GLASWELT – Herr Ebert, Sie sind 23 Jahre alt und schon jetzt mehr als ein Jahr lang Mitglied der Geschäftsleitung bei 3E. Wie ist der Status quo bei 3E, wie haben Sie sich die Geschäftsführung mit Ihrem Vater aufgeteilt?
Moritz Ebert – Es ist für mich überraschend, wie gut mein Vater und ich als Team funktionieren. […] Seine Erfahrung und Branchenkenntnis und meine teilweise disruptiven Ideen sind wohl eine ganz gute Mischung. Mein Vater und ich haben viel Vertrauen zueinander und wir ergänzen uns sehr gut. Aktuell ist der Stand so, dass ich das Thema Entwicklung, Marketing und den neuen Geschäftsbereich ELO Digital Office besetze. Auch für unsere neue Tochtergesellschaft in Frankreich bin ich als Geschäftsführer tätig.
Heiko Steffens – Der Generationswechsel bei 3E passt zur Branche: Auch hier ziehen sich aktuell viele Gründer zurück aus den operativen Geschäften und übergeben an ihre Nachfolger. Der Wandel findet statt und macht es auch für uns als Softwarehaus einfacher, neue Themen zu platzieren.
GLASWELT – Herr Ebert, beschreiben Sie doch bitte kurz die Alleinstellungsmerkmale von 3E. Wofür steht die Softwareschmiede aus Oberkochen?
Ebert – Unser USP ist die Durchgängigkeit. Wir legen Wert darauf, nicht nur einen Prozess im Fenster produzierenden Unternehmen zu realisieren. Unser Anspruch ist es, ein gesamtes Ökosystem zur Verfügung zu stellen, das es unseren Kunden ermöglicht, die Digitalisierung in seinem Unternehmen umzusetzen. Daten sollen an allen Stellen nutzbar gemacht werden, Datenbrüche vermieden werden. Ziel ist es, dass so viele Prozesse wie möglich miteinander kommunizieren.
Steffens – Wir sind offen für neue Ideen. Das holt uns zwar auch manchmal etwas ein, aber in der IT-Branche muss man neue Wege gehen, von denen der Ausgang nicht präzise bekannt ist. Nur so kommt man voran.
In der IT-Branche muss man neue Wege gehen, von denen der Ausgang nicht präzise bekannt ist.
3E Datentechnik GmbH
GLASWELT – Wie häufig kommt es vor, dass sich ein Fensterbauer dazu überwindet, die Branchensoftware zu wechseln? Was sind dann die Gründe?
Steffens – Es kommt tatsächlich häufiger vor als man denkt, denn es gibt noch viele Fensterbauer, die veraltete Software im Einsatz haben und jetzt wechseln möchten. Dazu kommt: Wenn Fensterbauer eine gewisse Größe erreicht haben, wollen diese auch weitere Prozesse – wie z. B. die Materialwirtschaft – integrieren. Dadurch erhalten wir einen Türöffner ins Unternehmen und können meist mit unseren USPs punkten.
GLASWELT – Wie wird sich der Fenstermarkt weiterentwickeln, was hat 3E noch im Köcher?
Wir arbeiten daran, die Möglichmacher zu sein.
3E Datentechnik
Ebert – Wir arbeiten daran, die Möglichmacher zu sein. Wir werden moderne Technologien und moderne Prozesse verbinden. […] Für uns wie für die Fensterbauer gilt: Man kommt nur weiter, wenn man mit anderen kooperiert. Die Vernetzung wird weiter zunehmen. In fünf Jahren werden die Unternehmen vorne stehen, die diese Vernetzung gepflegt haben. […] Wir merken beispielsweise, dass auch die Zulieferer der Branche die Kooperation mit uns suchen.
Wir arbeiten an der Cloud-Technologie und fragen uns, wie man eine Fensterproduktion noch intelligenter gestalten kann. 3E-Look bietet eine Fülle von Daten, die wir noch weitreichender nutzen könnten. Nicht zuletzt wollen wir an der Usability weiter arbeiten: Unsere Anwendungen sollen leichter zu bedienen sein und am Ende auch Spaß machen.
Steffens – Bei der Fensterbausoftware geht es immer auch um das Stammdaten-Management. Es gilt, den Kunden von der Bereitstellung und Pflege dieser Daten zu entlasten. Gerade in diesem Punkt ist das Lieferantennetzwerk so wichtig – wir stellen die Ressource, die Plattform dafür bereit: Mit dem Update-Tool erhalten die Fensterbau-Lieferanten die Möglichkeit, ihre Stammdaten selbstständig pflegen können. Der Fensterbauer kann sich auf sein operatives Geschäft konzentrieren.