GW – Herr Ebert, kürzlich haben Sie den GoFuture Award verliehen. Wer ist der Preisträger und warum?
Moritz Ebert – Unser langjähriger Kunde Rolladen Braun in Weiding. Beim Go Guture Award geht es um zukunftsgerichtete Digitalisierung, die auch wirklich vom Betrieb gelebt wird. Die Oberpfälzer haben die Ärmel richtig hochgekrempelt und sind das Thema Digitalisierung konsequent angegangen. Sie hatten ihr Ziel klar vor Augen und
haben es mit bodenständiger Konsequenz Schritt für Schritt erreicht. Heute arbeitet Rolladen Braun deutlich effizienter, entspannter und souveräner.
GW – Rolladen Braun berichtete, dass früher nur etwa 20 Prozent des Software-Potenzials genutzt wurden. Können Sie diese „freiwillige Nutzungsbeschränkung“ der Unternehmen generell beobachten?
Ebert – Sehr häufig sogar. Wir wollen, dass unsere Kunden mit vergleichsweise wenig Aufwand möglichst viel erreichen. Das erreichen sie, indem sie das Potenzial der Software besser ausschöpfen. Viele wollen eine 110-Prozent-Lösung statt einer 100-Prozent-Lösung, aber zu 50 Prozent der Kosten. Unser Seminarprogramm hat dazu beigetragen zu zeigen, wie man mit wenig Aufwand viel aus der Software herausholen kann und bei vielen Geschäftsführern die Lust an der Digitalisierung geweckt.
GW – Wie hat die Firma Braun den Schalter umgelegt? Was haben die besonders gut gemacht?
Ebert – Durch Demokratisierung der Digitalisierung. Alle Stakeholder werden mit einbezogen und bekommen Freiraum um die Prozesse weiterzuentwickeln. Die Brauns haben ein dediziertes Team gebildet, das für Fortschritt gesorgt hat. Mit an Bord war immer ein Entscheider. Am Tisch saßen nicht nur die IT-affinen, es ging da auch um die tägliche Arbeitsweise und um die Schaffung von Voraussetzungen für mehr Effizienz und weniger Stress. Dadurch, dass die Software jetzt besser genutzt wird, konnten die Brauns tatsächlich eine enorme Effizienzsteigerung erzielen.
Effektive Digitalisierung
ist jetzt kein „Kann“ oder „Soll“ mehr, sondern ein „Muss“!Foto: 3E Datentechnik
GW – In Ihrer Laudatio zur Preisverleihung haben Sie an die Branche appelliert, dass die Zeit des Nichtstuns in Sachen Digitalisierung endgültig vorbei sei. Warum ist es gerade jetzt an der Zeit zu handeln?
Ebert – Wenn es schwieriger wird, zeigt sich sehr schnell, wer gut aufgestellt ist. Unternehmen, die ihre Hausaufgaben bereits gemacht haben, haben eine deutlich bessere Perspektive mit weniger Risiken. Ich möchte aber auch noch einmal betonen, dass alle Unternehmen, egal wie weit sie sind, jetzt eine Anpackmentalität brauchen, um das Thema mit Elan und Lust voranzutreiben. Wir sind jetzt an dem Punkt, den wir in den letzten Jahren immer wieder prognostiziert haben: Effektive Digitalisierung ist kein „Kann“ oder „Soll“ mehr, sondern ein „Muss“!
GW – Sie wollen den Fensterherstellern die Angst vor der Digitalisierung nehmen und ihnen zeigen, wie viel Spaß es machen kann die Digitalisierung voranzutreiben. Heißt das, dass man nach erfolgreichen Digitalisierungsschritten mehr Zeit für andere Dinge hat?
Ebert – Man hat mehr Zeit für das Wesentliche und eine aktuelle und verlässliche Informationsbasis. Die langweiligen Routinearbeiten der Software überlassen, das sind Dinge, die Spaß machen. Mit wenig Aufwand viel erreichen, eine erfreuliche Kosten-Nutzen-Bilanz: Auch wenn der Weg nicht immer leicht ist, am Ende lohnt es sich.
GW – Die Fensterbau Frontale steht vor der Tür. Was erwarten Sie von der Messe?
Ebert – Endlich wieder eine richtige Frontale. Für mich wird es genau genommen die erste „richtige“ sein, auch wenn ich schon seit 2018 an Bord bin. Ich erwarte eine richtig gute Stimmung, tolle Gespräche und viele gute Gelegenheiten zum Netzwerken.
GW – Als Anbieter einer Branchensoftware geht es bei Ihnen um immaterielle Innovationen. Was wird Ihr großes Thema auf der Messe sein?
Ebert – IoT wird immer greifbarer, auch im Fensterbau. Die großen Themen sind die Vernetzung, unser Together Better Netzwerk, die mobilen Lösungen für Kunden und Händler mit Prozessen, die außer Haus stattfinden. Wir haben am Stand ein Exponat aufgebaut, um genau das zu demonstrieren.
GW – Lieber Moritz Ebert, ich wünsche einen guten Start auf der Messe!
Das Interview führte Chefredakteur Daniel Mund.
3E auf der Frontale: Vernetzung und Digitalisierung
Die 3E Datentechnik bringt zur Messe ein Exponat mit, um die durchgängige Digitalisierung mit mobilen Lösungen für Messebesucher erfahrbar zu machen. Besucher können durch einen Scan-Prozess Auftragsinformationen zusammen mit anderen in 3E-Look erfassten Daten auslesen, was die Wartung, Reparaturen und den Service einfacher und effizienter macht. „Die mobilen Lösungen werden kontinuierlich erweitert, um die Prozesse auf der Baustelle und während der Montage in die digitale Prozesskette zu integrieren,“ verrät 3E Geschäftsführer Moritz Ebert. „Die App macht alle erforderlichen Prozesse in Bezug auf Aufmaß, Service, Montage und Wartung papierlos effizient.“ Die Softwareexperten arbeiten entschlossen an einer weitreichenden Vernetzung zu Online-Bestell-Systemen und bauen das Together Better-Netzwerk weiter aus. Durch die Einbindung von Webkonfiguratoren der Branchenpartner stehen aktuelle Stammdaten online zur Verfügung (von Roma, Adeco, dpi, Rodenberg, Obuk, Beck+Heun, Gutmann, Warema, Roltex und Alukon). Die gesamte Abwicklung erfolgt in 3E-Look. In Umsetzung befindlich sind Vernetzungen mit Duotherm, Hella und Schlotterer.
Die auf der Messe vorgestellte Funktionalität in 3E-Look umfasst eine Vielzahl von Modulen, darunter die vollintegrierte Materialwirtschaft, Leitstandtechnologie/FPS, papierarme Produktion, Versandlogistik, Montageplanung und Nachkalkulation. Der digitale Lieferschein für Mobilgeräte bringt Sicherheit und Transparenz in alle Abnahmeprozesse. Für Entscheider wurde das mobile Dashboard entwickelt, für ortsunabhängigen Zugriff auf Unternehmensdaten und Kennzahlen.
Zur Digitalisierung im Bauelementehandel eignet sich die Trade-Version von 3E-Look, mit der Angebote, Aufträge, Bestellungen, Zubehöre und Montageprozesse abgewickelt werden. Herstellern mit einem Händlernetz steht die Handelssoftware Web-Sales zur Verfügung. Für die unternehmensweite Digitalisierung spielt auch Dokumentenmanagement eine zentrale Rolle. In der Verbindung mit ELO erhöht die Datev-Schnittstelle den Digitalisierungsgrad und macht Rechnungsprozesse durchgängig effizient.
www.3e-it.com |Halle 1, Stand 322