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Gealan: Neues Fenstersystem auf Zukunftsforum vorgestellt

Ivica Maurović hob hervor, dass Fenster und Türen in Vergangenheit als Bauelemente bezeichnet werden, künftig werde man Ihnen den Namen „Energieelemente“ und „Designelemente“ geben müssen – schließlich lassen sich diese perfekt in ein Haus der Zukunft einbauen.

Gealan Geschäftsführer Ivica Maurović eröffnet das Zukunftsforum.

Daniel Mund / GLASWELT

Gealan Geschäftsführer Ivica Maurović eröffnet das Zukunftsforum.

Er führte weiter aus, dass man sich bei Gealan am Ende einer Strategieperiode befinde: „Wir haben viele Ziele erreicht“. Jetzt gelte es neue Themen zu definieren und zu fokussieren, beispielsweise die Nachhaltigkeit und den Service für den Kunden.

Im Anschluss fragte Dr. Constantin Greiner von der Munich Strategy, was das neue „Normal“ sein wird, ohne nicht auch gleich auf das alte „Normal“ zurückzuschauen: Die Baubranche und insbesondere die Fensterbranche könne auf konstantes Wachstum über Jahre, sogar Jahrzehnte hinweg, zurückblicken. Die Baupreissteigerungen waren ebenfalls relativ konstant und moderat. Der Experte fasste diese Periode zusammen: „Jeder hat Geld verdient und keiner war zufrieden.“

Der Baubranchen-Analyst prophezeite, dass die Zukunft anders aussehen werde: „Wir haben das Phänomen der Gleichzeitigkeit von mehreren Krisen: Klimakrise, Inflationskrise, Nahrungsmittelkrise, Fachkräftemangel.“ Insgesamt stehe das Schreckgespenst einer Rezession im Raum. Aber er macht zugleich Mut: Schließlich sei der Auftragsbestand riesig, über 800.000 Wohnungen sind bereits geplant und wollen noch gebaut werden (Stichwort Bauüberhang). Damit könne man schon noch eine längere Periode durchhalten.

Dr. Constantin Greiner von der Munich Strategy stellt dar, was das neue „Normal“ sein wird, ohne nicht auch gleich auf das alte „Normal“ zurückzuschauen.

Daniel Mund / GLASWELT

Dr. Constantin Greiner von der Munich Strategy stellt dar, was das neue „Normal“ sein wird, ohne nicht auch gleich auf das alte „Normal“ zurückzuschauen.

Mit Blick auf die unterschiedlichen Märkte und Werkstoffbereiche, gab Dr. Greiner einen profunden Ausblick: Der PVC-Bereich laufe nach wie vor hervorragend – im Vergleich zu anderen Materialien. In Deutschland würden zwar die Produktionsumfänge stagnieren – anders als in Polen beispielsweise – aber hierzulande werde die handwerkliche Fensterproduktion weiter zurückgehen. Auf der Gewinnerseite werden produzierende Betriebe stehen, der sich immer mehr zum industriellen Unternehmen weiterentwickelten, für die also die Digitalisierung und die Verkettung in allen Bereichen gelebt werde.

Was den Markt angeht, so sagt Greiner voraus, dass Konsumenten nicht mehr zu jedem Preis kaufen werden. Kunden werden sich schlau machen, wann er das Renovieren am günstigsten angeht. Das Ergebnis: Der Wettbewerbsdruck bei den Leistungsanbietern wird steigen.

Was die Inflationsthematik angeht, so steht zu befürchten, dass der Preisdruck anhalten werde. Dies hat zur Folge, dass die Margen sich austarieren werden und die Verteilungskämpfe intensiver geführt werden – auch mit den Vorlieferanten. Ganz klar stehe die Kosteneffizienz und die Einführung weiterer digitaler Prozesse auf der Agenda jedes produzierenden Betriebes.

Auch an der Nachhaltigkeit komme man nicht vorbei, so Dr. Greiner: Die Energieeffizienz wird zu einem zentralen Entscheidungskriterium bei den Kunden werden – inkl. des Themas der Kreislaufwirtschaft.

In seinem Schlussplädoyer verdeutlicht der Branchenexperte, dass die Digitalisierung ist kein Selbstzweck darstelle: Die Digitalisierung muss einzahlen auf Schnelligkeit, Visibilität, Effizienz und smarte Produkte sowie der durchgängigen Kommunikation mit dem Kunden (vom Lieferanten bis zum Endkunden). Und in Zukunft komme man auch an der digitale Bau-Planung (Stichwort BIM) nicht mehr vorbei.

Dr. Greiners Fazit: Er geht von neuen Spielregeln aus, die sich etablieren werden: „Der Fenstermarkt wandelt sich zum Leistungsmarkt.“

Dr. Constantin Greiner zeigt, wie sich die Fensterproduktion in den einzelnen Ländern darstellen wird.

Daniel Mund / GLASWELT

Dr. Constantin Greiner zeigt, wie sich die Fensterproduktion in den einzelnen Ländern darstellen wird.

Neues Allround-Profil vorgestellt

Wie es sich für ein Zukunftsforum gehört, wurde im weiteren Verlauf ein Ausblick auf die Produkt-Weiterentwicklungen bei Gealan gegeben. André Wünsche (Produkt- und Innovationsmanagement) hat im Zuge dessen das neue System Kontur in der Bautiefe von 82,5 mm vorgestellt. Dieses System wird entwicklungstechnisch im Baukasten S 9000 platziert. Auf der Bühne spricht Wünsche vom „vielleicht besten Standardsystem, das es auf dem Markt gibt“, weil man an alles gedacht habe und damit vor allem auch designmäßig alle Gestaltungsoptionen hätte – angefangen von der Folierung, über die Aluschalen-Bestückung bis hin zu einer Acrylcolor-Ausbaustufe, die dann spätestens 2024 möglich sei. „Kontur“ selbst werde 2023 verfügbar sein, aktuell würden bereits Pilotkunden mit dem System arbeiten.

Das Gealan Zukunftsforum läuft am 02. und am 03. Juni 2022.

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