Die Roto Division Fenster- und Türtechnologie (FTT) berichtet über weitere gezielte Industrie 4.0-Projekte, nachdem der weltweit operierende Beschlaghersteller kürzlich den Einstieg in die additive Fertigung meldete. Jetzt wird über die Integration kollaborativer Produktions-Roboter informiert. Dieser kann im gleichen Raum in unmittelbarer Nähe zu Menschen arbeiten. Seine Installation erfolgte im ungarischen Lövö an der automatischen Verpackungseinheit bei einem Rundtisch-Arbeitsplatz für Mittelverschluss-Montage. Die Aufgabe des neuen „Kollegen“: die von einem Förderband transportierten Komponenten zu stapeln, zu bündeln, zu etikettieren und in einen Sammelbehälter zu legen. Er komme ebenfalls bei der Verpackung von Fertigteilen zum Einsatz. Dazu werde er einem Axerstulp-Montageautomaten direkt zugeordnet, der z. B. „Roto NX“-Beschläge in großer Stückzahl und in zwei unterschiedlichen Längen produziere.
Zu einem späteren Zeitpunkt will man auch noch fahrerlose Transportsysteme einrichten. Die Nachfüllung langer Halbteile sowohl zwischen dem Lager und dem entsprechenden Automaten als auch zwischen der Verpackungszelle und dem Fertigwarenlager soll damit erledigt werden.
Für die Kunden des Fenster- und Türtechnikspezialisten werde sich die neue Roboter-Ära, deren Etablierung auch in anderen der weltweit 15 FTT-Werke geplant sei, vor allem bei der Lieferqualität positiv niederschlagen. Sie sei dann noch effizienter, zuverlässiger und genauer.
Dafür soll künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt werden
Bei einem zweiten Digitalisierungs-Pilotprojekt steht man dagegen noch am Anfang der „bahnbrechenden, aber unspektakulär anmutenden Entwicklung“. Dabei gehe es grundsätzlich darum, die Funktionsfähigkeit von Anlagen durch die Erhebung und Verarbeitung technischer Daten mithilfe künstlicher Intelligenz langfristig zu erhalten. Das bedeute im Einzelnen: mögliche Fehlfunktionen von Maschinen rechtzeitig erkennen, schwerwiegende Störungen verhindern, Wartungskosten minimieren und Ausfallzeiten in der Produktion vermeiden. Im Endeffekt komme es auch hier darauf an, den Kundennutzen der pünktlichen Lieferung zu sichern. Das stabilisiere die Fertigungsabläufe der Fenster- und Türenhersteller dauerhaft.
Um diese Ziele zu erreichen, beschäftige sich Roto intensiv mit der Online-Maschinendiagnose. Lövö als größter Fertigungsstandort innerhalb des FTT-Produktionsverbundes biete dafür mit gut 600 Mitarbeitenden die besten Voraussetzungen. So verfüge er u. a. über eine Reihe von Stanzautomaten. An einem werde das neue digitale System erprobt. Nach erfolgreichem Abschluss der Pilot-Anwendung, den Kocsis Anfang 2022 erwartet, sei die Transformation in andere Werke vorgesehen.