14 Verbände und Interessenvertretungen der Baubranche haben sich am 20. April mit einem Papier an die Bundesregierung gewandt, um die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf Bauprodukte aus Glas, Kunststoff, Mineralwolle und Keramik zu verdeutlichen und Lösungsvorschläge anzubieten.
Zu den Unterzeichnern gehören alle Verbände der Fenster-, Fassaden- und Haustürenindustrie, wie zum Beispiel der Verband Fenster + Fassade (VFF), der Bundesverband Flachglas BF oder auch die Repräsentanz Transparente Gebäudehülle RTG.
„Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges betreffen unsere Branche massiv“, betont VFF-Geschäftsführer Frank Lange. „Es geht insbesondere um Versorgungssicherheit im Blick auf die enorm gestiegenen Energiepreise und die Möglichkeit von Preisgleitklauseln angesichts massiver Kostensteigerungen aufgrund der Störungen der Lieferketten.“
Die Unterzeichner des Verbändepapiers begrüßen das Maßnahmepaket der Bundesminister Habeck und Lindner vom 8. April, wollen aber darüber hinaus die darin noch nicht berücksichtigten Herausforderungen für bauwirtschaftliche Unternehmen sowie Lösungsvorschläge verdeutlichen:
Als Herausforderung werden die Kostensteigerungen bei Bauprodukten genannt, „die von Fenstern über Fassaden- und Sonnenschutzelemente bis zu smarten Steuerungselementen reichen.“ Unternehmen müssten einerseits von Kosten entlastet und Kostensteigerungen fair auf die Akteure der Wertschöpfungskette verteilt werden. Lösungsvorschläge dafür sind das Zulassen nachträglicher Preisgleitklauseln (bei allen Auftraggebern der öffentlichen Hand) für die Bauprojekte des Bundes auch für Produkte aus Glas, Kunststoff, etc.. Auch wird die Absicherung der Förderprogramme für energetische Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle vorgeschlagen.
Als zweite Herausforderung stellt das Papier das Risiko einer Verknappung am Gasmarkt in den Fokus. Dabei geht es einerseits um die Zerstörung von Produktionsanlagen durch Herunterfahren, wie es bei der Abschaltung von Anlagen zur Glasproduktion der Fall wäre. Zugleich wird die Relevanz der energiesparenden Gebäudehülle und der dazu nötigen Produkte, die zur Energieversorgungssicherheit beitragen, betont. Diese sollten entsprechende Priorität bei der Gasversorgung haben.
Der Lösungsvorschlag beinhaltet diesen Schutz im Rahmen der Notfallpläne mit besonderem Blick auf die Produktionsanlagen der Glasindustrie.