Seit Jahren wächst der führende Kleb- und Dichtstoffhersteller Soudal kontinuierlich. Eine Entwicklung, die auch aktuell trotz der in der DACH-Region stagnierenden Baukonjunktur weiter anhält. Mit einem Gesamtumsatz vom 115 Mio. Euro hat Soudal in dieser Region im letzten Jahr das beste Ergebnis der Firmengeschichte erzielt und gegenüber dem Vorjahr nochmals um 16 Prozent gesteigert. Im aktuellen Geschäftsjahr erweist sich das Deutschlandgeschäft von Soudal mit einem voraussichtlichen Absatzwachstum von 5 Prozent als krisenstabil. Und: Nachdem es in diesem Jahr keine Materialengpässe und damit verbundene Preissteigerungen mehr gab, konnten die Preise in einigen Materialgruppen bereits zurückgeführt werden.
Innerhalb der vier Kompetenzfelder im Profisegment ist der Bereich Bauelemente / Fenster prozentual am stärksten gewachsen. Im aktuellen Geschäftsjahr bewegt sich das Geschäft trotz des massiven Konjunktureinbruchs im Wohnungsbau ebenfalls auf Vorjahresniveau.
Einen besonderen Fokus legt Soudal auf den Ausbau der Märkte in Österreich und der Schweiz, die nach Ansicht von Harald Lüdtke, GF Soudal Deutschland und Regional Director Central Europe, noch ein hohes Wachstumspotenzial haben. Der Schweizer Markt wurde bisher nur sporadisch von Deutschland aus betreut. Nun gründet das Unternehmen auch hier eine eigene Niederlassung.
Luc Thys, Soudal Group Director Marketing and R&D, führt auf dem Fachpressetag die insgesamt krisenstabile Geschäftsentwicklung des Unternehmens auf mehrere Faktoren zurück: „Natürlich sind wir wie alle anderen Baustoffproduzenten auch von Konjunktureinbrüchen betroffen. Aber mit dem breiten Spektrum und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten unserer Produkte können wir flexibel auf alle Marktschwankungen reagieren und Einbrüche in einem Segment mit Zuwächsen in anderen Bereichen ausgleichen. Wenn die Nachfrage im Neubau zurückgeht, können wir mit Produkten im Sanierungsmarkt punkten.“ Die größten prozentualen Wachstumsraten habe man im letzten Jahr wieder im Industriesegment erzielen können. „Insgesamt gilt bei uns das geflügelte Wort: ‚Wir haben beschlossen, an der Krise nicht teilzunehmen‘“, so Luc Thys.
Seinen internationalen Wachstumskurs hat Soudal immer auch durch Unternehmenszukäufe unterstützt und sich dadurch neue Kompetenzfelder und Technologien erschlossen. Durch die in 2015 erfolgte Übernahme des lettischen Zulieferers
Tenachem hat sich Soudal Know-how und Technologien für die Isolierglasproduktion ins Haus geholt und sich seitdem mit einer breiten Produktpalette als Komplettanbieter rund um den Fensterbau positioniert. Im nächsten Jahr wird man deshalb auch mehrere Messen in diesem Segment besuchen – die FRONTALE in Nürnberg genauso wie die glasstec in Düsseldorf.
Standort-Ausbau in Leverkusen
Um den Markt noch besser zu bedienen, hat man die Mitarbeiterzahl in Deutschland in allen Bereichen deutlich erhöht – vom Vertrieb über Marketing, Innendienst und Logistik bis hin zur Anwendungstechnik und dem internen Service. Aktuell werden hier 90 Mitarbeitende beschäftigt. Insgesamt investiert Soudal in den Ausbau des Standorts Leverkusen rund 6,5 Mio. Euro.
Nachhaltigkeit ist für Soudal ein wichtiges Zukunftsthema. Um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, betreibt das Unternehmen seine Werke teilweise bereits durch Windkraft und Photovoltaik mit regenerativen Energien und setzt bei seinen Verpackungen auf recycelte Materialien wie Post-Consumer-Rezyklat (PCR). Das Sortiment wird sukzessive auf kreislauffähige Verpackungen umgestellt. Um zu einer höheren Recyclingquote beizutragen, bietet Soudal als Mitbegründer des Recyclingunternehmens PDR schon seit drei Jahrzehnten ein komfortables Rücknahmesystem für leere PU-Schaumdosen an. Darüber hinaus ist der Bauchemie-Hersteller seit 2022 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), einige seiner Produkte sind bereits im DGNB-Navigator gelistet.
Alternative Technologien
Soudal konzentriert sich auch vor dem Hintergrund der Ressourcenknappheit auf die proaktive Entwicklung alternativer Technologien. „Ein breites Technologieportfolio zeichnet unser Selbstverständnis aus, um jederzeit verschiedene Optionen zum Dichten und Kleben anbieten zu können.“ Dieser Kurs habe sich auch in Zeiten der Rohstoffknappheit bewährt. Dabei spielen die vielseitigen Hybridpolymere eine große Rolle, „auch deshalb optimieren wir sie ständig“, so Alexander von Voulté. Mit der patentierten HMX-Technologie wurde zudem eine völlig neue Technologie auf den Markt gebracht.
Diese Technologie bietet in allen Eigenschaften das Beste aus beiden Welten: Bei der Elastizität und Haftung ist das Produkt so gut wie ein Silikon, bei der Überlackierbarkeit und Verarbeitbarkeit so gut wie ein Acryl.
HMX steht für Hydro Modified X-linked und ist eine Hochleistungs-Dichtungstechnologie, die auf einer vernetzten Hydro-Polymer-Rezeptur basiert. Während der Aushärtung bildet sich ein Polymernetzwerk, das für hervorragende Eigenschaften sorgt: Ausgezeichnete Elastizität, ausgezeichnete Haftung und ausgezeichnete Wasserbeständigkeit.