Immobilienbesitzer geht der weltweite Klimawandel in mindestens zweierlei Hinsicht an: Zum einen können sie durch die Nutzung klimaschonender Bauprodukte bei Sanierung, Umbau und Neubau selbst einen Beitrag zur Begrenzung der Erderhitzung leisten. Zum anderen wird angesichts zunehmender Wetterextreme der Schutz der eigenen Immobilie vor Hitze, Starkregen, Hochwasser und Stürmen immer wichtiger.
Beides, Klimaanpassung und Klimaschutz, berücksichtigt die neue Zertifizierung „klima.sicher.bauen“ für Fenster, Tür- und Fassadenprodukte. Sie erleichtert für Planer, Architekten, Bauherren und Handel die Auswahl geeigneter Baustoffe und Bauelemente. Die Einführung dieser Zertifizierung ist noch für dieses Jahr geplant.
Entwickelt wurde klima.sicher.bauen vom ift in enger Abstimmung mit der RAL-Gütegemeinschaft für Fenster, Fassaden und Haustüren. Das Siegel kennzeichnet und bewertet Bauprodukte in zweierlei Hinsicht: Zum einen wird der mit dem Produkt zusammenhängende Energie- und Ressourcenverbrauch bewertet. Zum anderen geht es um Eigenschaften bezüglich der Verbesserung der Klimaresilienz von Gebäuden, also der Widerstandsfähigkeit z.B. gegen Überschwemmungen, Hitzewellen oder Stürmen.
Bewertungsskala Klima-Score
Die Bewertung der Produkte erfolgt einfach und übersichtlich anhand eines „Klima-Score“, der von A bis E reicht. Diese Skala kennen Verbraucher auch von anderen Produkten und erleichtert so die schnelle Orientierung. Ein „A“ steht für die beste Bewertung.
In die Bewertung gehen Produktdesign und -eigenschaften ebenso ein wie Dauerhaftigkeit und Reparierbarkeit. Zusätzlich wird untersucht, ob die Produkte gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe enthalten. Neben dem Produkt muss sich auch das Herstellerunternehmen des Bauprodukts einer Bewertung unterziehen. Dabei spielen unterschiedliche Kriterien eine Rolle, von der Unternehmensphilosophie in Sachen Nachhaltigkeit, über den Energieverbrauch und Anstrengungen zur Einsparung von Ressourcen, bis hin zur Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen.
„Die hohen Qualitätsanforderungen, die an RAL geprüfte Produkte und Unternehmen gestellt werden, bieten gute Voraussetzung für die Zertifizierung „klima.sicher.bauen“, erklärt Frank Lange, GF der Gütegemeinschaft Fenster, Fassaden und Haustüren. „Daher ist das neue Label eine interessante Option gerade für gütegesicherte Unternehmen, um die Zukunftsthemen Nachhaltigkeit, CO2-Neutralität und Klimasicherheit für Planer und Bauherren sichtbar zu machen.“
Für die Fenster und Fassaden-Branche ist Klimaschutz im Gebäudebereich ein Kernanliegen. Mit ihren Produkten will die Branche einen maßgeblichen Beitrag dazu leisten, dass Deutschland seine Klimaschutz-Ziele im Gebäudesektor schafft. „Jedes mit guten Fenstern und Türen sanierte Haus hilft, damit Deutschland besser wird beim Klimaschutz. Dabei wird auch das neue Label klima.sicher.bauen nach seiner Einführung in den Markt helfen“, betont Lange.