Mit viel Liebe hat ein Verein aus Herborn eine alte Scheune zu einem Zentrum für Kunst, Theater und Kabarett gemacht, das weit über die Grenzen der kleinen hessischen Stadt hinaus bekannt ist. Nach seiner Renovierung 2004 ist der Bau jüngst um ein neues Foyer erweitert worden – mit großen Glasfronten, die bei der Verschattung nach einer durchdachten Sonderlösung verlangten. Das neue Foyer ist bis zum Dachgebälk verglast und macht die Kulturscheune transparent, einladend und offen. Die größte Hürde für Duotherm war in diesem Fall die Höhe der Verglasung: Stolze 5,5 Meter hoch, lag sie einen halben Meter über der mit Standardsystemen erreichbaren Wickelhöhe. Mit Raffstores oder Rollläden wäre die Umsetzung technisch in dieser Form nicht möglich gewesen. Und auch bei der Tuchverschattung war sie alles andere als einfach – zumal die eingesetzten 45-Grad-Kästen möglichst klein ausfallen sollten, um mit der Fassade zu verschmelzen. DuoTherm hat hier die maximal erreichbare Wickelgröße herausgeholt, damit die Fensterfront zuverlässig und vollständig bedeckt werden kann. Und es ist dabei gelungen, die filigrane Struktur der Aluminium-Glas-Fassade beizubehalten. Jedes einzelne Verschattungselement ist dabei individuell steuerbar – wodurch sich interessante Optiken ergeben können. Doch auch eine automatische Steuerung mit Wind- und Sonnensensoren sorgt zuverlässig für Verschattung. Der eingesetzte Screenbehang besteht aus einem kunststoffummantelten Fiberglasgewebe. Die Tuchverschattung muss trotz der großen Fläche stärkere Winde aushalten können. Möglich macht das ein durchdachtes Fixierungssystem, bei dem der Behang auf gesamter Höhe wie mit einer Art Reißverschluss in die seitlichen Führungsschienen geleitet wird. Auch dem Brandschutz wird entsprochen: Das Objekt verfügt über mehrere Kippfenster, damit Rauch im Falle des Falles abziehen kann. Weil das bei heruntergelassener Tuchverschattung freilich nicht funktionieren würde, muss die Textilie – trotz ihrer Robustheit – leicht zu zerschneiden sein. Ein Punkt, der vom örtlichen Brandschutzbeauftragten überprüft wurde. Der verwendete Stoff selbst ist nach B1/DIN 4102-1 schwer entflammbar.