Manchmal sind Kleinigkeiten ein Auslöser, um etwas Großartiges zu entwickeln. So entstand auch eine zuverlässige Innovation, die Dichtungs- und Nullschwellen-Spezialist Alumat gemeinsam mit dem Spezialisten für Fensterfalzlüfter Regel-air erfolgreich umsetzte.
Stefan Anwander ist Produktmanager bei Alumat und auch für das Prüfwesen im Hause verantwortlich. Er kennt also eigentlich sämtliche Herausforderungen, denen bei der Montage einer Nullschwelle begegnet werden kann. Bislang hat das Unternehmen diese auch allesamt gemeistert und bietet den barrierefreien Übergang für nahezu alle Dreh- und Dreh-Kipptüren.
So bedeutete die Aussage eines Fensterbauers für Anwander und seine Kollegen eine neue Herausforderung. „Man kann keine DK-Tür mit Nullschwelle bauen und gleichzeitig einen Fensterfalzlüfter einsetzen“, erinnert sich Anwander sinngemäß an die entsprechende Bemerkung. Hintergrund der Äußerung war, dass durch das kleine Stück entfernter Dichtung für die Luftzufuhr bei einem Falzlüfter Wasser eintreten und sich sammeln könne. Da gebe es keine Möglichkeit, das Wasser kontrolliert abfließen zu lassen.
„Das wollten wir so nicht akzeptieren, sondern dieser Herausforderung auf den Grund gehen“, so Anwander. Also wurde der führende Hersteller von Fensterfalzlüftern Regel-air kontaktiert, wo man sich gleich bereit erklärte, an der Umsetzung einer zuverlässigen Lösung mitzuwirken. „So haben wir uns gemeinsam hingesetzt und getüftelt.“
„Das klappte prima, also haben wir dann ein weiteres Paar Fensterfalzlüfter eingebaut“, erinnert sich Anwander. Als auch diese Tür problemlos die Tests bestand, wagten sich Alumat und Regel-air an die „anspruchsvollste Variante“, wie es Anwander formulierte, nämlich vier Lüfter mit einem Überschlagslüfter. Auch hier drang kein Wasser durch die so ausgestattete Fenstertür, sie zeigte sich schlagregendicht bis 750 Pascal. „Das Ergebnis lautete letztlich: Die Entwässerungsbohrungen sind auch ausreichend, um eine mit Nullschwelle ausgestattete Dreh- oder Dreh-Kipp-Tür auch mit Fensterfalzlüftern auszustatten“, fasst Verhoeven zusammen. „Das System funktioniert mit allen gängigen Kunststoff-Fenstertüren, unserer Nullschwelle und Regel-air Fensterfalzlüftern“, ergänzt Anwander.
Thomas Verhoeven, Geschäftsführer bei Regel-air, erinnert sich: „Das war am Ende gar nicht so kompliziert. Der Vorteil der Magnet-Nullschwellen von Alumat gegenüber dem Wettbewerb liegt in den Entwässerungsbohrungen.“ Die Frage lautete also, ob diese ausreichen, um zusätzlich auftretende Feuchtigkeit abzuleiten.
So starteten die Fachleute beider Hersteller umfangreiche und intensive Tests an einem akkreditierten und zertifizierten Prüfstand. „Wir waren vorsichtig, haben erst einmal klein angefangen“, berichtet Anwander. Eine handelsübliche Fenstertüre wurde mit der Nullschwelle ausgestattet und dann zunächst ein klassischer Fensterfalzlüfter eingebaut.
Dass es eine richtige Entscheidung war, nach einer Lösung für die „scheinbare Unmöglichkeit“ einer Kombination aus Nullschwelle und Fensterfalzlüfter zu suchen, haben sowohl Alumat als auch Regel-air bereits erfahren. „Diese Lösung wurde schon in diversen Objekten eingesetzt“, weiß Anwander. Und Verhoeven erklärt: „Es kommen immer wieder Anfragen von Architekten zum Thema Nullschwelle in Kombination mit unserem Fensterfalzlüfter.“ Diese Lösung funktioniert auch zuverlässig mit Holz- oder Holzaluminium-Fenstertüren, wie die Firma Fensterbau Stocker belegen kann. Denn das Unternehmen hat mit dieser Lösung ein Pflegeheim komplett ausgestattet. Offensichtlich lässt sich also Barrierefreiheit mit zuverlässigem Luftaustausch perfekt kombinieren.