künftig wird es wohl auf einen Mix aus neuen Kommunikationsformen wie Webinare, Videokonferenzen und Telefonate herauslaufen. Wir vertrauen natürlich auch auf solche Medien wie die GLASWELT, um den Fensterbauern zu vermitteln, was wir zu bieten haben. Dennoch wird auch der direkte Kundenkontakt nicht abreißen. Die Messen sind ein – zwar sehr teurer – aber auch sehr wichtiger und emotionaler Kommunikationsaspekt in unserer Branche.
GLASWELT – Kommen wir auf Themen zu sprechen, die Sie auf der Messe präsentiert hätten.
Dietz – Unser Hauptthema sind aktuell die grünen Aussichten mit PVC-Fenstern, weil mit energeto Ressourcen in vielerlei Hinsicht einzusparen sind. Basis ist die Kombination aus unseren Technologien bonding inside und powerdur. Damit kann bei den gängigen Fenstergrößen auf Stahl verzichtet werden, die powerdur-Streifen und die Verklebung bringen mehr Stabilität im Rahmen, was zudem für weniger Nachstellarbeiten sorgt.
Seitz – Uns geht es um den Dreiklang: Innovative Produkte, praktikable und moderne Prozesse und hilfreiche Services für den Fensterhersteller. Wir wollen unseren Kunden helfen, bessere Fenster zu verkaufen. Wir wollen dem Kunden aber auch helfen, sich von Marktbegleitern zu differenzieren.