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digitalBau: Messe-Premiere war ein voller Erfolg

An allen Tagen eine volle Halle mit einer Menge an Besuchern und immer volle Vortrags-Sessions. Was besonders freute, die hohe Qualifizierung der Besucher, so die Aussteller: Allen voran Planer und Fachleute aus den Ministerien und Verwaltungen sowie auch Handwerker. Der Auslandsanteil der Besucher belief sich auf knapp 10 Prozent. Es zeigte sich, wie hoch der Bedarf nach Informationen zur Digitalisierung der Baubranche ist.  
Auch die Veranstalter der digitalBAU waren mit der Auftaktveranstaltung sehr zufrieden, die über 270 Aussteller und etwa 10.000 Besucher in Halle 7 auf dem Kölner Messegelände gelockt hatte. An den Ständen der Aussteller sowie bei den Fachvorträgen wurde deutlich, die Digitalisierung eröffnet für die Baubranche viele Chancen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. 

Richtige strategische Entscheidung

Die Entscheidung der Messe München und des Bundesverband Bausoftware BVBS, mit der digitalBau nach Köln zu gehen habe sich ausgezahlt, wie Dr. Reinhard Pfeiffer von der Messe München, hervorhob: „Der enorme Zuspruch aus der Branche unterstreicht den Erfolg des neuen Konzepts. Gemeinsam mit der Industrie haben wir ein neues Kapitel aufgeschlagen: die digitalBau fördert den Dialog der Akteure entlang der Wertschöpfungskette und begleitet so digitale Entwicklungen, Trends und Dienstleistungen für die Bauindustrie.“  

Auch Prof. Joaquín Díaz, vom BVBS, ist überzeugt: „Die Digitalisierung erfordert ganz neue Antworten auf die Fragen der Baubranche, die von traditionellen Messen bisher nicht adressiert werden. Die ehemals getrennten Bereiche der Planung, Ausführung, dem Betrieb sowie Bauprodukte selbst, rücken immer mehr zusammen und müssen integral betrachtet werden.“ Die Zusammensetzung der Aussteller war bunt gemischt, allen von natürlich Anbieter von Softwaretools, gleichzeitig war auch eine Reihe von Unternehmen aus der Glas-, Fenster-, Fassaden- und auch der Türenbranche als Aussteller in Köln sowie von den Zulieferern.  

Auch Branchenplayer waren vor Ort

Mit einem großen Stand war die Digital Building Solutions GmbH (DBS) vor Ort. Das Start-Up von Veka und Gealan entwickelt und betreut die digitalen Produkte der Systemgeber für Fenster- und Fassadenbauer.

Matthias Rehberger / GLASWELT

Mit einem großen Stand war die Digital Building Solutions GmbH (DBS) vor Ort. Das Start-Up von Veka und Gealan entwickelt und betreut die digitalen Produkte der Systemgeber für Fenster- und Fassadenbauer.

So war z.B. mit einem großen Stand die Digital Building Solutions GmbH (DBS) vor Ort, ein Start-Up von Veka und Gealan, das die digitalen Produkte der Systemgeber für Fenster- und Fassadenbauer entwickelt und betreut. Gezeigt wurde ein Konfigurator für die Planung als App sowie Online. Damit lassen sich CAD Profilschnitte herunterladen, u. a. deren Statik prüfen sowie die bauphysikalische Eigenschaften und der Bauanschluss. Weiter können Gläser in die hinterlegten Profile einbauen werden. Alles lässt sich in 3D modellieren und für BIM verwenden.  

Weiter lassen sich nach Auskunft der Entwickler die Stammdaten für verschiedene Fenstersoftwaresysteme bereitstellen, und darüber hinaus auch die Maschinensteuerung mit einbinden. DBS stellt weiter  Tools für die Einbindung von Endkunden und Planern bereit, womit der Fensterhersteller einen digitalen Showroom aufbauen kann, der sich u. a. über eine Augmented Reality Brille von Endkunden nutzen lässt. 

Hier stand BIM im Fokus

Auch Rehau war mit einem Stand in Köln vertrten.

Matthias Rehberger / GLASWELT

Auch Rehau war mit einem Stand in Köln vertrten.

Glasdachspezialist Lamilux präsentierte einen Produktkonfigurator, der 2D und 3D Zeichnungen umsetzen kann sich auch für BIM nutzen lässt. Zudem lassen sich aus dem Konfigurator heraus auch Ausschreibungstexte erstellen. Lamilux bot zudem die 15 minütige Praxisworkshops „Design Thinking“ bei denen Architekten, Handwerker weitere Baubeteiligte zusammen saßen, um kurz und bündig digitale Lösungen für unterschiedliche Bauproblematiken zu finden.  

Die Vortragsreihen auf der digitalBAU waren immer voll ausgebucht.

Matthias Rehberger / GLASWELT

Die Vortragsreihen auf der digitalBAU waren immer voll ausgebucht.

Dormakaba stellte digitale BIM Lösungen vor und zeigte digitale Zutrittssysteme, u. a. für Bürogebäude und Mehrfamilienhäuser, und wie sich damit mittels Smartphone Türe und Tore öffnen lassen. Weiter würde Türlösungen präsentiert, bei denen sich der Antrieb meldet, wenn eine Wartung ansteht, und der zudem digitale Daten, wie Öffnungszahlen etc., weiterreichen kann. Interessant war zu hören, dass sich ältere Antriebe digital nachrüsten lassen.  

Auch Glasanbieter waren vor Ort

Andreas Bittis, International Market Manager bei Saint-Gobain Glass, BU Facade, war sehr euphorisch: Genau so eine Messe brauchen wir, um das Planen und Bauen mit digitalen Tools und Dienstleistungen in seiner Komplexität abbilden zu können. Er sieht zudem noch Bedarf, die digitalBAU zu erweitern. Im Rahmen der Digitalisierung der Bauprozesse müsse sollte Meinung nach auch noch Smart Home und Robotik mit in die Messe-Präsentation eingebunden werden. Aber das sei etwas für das nächste Mal. 

Mit einem großen Stand war die Digital Building Solutions GmbH (DBS) vor Ort. Das ein Start-Up von Veka und Gealan, das die digitalen Produkte der Systemgeber für Fenster- und Fassadenbauer entwickelt und betreut.

Matthias Rehberger / GLASWELT

Mit einem großen Stand war die Digital Building Solutions GmbH (DBS) vor Ort. Das ein Start-Up von Veka und Gealan, das die digitalen Produkte der Systemgeber für Fenster- und Fassadenbauer entwickelt und betreut.

Weiter präsentierte sich das Start-Up Würth IT, das einen „App Store“ für Handwerker vorstellte: Alle Apps können einfach miteinander kommunizieren, da Würth IT dafür sorgt, dass die passenden Schnittstellen reibungslos funktionieren. So können Handwerker zur Dokumentation und zur Kommunikation im und mit dem Betrieb z.B. eine Foto App nutzen, um die Baustelle zu dokumentieren. Dabei wird automatisch über GPS die Adresse der Baustelle zugeordnet.

Gleichzeitig lässt sich leicht eine mobile Projektakte anlegen, die sich auch von Büro- und Werkstatt-Mitarbeitern nutzen lässt, und in die sich neben Bildern auch alle notwendigen Projektinfos und Dokumente einpflegen lassen. Die Idee: Alles ist zentral in der Mappe abgelegt und für alle Baubeteiligten immer auf dem neuesten Stand.

 Prozesse werden transparenter und deutlich schneller

Mit Blick auf das umfassende Angebot, das die Aussteller auf der digitalBAU zeigten, wurde deutlich, die  Digitalisierung bringt zwei große Veränderungen: Erstens eine höhere Transparenz, die alle Abläufe des Bauens umfasst. Von der Kundenanfrage über die Auftragserfassung und die anschließende Produktion bis hin zur Auslieferung sind alle Schritte, die ein Produkt durchläuft, nachvollziehbar, und zwar in Echtzeit. Dabei sind alle Beteiligten, inklusive der Endkunden, heute kompetenter und besser informiert.  

Der Endkunde beschafft sich heute fast immer vorab Information via Internet. Das gab es früher nicht. Wenn er heute seine Anfrage an den Handwerker schickt, vielfach über sein Smartphone, dann erwartet es auch zügig eine Antwort bzw. ein Angebot. Und damit sind wir bei der zweiten großen Veränderung: Es muss schnell gehen. Der Kunde will nicht lange auf eine Antwort warten, sonst fragt er den nächsten Anbieter. Diese Zeitbeschleunigung setzt die Handwerker unter Druck.

Weiter ist es für den Endkunden ohne großen Mehraufwand einfach, zeitgleich mehrere Angebote einzuholen. Das fordert die Handwerker deutlich mehr als bisher und macht sie gleichzeitig vergleichbarer. Damit müssen sie umgehen lernen. 

Am Stand von Lamilux fande Kurz-Workshops statt, um den Bedarf an digitalen Tools zu sondieren, die dann später in die Praxis umgesetzt werden sollen.

Matthias Rehberger / GLASWELT

Am Stand von Lamilux fande Kurz-Workshops statt, um den Bedarf an digitalen Tools zu sondieren, die dann später in die Praxis umgesetzt werden sollen.

Chancen für den Handwerker

Digitale Tools und vernetztes Arbeiten helfen den Bauhandwerkern und Planern, die Produktivität und die Effizienz bei allen Schritten im Bauprozess zu erhöhen und so den Gesamtprozess schneller und sicherer - und damit auch kalkulierbarer - zu machen. Dies wiederum ist eine gute Basis für langfristig den Erfolg der Baubeteiligten. Und dies spiegelten auf der digitalBAU gleichermaßen die Fachvorträge sowie das Angebot der Anbieter von digitalen Tools und von Dienstleistungen wieder.

Unisono war das Feedback der Aussteller und Besucher positiv, man freue sich schon auf die nächste digitalBAU (www.digital-bau.com). Diese findet vom 15.– 17. Februar 2022 in Köln statt.

Matthias Rehberger

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