Angeschoben von steigenden Verkaufspreisen wuchs der Marktumsatz mit Fenstern auch im vergangenen Jahr signifikant. Laut aktuellem Branchenradar Fenster in Österreich erhöhten sich 2022 die Herstellererlöse um 5,3 % auf 1,02 Mrd. Euro. Obgleich damit ein Rekordumsatz erzielt wurde, wird der Jubel bei den Fenstererzeugern verhalten ausfallen. Schließlich sank die Nachfrage um mehr als drei Prozent gegenüber Vorjahr. Dieser Rückgang ließ sich zur Gänze in der Sanierung verorten.
Im Vergleich zum Jahr 2021 wurden im Gebäudebestand um rund 82.000 Fensterflügel (- 6,7 %) weniger erneuert. Fast das gesamte Volumen betraf den Wohnbau.
Als Bremsklotz erwies sich einerseits die massive Teuerung, die für viele Haushalte nicht nur das tägliche Leben, sondern insbesondere Baumaßnahmen zu einer enormen Herausforderung machte. Personalknappheit im ausführenden Sektor und fallweise überlange Lieferzeiten waren weitere Ursachen. Zudem wurden aber auch private Investitionen durch massive staatliche Förderungen in erheblichem Ausmaß in der Gebäudetechnik gebunden (Heizungen, PV-Anlagen). Das traf nicht nur den Markt für Fenster allein, sondern die thermische Gebäudesanierung insgesamt. Deshalb wurde auch das Förderbudget für thermisch-energetische Sanierungsmaßnahmen bei weitem nicht ausgeschöpft. Im vergangenen Jahr wurden lediglich für 11.556 Einfamilienhäuser (0,6 % vom Gebäudebestand), 455 Objektwohngebäude (0,2 % vom Gebäudebestand) und 864 Betriebsgebäude (0,3 % vom Gebäudebestand) Förderanträge gestellt. Die Zielmarke der Bundesregierung liegt in allen Gebäudetypen bei drei Prozent.