GW: Herr Kleinsasser, Sie sind Geschäftsführer von KDM-Innovation. Was ist die Geschäftsidee von KDM?
Gerhard Kleinsasser – Die KDM entwickelt und vertreibt innovative Produktkonzepte. Wir sind Spezialisten für Kinematik, Dämpfung und Mechatronik – daher kommt auch unser Firmenname – und wir verbinden bei den Lösungen Funktion, Komfort und Design.
GW: Wer steckt hinter diesem Start-Up der Fensterbranche?
Kleinsasser – Der Investor der KDM-Innovation ist die Blum Gruppe aus Österreich. Neben der Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Funktionsbeschläge im Schrankmöbelbau möchten wir unsere technologisches Know-how in neuen Geschäftsfelder nutzen. So ein Chancenfeld ist die Baubeschlagsbranche. Um innovative Konzepte voranzutreiben habe ich Zugriff auf entsprechende Kapazitäten.
GW – Was war die größte Herausforderung für Movista auf dem Weg bis zum jetzigen Stadium?
Kleinsasser – Die große Herausforderung war, eine Kinematik zu finden, die nicht besonders tief in den Fensterstock hineinbaut, aber sich dann nachher noch verschieben lässt. Wir haben mit dem Mechanismus die Kinematik und das Verschieben optimal kombiniert und geben dem Element dabei die erforderliche statische Festigkeit. Eine Herausforderung war zudem, dass das Fenster im abgestellten Zustand stabil verharren muss. Insgesamt haben wir jetzt schon einige Patente zu Movista angemeldet.
GW – Wie kommt das Thema Smart-Home ins Spiel?
Kleinsasser – Uns liegt viel daran eine automatische Lüftungsfunktion zu bieten. Die intelligente, natürliche Lüftung ist eine wichtige Anforderung im Markt und lässt sich durch das parallele Abstellen gut gewährleisten. Dabei lässt sich jede Position im Abstellbereich definieren. Was die Anbindung an Smart-Home Systemen angeht, setzen wir stark auf den neuen Standard ’Matter’, welches zur Basis für IT-Anwendungen im Smart-Home Umfeld entwickelt.
GW – Der Prototyp in Salzburg war mit Vakuumglas ausgestattet. Movista lässt sich aber sicher auch mit normalen Glaspaketen bestücken?
Kleinsasser – Wir können mit dem Beschlag 120 kg-Fensterelemente bewegen, es sind also auch Bestückungen mit 3-fach-Iso möglich.
GW – KDM treibt Konzepte voran, wer kann oder soll hinterher das Movista produzieren?
Kleinsasser – Wir suchen in der Fensterindustrie Partner, mit denen man dieses Fenster weiterentwickeln kann. Es stecken bekanntermaßen viele Anforderungen in Fenstern drin – der bislang präsentierte Prototyp ist eine mögliche Variante – wie wir finden ein sehr schönes Modell. Wir sind auf der Suche nach Partnern, die auch einen Zugang zu Planer und Architekten haben und gleichfalls sich den Herausforderungen stellen möchten.