Die Betrachtung des Bauteils Fensters und weite Teile des Mehrwert Verkaufs gründen sich auf der Werthaltigkeit, der Wert-Nachhaltigkeit. Wie gut, hochwertig, hochpreisig sollte ein Fenster ausgestattet sein, das ich doch mindestens 30 Jahre vor Augen habe – so lautet ganz häufig und gewiss nicht zu Unrecht die Frage.
Nur: Bleibt es bei dieser Betrachtung, sind die Strukturen in Stein gemeißelt. Wir verwenden hochwertige Materialien, definieren passende Prozesse und suchen im Vertrieb nach den Prozentpunkten, die uns letztlich das wirtschaftliche Überleben sichern (sollen).
Aber das hat zu zwei Herausforderungen geführt.
Was wäre, wenn wir weggingen von dem Credo der 30 bis 50 Jahre – und stattdessen überlegten, was es für einen Bedeutungswandel im Blick auf unser Bauteil mit sich bringen würde, wenn es uns stattdessen gelänge, die Möglichkeit zu schaffen, das Fenster gerade als anpassbar, als gewissen Modeerscheinungen unterliegend, als – ja – austauschbar zu inszenieren?
Lebensumstände ändern sich. Oft hört man Leute sagen: Ein zweites Mal würde ich beim Bauen dieses oder jenes anders machen, aber damals hatte ich eben eine andere Agenda, andere Mittel zur Verfügung.
Wäre doch toll, wenn wir diesen Menschen als Fensterindustrie helfen könnten. Warum nicht ein Kunststoff- gegen ein Holz-Alu-Element austauschen – wieso nicht einen Raffstore statt des Rolllos montieren, weil nun der Look ebenso gefragt ist wie die Funktion?
Tatsächlich durchlaufen wir im Reife- und Alterungsprozess verschiedene Lebensphasen, kleiden uns anders, treten einen Schritt zurück, statt uns zu exponieren, bevorzugen andere Farben. Dazu kommen modische Erscheinungen, denken wir nur an den Anthrazit-, Grau- oder Matt-Hype.
Wie wäre es, wenn wir darauf reagieren, vielleicht sogar selbst Trends anschieben könnten. Dann würde sich – zumindest in der Raumansicht – das Bauelement als Teil der Innenausstattung bzw. -einrichtung herausbilden, und unsere Produkte würden anders wahrgenommen und dann auch als wichtige Impulsgeber eines sich wandelnden Einrichtungsstils beraten und verkauft.
Der Weg dorthin, und das ist immer noch viel zu wenig im Fokus, einfach weil sie auch viele Hersteller über Jahrzehnte als ungeliebtes Kind behandelt haben – der Weg dorthin führt über die Montage. Längst gibt es – im Verband Fenster + Fassade wie am ift Rosenheim – durchdachte Ansätze für den Einsatz einer Montagezarge: Denn wenn ich einen Platzhalter einbaue, lege ich technisch für die oben angesprochene Durchlässigkeit der Grundkonstruktion die Basis, um als Fensterindustrie die ganze Klaviatur der multifunktionalen Anforderungen zu bespielen. Der Gebäudenutzer ist seiner Elemente nach 10, 12 Jahren überdrüssig?
Wir können ihm eine Vielzahl verschiedener Optionen anbieten und erreichen damit zwei Dinge:
Natürlich muss das auch mit produkttechnischer Weiterentwicklung und entschlossenen Circular-Economy-Strategien einhergehen. Aber – alles beginnt mit der Montage.
Deswegen ist der zweistufige Fenstereinbau einer unser Gamechanger!
Lösungen, die es am Markt gibt, sind in den Ansätzen erprobt und wie beschrieben weiterzuentwickeln. Sie funktionieren und werden schon heute von einigen Protagonisten insbesondere unter dem Aspekt des Schutzes der Elemente in der Bauphase großflächig eingesetzt.
Wenn es uns gelingt, solche Prozesse in den Standard zu bringen, nehmen wir in ein paar Jahren – wann immer der Kunde es wünscht – das Element aus der Mauerwerksöffnung, erneuern es oder tauschen es aus und bescheinigen dem Bauherrn einen erfolgreich absolvierten Kundendienst vulgo die erledigte Inspektion.
Was wird wohl die Folge sein, in Hinblick auf die Bedeutung des Bauteils Fenster: Wir, bei der Terhalle Tischlerei GmbH, bearbeiten diese Entwicklungen seit einiger Zeit und prüfen konsequent Konzepte, um die Beziehung zum Fensterkäufer zu verstetigen, uns ihm bei der Verwirklichung seiner – über die erste Kaufentscheidung weit hinausgehenden – Wünsche als kompetenter Partner zu empfehlen. Nur so können wir wirklich mehr tun, als einmalig das Loch im Gebäude zu schließen – und diese Perspektive braucht die Branche, davon sind wir überzeugt.