Die TMP Fenster + Türen GmbH aus Bad Langensalza setzt seit Anfang des Jahres in ihrer Produktion ausschließlich auf „Low-Carbon-Glas“ von AGC Interpane. Mit diesem Glas, das einen um 45 % reduzierten CO2-Ausstoß hat, steigert TMP nicht nur die Energieeffizienz von Gebäuden, sondern reduziert auch deren CO2-Footprint. „Das Glas überzeugt durch hohe Tageslichttransmission von 89 % und ästhetische Neutralität“, erklärt Vertriebsleiter Maik Müller. Gleichzeitig maximiert TMP den Einsatz von recycelten Materialien in der Produktion und veröffentlicht EPD-Zertifikate (Environmental Product Declarations) für viele Produkte.
Herausforderung: Nachhaltiges Bauen in der Sanierung
Während im Neubau Nachhaltigkeit immer stärker an Bedeutung gewinnt, sehen sich Sanierer oft mit finanziellen Hürden konfrontiert. „Während nachhaltige Baustoffe und Produkte im Neubau- und Projektgeschäft immer öfter auftragsrelevant sind, fehlt Sanierern zu oft das Geld, auch weil die Förderprogramme zu kompliziert sind – das ist schade, denn hier bestünde das größte Potenzial für den Klimaschutz“, so Müller. TMP bleibt jedoch bei seinem Nachhaltigkeitskurs und setzt auf langfristige Lösungen.
AGC Interpane und die Zukunft des Floatglases
AGC Interpane erreicht den vergleichsweise niedrigen CO2-Footprint von sieben Kilogramm CO2 pro m² Glas bei vier Millimeter Dicke durch ein ganzheitliches Konzept:
„Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil nicht nur der AGC Interpane Philosophie sondern auch der von TMP“, erläutert Tobias Kern, Geschäftsführender Gesellschafter von TMP. „Bei einer Produktion von jährlich bis zu 100.000 Fenstern war die Umstellung auf CO2-reduziertes Glas für uns ein bedeutender Schritt in Richtung einer künftigen CO2-Neutralität. Wir freuen uns hierfür mit unserem bewährten Partner AGC Interpane zusammenarbeiten zu können."
Recycling: Fenster für die Zukunft
TMP engagiert sich im Rahmen der Recycling-Initiative „Rewindo“, indem sie alte Fenster, Rollläden und Türen sammeln und diese in den Recyclingkreislauf zurückführen. Das gewonnene PVC-Granulat dient als Basis für neue Kunststofffenster.
So schont TMP Ressourcen und verringert den Energieeinsatz. Vertriebsleiter Müller weiß, dass der Recyclinganteil theoretisch noch höher sein könnte: „Es gibt Vorgaben von der EU, was die sichtbaren Oberflächen betrifft, zum Beispiel um die Farbechtheit in RAL-Farben zu gewährleisten. Recycling-Granulat ist aber in der Regel grau, darum verzichtet man im sichtbaren Bereich noch auf den Einsatz. Gleiches betrifft bestimmte Oberflächenstrukturen. TMP betreibt eine eigene Forschungsabteilung, die sich mit Lösungen beschäftigt, auch im Sinne der weiteren Dekarbonisierung.“
EPD-Zertifikate: Transparenz für umweltfreundliche Bauvorhaben
Im Bausektor sind Produkte mit geringer Umweltauswirkung zunehmend gefragt. EPD-Zertifikate liefern messbare Daten zu Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts. TMP hat sich als einer der ersten Fensterhersteller für die EPD-Zertifizierung seiner Fenster entschieden, was die Vergabe von Bauaufträgen erleichtert und zur Nachhaltigkeitszertifizierung von Gebäuden beiträgt.
Denn EPD-Zertifikate (Umwelt-Produktdeklarationen) dienen Auftraggebern als Entscheidungsgrundlage bei der Vergabe von Bauaufträgen und sind für die Umweltzertifizierung von Gebäuden nach DGNB, LEED oder BREEAM wichtig. Sie enthalten objektiv ermittelte Informationen über die Umweltauswirkungen eines Produktes, zu seinen Rohstoffen, zur Herstellung, zur Umweltbilanz und auch zum Recycling – betrachtet wird der gesamte Lebenszyklus. Wie AGC Interpane, die EPDs inzwischen für nahezu die ganze Produktpalette digital zur Verfügung stellen, hat sich auch TMP für die EPD-Zertifizierung ihrer Fenster und Fenstertüren entschieden, die durch das Institut für Fenstertechnik (ift) Rosenheim vergeben wurden.
Die Arbeit mit recyceltem Material und mit dem Low-Carbon Glas wurde jetzt auch von der IHK-Thüringen ausgezeichnet. In einer Urkunde wird die Teilnahme am Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen gewürdigt.
Neue Märkte im Fokus
Neue Märkte erschließen, das ist eines der Ziele der Unternehmensschlenker Tobias Kern und André Leffler. Für Niedersachsen Bayern und Mecklenburg-Vorpommern sind 5 Außendienstmitarbeiter eingestellt worden. Auch für das westliche Niedersachsen, Berlin, Brandenburg und Hamburg werde man den Außendienst verstärken.
Darüber hinaus habe man das serielle Bauen im Blick: So gehen derzeit Fenster nach Frankfurt wo sie in Holzrahmenbauweise gefertigte Wände montiert werden.