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Serie zur optimalen Showroom-gestaltung; (Teil iX)

So holen Sie den Kunden zweifach ab

Dank der sich anbahnenden Abschwächung der Pandemiekrise zeichnet sich eine allmähliche Wiederaufnahme
der kommerziellen Aktivitäten im stationären Handel ab. Im Vergleich zum Februar 2020 ist der Besuch einer Verkaufsfläche im Geschäfts-­Innenbereich für einige Kunden zumindest unterbewusst vielleicht noch ungewohnt.

Die lange Zeit der Lockdowns veränderte die Kaufgewohnheiten vieler Kunden nachhaltig. Deshalb ist es heutzutage mehr denn je wichtig, alle zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, damit sich der Kunde im Showroom wohlfühlt. Es gilt eine Atmosphäre zu schaffen, die 360° positive Impulse bietet.

Visual Merchandising ist die Gesamtheit der Vorgänge, die das Produkt in der Verkaufsstelle in Übereinstimmung mit den Entscheidungen der Handelsstrategie platzieren. Diese Vorgänge lassen sich in folgende Bereiche gruppieren:

  • Ausstellungssystem,
  • Produktinszenierung,
  • Beleuchtung und
  • Werbegrafik.
  • Obwohl es genaue Richtlinien gibt, unterliegt die Fachdisziplin der Interpretation des jeweiligen Fachmanns: Das Ausstellungssystem sowie die Produktinszenierung der Bauelemente ist nur dann effektiv, wenn es individuell gelöst wird. Die Anordnung der Muster und deren Integration mit Beschriftung und Bildern ist der erste Schritt, um einen effektiven Showroom zu schaffen. Dieser Artikel konzentriert sich auf die visuelle Kommunikation. Das Thema Beleuchtung wurde in einem früheren Artikel hier in der GLASWELT bereits behandelt.

    So setzen Sie visuelle Kommunikation ein

    Die visuelle Kommunikation kann in direkt und indirekt unterteilt werden, je nachdem, wie sie auf den Besucher des Showrooms wirkt. Die direkte visuelle Kommunikation erfolgt durch Beschriftungen und Bilder. Diese sind wichtig, da die Muster nicht alles von alleine übermitteln können. So sind z. B. die technischen Merkmale und der daraus resultierende Nutzen wichtige Botschaften, die, wenn sie explizit gemacht werden, dem Kunden helfen, sich in der Beratungsphase und bei der Auswahl zu orientieren. Darüber hinaus kann der Name der Produktlinie und der Firmenmarke helfen, die Professionalität besonders in Mehrmarkengeschäften hervorzuheben.

    Die indirekte visuelle Kommunikation ist meist anregend. Durch die Verwendung von Bildern aus den Bereichen Natur, Mensch, abstrakten oder technischen Themen werden beim Besucher der Ausstellung angenehme Erinnerungen geweckt mit dem Ziel, seine Emotionen und damit den Verkaufsprozess positiv zu beeinflussen.

    Die visuelle Kommunikation kann mit statischen und dynamischen Bildern vermittelt werden. Statische Bilder werden meist auf einen starren oder flexiblen Träger gedruckt, wobei eine breite Palette von Materialien zur Verfügung steht (z. B. PVC-Stoffe, Backlit-Folie und Fototapeten, Hartschaumplatten, Leichtschaumplatten, PVC-Verbundplatten, Acrylglas und Glas).

    Dynamische visuelle Kommunikation meint die Verwendung digitalen Contents, der auf festen Bildschirmen mit oder ohne Touch-Funktion, Tablets oder auf eine Leinwand oder Wand projiziert wird. Die Bildschirme können z. B. ausschließlich zum Abspielen von Videos oder Bildergalerien verwendet werden. Durch das Hinzufügen von Touch-Elementen oder Peripheriegeräten wie Tastatur und Maus können der Verkäufer und der Kunde aktiv eingebunden werden.

    Indem professionell gestaltete Inhalte auf speziellen Webseiten (z. B. Landing-Page) präsentiert werden, können Kundeninteraktionen unabhängig von Zeit und Ort fortgeführt werden. Videos und Kataloge, die im Showroom zusammen mit dem Verkäufer betrachtet werden, kann der Kunde z. B. nach dem Besuch im Ausstellungsraum zu Hause an seinem Endgerät in Ruhe ansehen. Für ein auf den Fachhandel spezialisiertes Unternehmen ist es in diesem Fall wichtig, die Lieferanten der im Ausstellungsraum präsentierten Bauelemente und Zubehöre einzubeziehen, z. B. um die Bemusterung mit QR-Codes auf webbasierte Inhalte auszustatten und um die Web-Darstellung einheitlich und professionell zu gestalten.

    Es ist zu beachten, dass sich der Showroom ständig weiterentwickelt und einer kontinuierlichen Wartung bedarf. Dies gilt auch für das Visual Merchandising inklusive Muster und visueller Kommunikation.

    Vor allem die Darstellung von Fotos, Firmenvideos oder Tutorials und digitalen Katalogen auf einem Showroom-Display sollte regelmäßig aktualisiert werden. Wenn diese Aufgabe nicht von den Mitarbeitern des Showrooms durchgeführt werden kann, sollte eine externe Kommunikationsagentur beauftragt werden.

    Die folgenden drei Tipps gelten für die Umgestaltung und für den Neubau von Ausstellungsräumen:

  • Die Gestaltung eines einladenden Raums kann mit mehreren Anziehungspunkten durch einen Mix aus direkter und indirekter visueller Kommunikation erreicht werden.
  • Die Verwendung der dynamischen Bildschirmkommunikation ist nur dann sinnvoll, wenn eine regelmäßige Wartung und Aktualisierung der Inhalte gewährleistet ist.
  • Die Investition in ein professionelles Beleuchtungssystem, das auf die Muster und die visuelle Kommunikation abgestimmt ist, ist substanziell.
  • Unser Experte

    Mattia Sola ist Geschäftsführer von ShowMotion Deutschland. Das Unternehmen ist auf die Planung und Realisierung von designorientierten Ausstellungsräumen für Bauelemente und Bodenbeläge spezialisiert – von der initialen Idee über die Planung und individuellen Fertigung bis hin zur Montage. In dieser Serie werden noch weitere Fragen wie diese beantwortet: Wie bringe ich Fenster-Musterecken zur Geltung? Meine Ausstellung ist in die Jahre gekommen. Wo kann ich ansetzen, um sie aufzufrischen? Ich möchte das Ambiente der Ausstellung freundlicher gestalten, spielt die Beleuchtung eine Rolle? Wie kann ich das Ambiente der Ausstellung kundenfreundlicher gestalten? Wie vermeide ich, dass die Ausstellung unordentlich wirkt?
    www.showmotion.de

    Mattia Sola

    Foto: Showmotion

    Mattia Sola