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A+W Software

Was bedeutet eigentlich Automation?

Wie offen stehen Glasverarbeiter der Automatisierung gegenüber?
Dazu Dennis Tiegs: „Die Branche steht dem Jahr für Jahr offener gegenüber und hat ehrlich gesagt auch keine andere Wahl. Der Wettbewerbsdruck in der Glasindustrie ist groß, aktuell lahmt die Baubranche, die Abnahmemengen sinken, die Energiekosten, direkt oder indirekt über die Floatglasanbieter, sind auf sehr hohem Niveau.“

Diese schwierige Lage zwinge die Betriebe dazu, Maßnahmen zu ergreifen. Wer in Sachen Effizienz und Margenvorsprung die Nase vorne hat, könne sich besser behaupten. „Automatisierung und Digitalisierung sind die größten Hebel im Wettkampf um Effizienz“, betont Tiegs und macht klar, dass es in Krisenzeiten oft ums Überleben geht.

Dazu beschreibt sein Kollege Sebastian Dick ­unterschiedliche Herangehensweisen: „Bei der Automatisierung kann man von zwei Lagern sprechen, einerseits Firmen, die eine komplett neue Produktion aufbauen, vom Standort über das Hallenlayout bis zu den Maschinen. Zum ­anderen jene, die bei bestehenden Gegebenheiten expandieren müssen oder das bereits getan haben.“

Beiden Ansätze bringen unterschiedliche Herausforderungen mit sich, vor allem was die Kosten und den Einfluss auf das Personal betrifft. „Es ist nicht damit getan, einen Roboter anzuschaffen und das Automatisierung zu nennen“, betont Dick. Wartung und Betrieb erforderten neues Fachwissen, der Roboter brauche Platz und schaffe neue Restriktionen.

Sebastian Dick erklärt: „Für uns sind das sehr unterschiedliche Anforderungen, die es zu berücksichtigen gilt, um unsere Kunden auf ­ihrem Weg hin zur Automatisierung zu begleiten.“
Auf die Frage, welche Prozesse besonders von Automatisierung profitieren, antwortet er, dass man dies gesamtheitlich betrachten müsse. Dick: „Bei einer voll integrierten Softwarelösung für eine Vollautomatisierung greift vieles ineinander. Es macht keinen Sinn, Produkte zu starten, für die kein Glas auf Lager ist oder Zukäufe noch nicht eingetroffen sind.“

Eine effiziente Planung sei entscheidend, um ­sicherzustellen, dass Lagerhaltung, Maschinenpark und Verfügbarkeit der Materialien optimal aufeinander abgestimmt sind. „Gerade bei Abweichungen oder wenn eingegriffen werden muss, ist es wichtig, dass die verfügbaren Mit­arbeiter informiert und gesteuert werden“, fügt Sebastian Dick hinzu. Das Produktionsplanungssystem A+W Smart Factory spiele hier eine Schlüsselrolle: „Es übernimmt diese Aufgaben mehr und mehr, der Mitarbeiter wird nur noch begleitet.“ Ziel sei es, eine effiziente Auslastung des Maschinenparks zu gewährleisten, die es erlaubt, auf Unvorhersehbarkeiten zu reagieren.

Schrittweise Automation senkt mögliche Risiken

Viele Unternehmen stehen den Investitions- und den möglichen Projektrisiken kritisch gegenüber, so Dennis Tiegs: „Viel Kapital zu investieren birgt Risiken, denn wenn die erwartete Geschäfts­entwicklung nicht eintritt, müssen die Finanzierungen dennoch bedient werden.“

Zudem seien solche Projekte anspruchsvoll für alle Beteiligten. A+W setze daher auf eine skalierbare Umsetzung von Automatisierungsprojekten. Dennis Tiegs erklärt: „Unser Ansatz verfolgt zunächst die Automatisierung auf der Prozessebene, bevor der Maschinenpark in weiteren Schritten folgt. Dadurch können Betriebe, unabhängig von der Betriebsgröße, solche großen Vorhaben in kleinere, umsetzbare Phasen aufgliedern und somit die Risiken deutlich reduzieren.“

Dazu ergänzt Sebastian Dick: „Es gibt nicht den idealen Ausgangspunkt. Jeder Kunde, jedes Projekt ist anders.“ Die Lösungen von A+W würden an den jeweiligen Startpunkt des Kunden angepasst und mit dessen Anforderungen dann entsprechend mitwachsen.

Oft sei es nicht möglich, den gesamten Shop-floor zu automatisieren, daher müsse man individuell prüfen, welche Teilbereiche Sinn ergeben. „Ein Thema, das nicht unterschätzt werden darf“, erklärt Dick weiter, „ist der Change selbst. Prozesse ändern sich, und es entsteht eine ganz neue Abhängigkeit zur Maschine und Softwarelösung, was Vertrauen und Zeit braucht.“ Ein modularer Aufbau helfe dabei, Vertrauen aufzubauen.

Was leistet die A+W Smart Factory?

In Bezug auf die A+W Smart Factory erläutert Sebastian Dick, dass der Fokus derzeit auf großen Automatisierungsprojekten liege. „Eine Herausforderung ist die Integration mehrerer Sortierebenen in einer mehrstufigen Produktion, sodass ESG, VSG und ISO-Produktion automatisiert in­einandergreifen können“, sagt er. In der nächsten Entwicklungsstufe werde die Produktion ­ohne Sortiersysteme im Fokus stehen, was die Flexibilität weiter erhöhe.

Dick: „Wir reden von den Prozessen im Back­office. Die Smart Factory muss Mensch, Maschine und ­Material selbst organisieren.“ In solchen Fällen sei es entscheidend, dass die Planung flexibel genug ist, um auf Störungen wie Maschinenausfälle oder Änderungen in der Priorisierung zu reagieren. Die starre Planung löst die A+W Smart Factory auf und bietet eine extrem hohe Flexibilität, die zur Dynamik des Tagesablaufs bei unseren Kunden passt. Dank des digitalen Backlogs bekämen die Mitarbeiter von diesen Änderungen kaum etwas mit.

So passt der Liefertermin

Auf die Frage, wie die Fertigung eines Auftrags bei einem festen Lieferdatum abläuft, erklärt ­Sebastian Dick, dass bei der Auftragserfassung nur drei Dinge klar sein müssen: Produkt, Lieferadresse und Termin. Das ‚Wie‘ übernimmt die A+W Smart Factory. Das System wisse genau, auf welchen Anlagen das Glas bearbeitet werden kann und welche Routen möglich sind. Die Scheiben werden dabei automatisch in Produktionsgruppen verplant, und die Auslastung der Maschinen erfolgt symmetrisch, um auf Spitzen und Ausfälle reagieren zu können.

„Kommt es zu Störungen oder Nachfertigungen, können Scheiben verzögert oder beschleunigt werden, um an Verbundanlagen wieder synchron zu sein“, beschreibt Dick den flexiblen Ansatz. Am letzten Aggregat laufe alles zusammen, und der Mitarbeiter werde informiert, sobald ­alle Gläser für einen Abruf bereitstehen.

„Er kann dann entscheiden, ob er auf einen Nachläufer wartet oder eine Ausgangsgruppe teilabrufen möchte“, so Dick weiter. Zum Thema zukünftiger Trends in der Automatisierung äußert sich Dennis Tiegs optimistisch: „In der Zukunft werden unsere Kunden zum ­einen Planungsprozesse automatisieren, um die Produktion effizienter zu ­machen und um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“

Zudem werde Künstliche Intelligenz (KI) eine ­immer größere Rolle spielen, vor allem bei der Automatisierung von Prozessen im administra­tiven Bereich und später auch in der Produk­tion. „Wir können alle Daten sammeln, aber was lernen wir daraus?“, fragt Dennis Tiegs und gibt auch gleich die Antwort: „KI wird mit Sicherheit ein wichtiges Werkzeug werden.“

Darüber hinaus sieht er Potenzial in der Nutzung mobiler Endgeräte, die zunehmend in den Arbeitsalltag integriert werden. „Das Smartphone ist jetzt schon für viele von uns ein integraler Bestandteil des Alltags. So könnte man, nachdem man seine Mails gelesen hat, direkt einen Blick in die Produktion werfen“, prognostiziert er.

Sebastian Dick ergänzt: „KI ist ein gutes Stichwort. Natürlich werden wir für die A+W Smart ­Factory weitere Module entwickeln, die unsere KI-­Lösung Mira weiter integrieren.“

Gerade in der Automatisierung von Organisationsprozessen sei dies von großer Bedeutung, um die Effizienz weiter zu steigern und die Anforderungen der Kunden optimal zu erfüllen.

Halle 14, Stand E59

Sebastian Dick, Manager A+W Clarity Innovations

Foto: A+W

Sebastian Dick, Manager A+W Clarity Innovations
Dennis Tiegs, COO A+W Clarity

Foto: A+W

Dennis Tiegs, COO A+W Clarity

A+W auf der glasstec

A+W Software präsentiert den A+W Smart Companion im neuen Look. Mit neuen Funktionen und neuer Benutzeroberfläche. Als Modul zur digitalen Versandoptimierung ergänzt der A+W Smart Companion Dispatch das Angebot. Mit diesem Modul sollen künftig Versandprozesse digitalisiert werden.

Mit A+W ­iShape lassen sich Schablone präzise erfassen bzw. mittels Referenzobjekte digitalisieren. Diese Anwendung wurde gemeinsam mit ­Viprotron entwickelt.
Mit A+W iQuote können Angebote/Bestellungen 24/7 ­erfasst und verwaltet werden. Dieses Online-­Tool eröffnet für Glasbetriebe einen neuen Vertriebskanal, so die Entwickler. Details gibt es am A+W glasstec-Stand.

Foto: A+W

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