Das Prüfungsziel war von den Machern des Twister-Segels Shadeone aus dem bayerischen Bruckmühl klar fixiert: Windwiderstandsklasse (WWK) 3 (22,5 m/s = 80 km/h) und Widerstand gegen Wasseransammlung Leistungsklasse 2 (56 l/m2 je Stunde) sollten bei einem entsprechenden Test nach den Vorgaben der Normung nachgewiesen werden können. Zusammen mit dem Sachverständigenbüro media4technologies wurden dazu im September 2019 entsprechende Vorbereitungen getroffen, um die Tests gemäß dem System auf dem eigenen Werksgelände durchführen zu können.
Als Worst-Case-Szenario wurde mit den größstmöglichen Tuchmaßen L = 5,65 m, und H: 5,81 m (32,8 m2) geprüft, um alle anderen möglichen Anlagengrößen des Twistersegels mit abdecken zu können. Um das Tuch gemäß der Prüfungsvorgaben nach Produktdefinition: Markise mit Seitenführung, mit Zugsystem gemäß den Vorgaben der DIN EN 1932 anheben zu können, war zuerst der Bau einer über 6 m hohen Prüfkonstruktion mit entsprechenden Umlenkungen und Hebevorrichtungen für die Prüfgewichte notwendig. Es wurden z. B. bei den Prüfungen zur WWK 3 insgesamt 441,4 kg an Gewichten eingesetzt, die Segel und Zugsystem klaglos verdauten.
Der parallel verlaufende Wassertest musste genauso mit einem aufwendigen Versuchsaufbau vorbereitet werden. Auch hier wurde die baugrößste Anlage eingesetzt und mit einer Neigung von 8° montiert. Die Prüfungsschritte bis zu den erforderlichen 56 l/m2 je Stunde für Regenklasse 2 wurden schnell erreicht, der über die Norm hinaus weiterführende Test bei einem Wasserdurchfluss an der Messuhr von 90 l/min. wurde ohne Beschädigung des Systems abgebrochen. Das entspricht einem Wert von immerhin 130 l/ m2 je Stunde Berieselung. Das Ergebnis der Prüfungen war damit eindeutig: Die Vorgaben wurden erfüllt und entsprechend kann das Twister-Segel CE mit WWK 3 auf der Leistungserklärung zertifiziert werden.