Sehr geehrtes Redaktionsteam,
mit Interesse habe ich wie immer die GLASWELT Ausgabe 11.2012 gelesen. Wir geben Ihre ausführlichen Berichte auch gerne an unsere Architekten weiter, diese wiederum verwenden diese Berichte dann, auch als Entscheidungshilfe bei Bauherren.
Zu Ihrem Bericht 2-fach-ISO gegen 3-fach-ISO ist zu bemerken: In der Tabelle 01 wird Vakuumglas mit 2- und 3-fach Glas verglichen. Vakuumglas ist derzeit nicht lieferbar, Vergleiche sollten nur für Gläser gemacht werden, die auch lieferbar sind.
Im Bericht ist ein Mehrpreis von 20 – 40 Euro/m2 für 3-fach-Glas genannt. Für den reinen Materialpreis mag dies bei Standardscheiben stimmen, jedoch müssen wir auch das Handling der schweren Scheiben oder Sondergläser wie ESG und VSG berücksichtigen, oft muss auch die Konstruktion geändert werden. Mit den genannten Preisen ist dies nicht zu machen. Es ist nicht von Vorteil, wenn diese unfachmännisch gemachten Preisangaben die Runde machen.
Ansonsten weiter so – ich freue mich schon auf die nächste Ausgabe.
Herzliche Grüße aus dem Wolftal
Wilhelm Schillinger
Die Antwort der Autoren:
Sehr geehrter Herr Schillinger,
die Bildunterschrift „aktuelle Glasqualitäten“ mag in Bezug auf die Vakuumverglasung irreführend sein, wenn man „aktuell“ mit „auf dem Markt erhältlich“ gleichsetzt. Schwerpunkt des Artikels ist der zukünftige Umgang mit dem Bauteil Fenster bei der Umsetzung der hohen klimapolitischen Ziele in der Zukunft. Dieser Ansatz rechtfertigt nach unserer Ansicht die Aufnahme der Vakuumverglasung in die Tabelle, um zukünftiges Potenzial abschätzen zu können.
Zu Punkt zwei: Die genannten Mehrkosten von 20 – 40 Euro/m2 für eine verbesserte Verglasungsqualität haben wir als Werte aus rund 15 abgerechneten Projekten ermittelt.
Missverständnisse hätten durch den Zusatz (Mehrpreis Material) vermieden werden können. Darauf, dass die Systempreise weit darüber liegen können, wird im Text zwei Sätze weiter hingewiesen: „Machen Großformate zusätzlich eine Anpassung von Rahmenprofilen und Tragkonstruktionen erforderlich, sind die Grenzen der Verhältnismäßigkeit allerdings schnell erreicht.“
Mit freundlichem Gruß
Thomas Wilken und Lars Altendorf
Institut für Gebäude- und Solartechnik, TU Braunschweig.