Cyberangriffe auf Unternehmen nehmen nicht nur immer mehr zu, auch die Vorgehensweisen der Hacker werden dabei immer raffinierter. Um sich bestmöglich zu schützen, sollten Unternehmen die Methoden der Betrüger kennen. Besonders häufig sind Betriebe mit sogenannten Phishing-Mails konfrontiert. „Hierbei handelt es sich um teilweise überraschend gut gefälschte E-Mails, die angeblich von seriösen Absendern wie Banken oder Versandhändlern stammen. Die Betrüger fordern den Empfänger darin meist zu einem Log-in auf, um so an sensible Unternehmensdaten zu gelangen“, erläutert Michael Staschik von der Nürnberger Versicherung. Aber auch der sogenannte Fake-President-Trick wird immer beliebter: Hacker geben sich in E-Mails als Vorgesetzte aus und ordnen beispielsweise Zahlungen an.
Staschik: „Vor allem für kleine und mittlere Betriebe ist das schnell existenzbedrohend.“ Den meisten Unternehmen ist das Risiko von Cyberangriffen bewusst, dennoch sieht nur ein Drittel den eigenen Betrieb in Gefahr. Die Folge: Sie wiegen sich in falscher Sicherheit und vernachlässigen wichtige Schutzvorkehrungen. „Der grundlegende Schutz vor Hackerangriffen besteht darin, eine Antivirensoftware auf allen Geräten zu installieren und diese regelmäßig upzudaten“, so der Experte. Dazu empfiehlt er, eine Inventarliste der gesamten Firmen-IT zu erstellen. So können Unternehmen sicherstellen, dass alle Geräte und Systeme regelmäßig Updates erhalten.
Zudem sollte eine Firewall auf allen Geräten und Routern installiert sein. Arbeiten Mitarbeiter regelmäßig im Homeoffice, rät Staschik, einen sicheren Zugang zum Firmennetzwerk, beispielsweise über einen VPN-Client, einzurichten. Regelmäßige Back-ups zum Sichern der Daten sind zudem eine notwendige Ergänzung der Schutzmaßnahmen.
Mitarbeiter aufklären und sensibilisieren
Es ist schneller passiert als gedacht: Unbedacht öffnet ein Mitarbeiter einen Link oder E-Mail-Anhang und schon liegt das Firmensystem lahm. „Die Angestellten zählen für Betriebe mit zu den größten Sicherheitsrisiken, daher ist es besonders wichtig, sie umfassend aufzuklären“, so Staschik. Dazu gehört auch das richtige Verhalten im Betriebsalltag: Unter anderem sollten sie starke Passwörter verwenden, vorsichtig mit E-Mails umgehen sowie keine sensiblen Firmendaten wie Kreditkartennummern eingeben.
„Zusätzlich kann es sinnvoll sein, Richtlinien für den korrekten Umgang mit Daten und Co. zu erstellen und auszuhändigen.“
Was tun beim Blackout?
Für den Ernstfall kann es sinnvoll sein, einen Notfallplan zu erarbeiten. Dieser könnte beispielsweise folgende Fragen enthalten: Wo findet der Angriff statt? Welche Systeme sind betroffen? Was genau passiert dort? Anschließend können Unternehmen zusammen mit IT-Spezialisten die nächsten Schritte, wie etwa das Abschalten des Systems, einleiten.
Die Folgen, die ein Hackerangriff auf Betriebe haben kann, sind nicht zu unterschätzen. Vor allem hohe Dienstleisterkosten und Datenverluste können besonders bei kleinen und mittleren Betrieben zu großen Schäden führen. Für sie ist die richtige Absicherung daher elementar.
Eine Cyberversicherung stellt ihnen IT-Spezialisten zur Verfügung, um solche Angriffe abzuwehren und Systeme zu bereinigen. Außerdem kommt sie für entgangene Gewinne bei einer Betriebsunterbrechung aufgrund einer Cyberattacke auf. Die Police der Nürnberger Versicherung übernimmt beispielsweise auch die Kosten für eine Datenwiederherstellung oder Kosten, die durch Datenschutzverletzungen, Erpressung oder Betrug entstanden sind.
Zusätzlich bietet die Cyberversicherung Online-Trainings und aktuelle Sicherheitsinformationen sowie regelmäßige Phishing-Simulationen an.