Der Fensterabsatz im Neubausegment fiel um 13,1 % und im Renovierungssegment um 7,7 %.
Insgesamt sinkt der Fensterabsatz 2023 von rund 15,4 Mio. Einheiten auf 13,8 Mio., wie die Regionalstudie von InterConnection zeigt, die die Fensterabsatzzahlen auf Kreisebene analysiert. Die Top-10-Städte machen rund 17 % des Fenstermarktes in Menge aus. Betrachtet man die Absatzergebnisse insgesamt nach Sektoren Neubau Wohnbau, Neubau Nicht-Wohnbau, Renovierung Wohnbau, Renovierung Nicht-Wohnbau, bildet in Deutschland kein einziges Bundesland eine Ausnahme vom allgemeinen Trend im Land. Der Mix aus Rückgang bei den Baugenehmigungen, steigenden Zinsen, hoher Inflation und Reallohnrückgängen verusacht einen Absturz bei den Baufertigstellungen. Inflation und Rezession bremsen die Renovierung.
Im Neubau-Wohnbau verzeichneten Brandenburg (+7,3 %) und Thüringen (+4,6 %) Wachstum. Allerdings deutet diese Zunahme eher auf eine Verzögerung bei der Umsetzung von Bauprojekten hin, als auf die dynamische Entwicklung des Fenstermarktes.
Im Segment Renovierung-Wohnbau wiesen nur Berlin und das Saarland leichte Zuwächse auf (3,0 % bzw. 1,7 %).
Im Neubau Nicht-Wohnbau hatte der Rückgang unterschiedliche Auswirkungen auf die Bundesländer, von -26,0 % in Schleswig-Holstein bis +11,0 % in Bremen. Die Renovierung Nicht-Wohnbau zeigte den geringsten Rückgang aller Segmente (-4,1 %).
Die vier Bundesländer, nämlich Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen, in denen sich 88 % des Fenstermarktes in diesem Segment konzentrieren, entwickeln sich im Krisenjahr 2023 relativ erfolgreich. Insgesamt betrug der Rückgang beim Fensterabsatz in diesen Bundesländern 3,9 %.
Wachstum und Rückgang auf Kreisebene
Peine verzeichnete den höchsten Anstieg (45,5 %), während Landau in der Pfalz den stärksten Rückgang aufwies (41,4 %). Frankenthal (Pfalz) und Kronach verzeichneten starke Zuwächse (43,1 % bzw. 42,4 %). Main-Spessart und Friesland gehörten zu den Top-3-Verlierern mit Rückgängen von 37,8 % bzw. 34,4 %. Identifikation von Wachstumsinseln ist entscheidend in einem Markt mit Abwärtstendenz.
„Das Wissen über regionale Wachstumsraten ist wesentlicher Erfolgsfaktor für die erfolgreiche Bearbeitung des deutschen Marktes“, sagt Julia Hrebenkova, Autorin der Studie. Auch in einem Markt mit starker Abwärtstendenz gibt es Wachstumsinseln und Segmente, die sich gegen die Marktentwicklung stemmen. Diese zu identifizieren, ist ein Erfolgsrezept.