_ Ein ganzes Aufgabenpaket war von den Teilnehmern der Handwerkerbattle auf der R+T 2015 von Dienstag bis Samstag vor der Halle 1 zu bewältigen. Angefangen vom Tuchwechsel auf einer Markise, Komplettieren von Rollladenpanzer mit Motor in einem Rollladenkasten, Einbau eines Fensterflügels, Montage von Raffstore und Fix-Screen etc., mussten alle Produkte über die vorhandene Steuerung bedient und zum Schluss ein Szenario programmiert und mit dem Buzzer eine Schranke geschlossen werden. Lag die erste gezeitete Montagerunde am Dienstag noch bei rund 16 Minuten, konnten „die Besten“ Bernhard Gimpl und Bernhard Steber aus Österreich die Aufgaben am Donnerstag mit einer Zeit von 3,03 Minuten am schnellsten von allen Teilnehmern auf der R+T lösen und vollkommen verdient jeweils einen Apple iPod mit nach Hause nehmen.
Enge Entscheidung
Das Gesamtergebnis war insgesamt sehr eng, denn die Vorjahressieger Frank Udink und Alexander Friz konnten zwar mit 3,06 Minuten einen Tagessieg am Samstag erringen, mussten sich aber in der Gesamtwertung knapp hinter den Siegern einordnen. Auch für Kevin Wieser und Florian Stahl reichte es mit 3,09 Minuten für einen Tagessieg und den 3. Platz in der Gesamtwertung.
Als die besten Teilnehmer in der Sonderwertung für Auszubildende und unter 25-Jährige konnten Osman Yildiz (Jahrgang 1991) mit 3,31 Minuten und Florian Stahl (Jahrgang 1992) mit 3,09 Minuten punkten. Die sehr gute Leistung der jungen Handwerker wird zusätzlich mit einem iPad mini belohnt.
Teamarbeit und Ausbildung zählt
Betrachtet man den Verlauf der Handwerkerbattle so konnte man schnell feststellen, was die Erfolgsfaktoren für eine gute Montagezeit waren. Handwerkliches Geschick alleine war sicher ein wichtiger Faktor, aber im Ergebnis waren es das überlegte Arbeiten im Team und eine solide Ausbildung. Es machte Spaß zu sehen, wie die einzelnen Teams sehr schnell voneinander lernten und durch wiederholte Teilnahme an der Battle ihre Zeiten teilweise sehr deutlich verbessern konnten. Die besten Teilnehmer waren ganz klar die Teams, die eine gute Aufgabenteilung bei den erforderlichen Arbeiten vorgenommen haben und nur das Aufziehen des Markisentuches und die Montage des Fix-Screens gemeinsam vorgenommen haben. Auch die Reihenfolge der Arbeiten hatte einen entscheidenden Einfluss auf die Gesamtzeit, so zeigte sich das Abarbeiten der Einzelarbeiten wie Raffstore- und Fenstermontage oder Programmieren der Steuerung und das gemeinsame Aufziehen des Markisentuches zum Schluss als die beste Lösung.
Die Spreu vom Weizen trennte sich bei der Durchführung der Arbeiten. Nach dem Motto „gelernt ist gelernt“ konnten vor allem die Teilnehmer punkten, die über gute handwerkliche Fähigkeiten verfügten und gelernt haben, Montageaufgaben vollständig und einwandfrei zu erledigen. Besonders bemerkbar machte sich dieses bei den verhängten Strafzeiten für vergessene Schrauben etc. oder unvollständige Montagen, denn so wurde aus einer vermeintlich guten Zeit sehr schnell ein Platz im Mittelfeld.
Stresstest für die Produkte
Aber nicht nur für die Teilnehmer bedeutete die Handwerkerbattle eine Herausforderung. Auch die verwendeten Produkte wurden über die gesamte Messewoche stark beansprucht, da der Umgang bei den Montagearbeiten nicht immer ganz pfleglich war. In der Hektik der Teilnehmer wurde da schon mal gerissen oder etwas fallengelassen, besonders strapaziert waren hier die Markisentücher, die durch den Einsatz des Schnellkeders teilweise in weniger als 5 Sekunden von der Tuchwelle demontiert wurden. Auch der Stabkeder im Ausfallprofil hatte durch allzu eifrigen Einsatz der Teilnehmer und dadurch verursachtes Abknicken relativ stark zu leiden. Da Verschleißteile aber immer wieder erneuert wurden, konnten für alle Teilnehmer gleiche Bedingungen geschaffen werden. „Wir waren überrascht, wie lange die Markisentücher gehalten haben“, äußerte Geschäftsführer Markus Szotrell von Sattler, „obwohl die Tücher teilweise von der Markise runtergerissen worden sind“. Auch die anderen Produktsponsoren zeigten sich sehr erfreut über die Haltbarkeit ihrer Produkte, die während der Handwerkerbattle auf das Äußerste belastet wurden.
Auch R+T Projektleiter Sebastian Schmid von der Messe Stuttgart zeigte sich mit dem Ablauf der Handwerkerbattle mehr als zufrieden und plant für 2018 eine Erweiterung der Themenbereiche. „Mit der Battle konnten wir auch der für uns sehr wichtigen Besuchergruppe der Handwerker etwas Besonderes bieten, und mit dem Montagewettbewerb eine hohe Affinität zur R+T unter Einbeziehung der täglichen Arbeit herstellen“, so Schmid. Da heißt es über Tore und andere Themen nachzudenken.—