_ Betrachtet man den Bereich der Konfektion und der dabei verwendeten Materialien und Fügetechniken aus der Sicht eines Sachverständigen, so ist es oft immer wieder erschreckend, wie wenig Fachkenntnis in diesem Bereich bei einem großen Teil der Fachbetriebe vorhanden ist.
Vergessene Aufklärungspflichten
Natürlich kann man auch hier darüber diskutieren, wie diese Aussage zu belegen ist. Ein Sachverständiger hat es relativ einfach, da er in Streitfällen vollen Einblick in alle Unterlagen bekommt. Angefangen von Beratung, Angebot, Ausführung und Rechnung hat er vollen Überblick über die Abläufe und kann so bei entsprechender Qualifikation eine genaue Fehleranalyse vornehmen. Die Frage, die sich stellt: Was unterscheidet den Sachverständigen vom Fachhändler? Der klassische Unterschied: Der Fachbetrieb beginnt seine Arbeit am Anfang der Prozesskette, der Sachverständige am Ende. Was wenn der Sachverständige auch Fachbetrieb ist? Dann sollte doch bei der Beratung, Planung, Materialauswahl und Ausführung gar nichts mehr passieren können. Die Lösung für den Fachbetrieb kann also im Grunde genommen nur die Weiterbildung in diesen Bereichen sein.
Mehr Beratungkompetenz tut not
Die größte Fehlerquelle ist nach wie vor die fehlende Aufklärung in Bezug auf Wickelfalten etc.. Die Diskussion über Fügetechniken und Materialien verbessern diese Situation nicht. Im Gegenteil, viele Fachbetriebe unterlassen gerade durch Diskussionen und „Werbeaussagen“ über faltenfreie Tücher die notwendige Aufklärung beim Kunden. Der Erkenntnis über den Beratungsfehler findet dann statt, wenn es im Reklamationsfall Geld kostet. Fachbetriebe sollten sich deshalb intensiver mit Konfektion und Materialien auseinandersetzen und dazulernen.—
Was sagt ein insider?
„Als einer der führenden Konfektionäre orientieren wir uns an den Bedürfnissen des Marktes, den zur Verfügung stehenden Materialien und den technischen Möglichkeiten bzw. deren Qualitäten in der Ausführung. Wir passen stetig unseren Maschinenpark an und qualifizieren unsere Mitarbeiter. So können wir für das Kleben, Nähen, Acryl, Polyester etc. qualitativ hochwertige Lösungen bieten.“
Beim Verbahnen kommt es nicht nur auf das Verfahren an, sondern wie bei der 9 m-Anlage auf die entsprechende Arbeitslänge, um den Weiterentwicklungen im Ausfall folgen zu können.
Christopher Musculus, Prokurist bei Georg Musculus GmbH & Co. KG