Barrierefreies Bauen ist kein „nice to have“ mehr, sondern fester Bestandteil moderner Bauprojekte. Das Fachforum Barrierefreies Bauen am 12. November in Seevetal zeigte praxisnahe Lösungen und diskutierte die Herausforderungen dieses wichtigen Themas.
Ganzheitliche Ansätze für schwellenlose Bauprojekte
Knapp 70 Teilnehmer – darunter Architekten, Planer, Fensterbauer und Dachdecker – nutzten die Gelegenheit, sich über innovative Produkte und Systeme der Partner Triflex, Alumat, Akotherm und Regel-air zu informieren. Lars Fitschen von der Norddeutschen Bausanierung Stade lobte das Konzept: „Das Fachforum beleuchtet das Thema Barrierefreiheit ganzheitlich und zeigt die vielfältigen Aspekte auf, die bei der Umsetzung wichtig sind.“
Nullschwellen: Pflicht und Herausforderung
Besonders die Nullschwelle stand im Mittelpunkt der Diskussionen. Henning Hild, Vertriebsleiter von Alumat, machte die baurechtlichen Anforderungen deutlich: „16 Landesbauordnungen verlangen niveaugleiche Übergänge, auch für Freisitze.“ Doch er betonte, dass es dabei um mehr als nur Vorschriften geht – es geht um Teilhabe und Unterstützung. Holzfensterbauer Jan Sehlmann unterstrich, wie anspruchsvoll die Kombination von Barrierefreiheit mit Schallschutz und Einbruchhemmung in der Praxis sein kann: „Die Umsetzung erfordert ein hohes Maß an Professionalität, das in der Planung beginnt.“
Ein Highlight des Forums war die Live-Demonstration der Triflex Anwendungstechnik. Experten wie Maik Neumann zeigten, wie Abdichtungslösungen in der Praxis umgesetzt werden können. „Das Thema FLK Abdichtung bietet Fensterbauern eine Chance, wenn sie sich ernsthaft damit auseinandersetzen“, so Neumann.
Auch die enge Zusammenarbeit von Industrie und Handwerk wurde als zentraler Erfolgsfaktor hervorgehoben. Architektin Inge Apke-Wittek betonte, wie hilfreich die Zuarbeit der Fachfirmen für planerische Details ist, insbesondere bei komplexen Projekten.
Barrierefreiheit als Mehrwert
Die Bedeutung barrierefreier Lösungen wächst – nicht nur aus baurechtlichen Gründen, sondern auch als Mehrwert für Bauherren. Oliver Krause von Gutmann Bausysteme zog Parallelen zur SHK-Branche: „Ebenerdige Duschen waren ursprünglich für Menschen mit Behinderung gedacht – heute stehen sie für Komfort und Wellness.“ Diese Entwicklung zeigt, welches Potenzial barrierefreies Bauen auch für den Wohnwert birgt.
Das Fachforum in Seevetal hat erneut bewiesen: Barrierefreiheit ist ein Thema, das Handwerker, Planer und Industrie gleichermaßen fordert – und inspiriert. Die Teilnehmer nahmen nicht nur technisches Wissen mit, sondern auch wertvolle Impulse für die Zukunft.