Bundesinnenministerin Faeser legt im März die Kriminalstatistik 2022 vor: Die Einbruchsfallzahlen steigen wieder an – der Rückgang der vergangenen Jahre wird dem coronabedingtem Sondereffekt eingeordnet. Jetzt gilt wieder verstärkt: Wer sein Eigentum schützen möchte, sollte die in der Gebäudehülle befindlichen Öffnungen wie Fenster und Türen genauer unter die Lupe nehmen.
Das Bundesministerium des Innern und für Heimat und das Bundeskriminalamt haben am Donnerstag, 30. März, die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für 2022 veröffentlicht. Die Statistik zeigt, dass die Zahl der Einbrüche in Wohnungen und Häusern zuletzt wieder stark angestiegen ist. 2022 wurden in Deutschland 65.908 Wohnungseinbrüche erfasst – das bedeutet einen Anstieg von 21,5 % im Vergleich zum Vorjahr (2021: 54.236, angezeigte Einbruchsversuche eingeschlossen). Nachdem zuletzt historische Tiefpunkte der Einbruchszahlen vermeldet werden konnten, lässt der Anstieg im Jahr 2022 darauf schließen, dass der Trend der vergangenen zwei Jahre zumindest teilweise pandemiebedingt war.
Dennoch liegt die Einbruchzahl weiterhin unter dem Niveau vor der Pandemie, 2019 waren noch 87.145 Einbrüche und Einbruchsversuche erfasst worden.
Effektiver Einbruchschutz dank fachgerechter Beratung und professioneller Installation
Neben der gestiegenen Einbruchzahl ist auch ein weiterer Wert aus der PKS bemerkenswert: In 47 Prozent der Fälle scheiterten Einbrecher beim Versuch in das Zielobjekt einzudringen. Diese seit Jahren konstant hohen Werte belegen die Bedeutung von Sicherheitstechnik: Professionelle Einbruchschutzmaßnahmen wirken und führen dazu, dass Einbrecher ihre Einbruchsversuche erfolglos abbrechen.
Helmut Rieche, dem Vorsitzenden der Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir!“ bereitet diese Entwicklung dennoch Sorge: „Dass fast die Hälfte aller Einbruchsversuche scheitert, ist ein gutes Zeichen. Allerdings deutet der leichte Anstieg ’erfolgreicher’ Einbruchversuche darauf hin, dass Einbrecher es wieder etwas leichter haben. Verbraucher sollten daher regelmäßig die eigenen Sicherheitsmaßnahmen von Fachleuten überprüfen lassen.“
Der positive Trend bei Diebstählen aus Keller-, Dachbodenräumen und Waschküchen setzt sich hingegen auch 2022 fort: Von 2021 zu 2022 konnte ein Rückgang von 11,1 Prozent auf 79.930 Delikte verzeichnet werden.
„Die Entwicklung der PKS unterstreicht, wie wichtig präventive Maßnahmen am eigenen Zuhause und die Aufklärungsarbeit rund um das Thema Einbruchschutz sind“, sagt Kriminaldirektor Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Und weiter: „Die steigenden Fallzahlen zeigen: das langjährige Engagement zur Sensibilisierung der Bevölkerung für einen wirksamen Einbruchschutz gilt es weiterhin zu intensivieren. Denn: der volkswirtschaftliche und der individuelle Schaden sind weiterhin hoch. Zu hoch. Daneben ist jeder Einbruch auch ein schwerwiegender Eingriff in den – sehr persönlichen – Lebensraum.“
Um dem Anstieg der Einbruchzahlen entgegenzuwirken, wird empfohlen, auf Grundlage maßgeschneiderter Sicherheitskonzepte in mechanische und elektronische Sicherheitstechnik zu investieren. „Nur 16 Prozent der Einbrüche werden aufgeklärt, was zeigt, wie wichtig private Investitionen in Sicherheitstechnologie sind“, unterstreicht Helmut Rieche von der Initiative „Nicht bei mir!“, die seit 19 Jahren kostenlos Informationen zu Einbruchschutz bereitstellt und professionelle Beratung vermittelt.
Ein wirksamer Einbruchschutz erfordert sowohl bei der Bauplanung als auch bei der Nachrüstung Fachwissen und Erfahrung. Planung, Einbau und Wartung von Sicherheitstechnik sollte immer von Fachleuten vorgenommen werden.
Die Initiative für aktiven Einbruchschutz informiert auf ihrer Internetseite über dieses Thema. Über eine interaktive Karte können Interessenten kompetente Sicherheitsunternehmen und Fachleute in ihrer Nähe ausfindig machen, die sie zu allen Fragen des Einbruchschutzes in ihrer Region beraten können.