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digitalBau in Köln

Messe-Premiere, ein voller Erfolg

Die Premiere der digitalBAU, die vom 11. bis 13. Februar von der Messe München in Köln veranstaltet wurde, war beeindruckend. Hier herrschte eine Aufbruchstimmung. An allen Tagen gab es eine volle Halle mit einer Menge an Besuchern und immer vollen Vortrags-Sessions. Was besonders freute, ist die hohe Qualifizierung der Besucher, so die Aussteller: Allen voran Planer und Fachleute aus den Ministerien und Verwaltungen sowie auch Handwerker. Der Auslandsanteil der Besucher belief sich auf knapp 10 %. Es zeigte sich, wie hoch der Bedarf nach Informationen zur Digitalisierung der Baubranche ist.

Auch die Veranstalter der digitalBAU waren mit der Auftaktveranstaltung sehr zufrieden, die über 270 Aussteller und etwa 10 000 Besucher in Halle 7 auf dem Kölner Messegelände gelockt hatte. An den Ständen der Aussteller sowie bei den Fachvorträgen wurde deutlich, die Digitalisierung eröffnet für die Baubranche viele Chancen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Chance für die Baubranche: Digitale Tools und vernetztes Arbeiten helfen, Produktivität und Effizienz bei allen Schritten im Bauprozess zu erhöhen und den Gesamtprozess schneller und sicherer – und damit besser kalkulierbar – zu machen. Die wiederum sei eine gute Basis für langfristigen Erfolg der Baubeteiligten, so der Tenor der Vorträge sowie auch der Aussteller und der Anbieter von digitalen Tools und von Dienstleistungen.

Die Entscheidung der Messe München und des Bundesverband Bausoftware BVBS, mit der digitalBau nach Köln zu gehen habe sich ausgezahlt, wie Dr. Reinhard Pfeiffer von der Messe München, hervorhob: „Der enorme Zuspruch aus der Branche unterstreicht den Erfolg des neuen Konzepts. Gemeinsam mit der Industrie haben wir ein neues Kapitel aufgeschlagen: die digitalBau fördert den Dialog der Akteure entlang der Wertschöpfungskette und begleitet so digitale Entwicklungen, Trends und Dienstleistungen für die Bauindustrie.“

Auch Prof. Joaquín Díaz vom BVBS ist überzeugt: „Die Digitalisierung erfordert ganz neue Antworten auf die Fragen der Baubranche, die von traditionellen Messen bisher nicht adressiert werden. Die ehemals getrennten Bereiche der Planung, Ausführung, dem Betrieb sowie der Bauprodukte selbst, rücken immer mehr zusammen und müssen integral betrachtet werden.“

Vielfältiges Angebot: Die Zusammensetzung der Aussteller war bunt gemischt, allen voran natürlich Anbieter von Softwaretools, gleichzeitig war auch eine Reihe von Unternehmen aus der Glas-, Fenster-, Fassaden- und auch der Türenbranche als Aussteller in Köln sowie von den Zulieferern.

So war z. B. mit einem großen Stand die Digital Building Solutions GmbH (DBS) vor Ort, ein Start-Up von Veka und Gealan, das die digitalen Produkte der Systemgeber für Fenster- und Fassadenbauer entwickelt und betreut. Gezeigt wurde ein Konfigurator für die Planung als App sowie Online. Damit lassen sich CAD Profilschnitte herunterladen, u. a. deren Statik prüfen sowie die bauphysikalischen Eigenschaften und der Bauanschluss. Weiter können Gläser in die hinterlegten Profile eingebaut werden. Alles lässt sich in 3D modellieren und für BIM verwenden.

Weiter lassen sich nach Auskunft der Entwickler die Stammdaten für verschiedene Fenstersoftwaresysteme bereitstellen und darüber hinaus auch die Maschinensteuerung mit einbinden.

DBS stellt auch Tools für die Einbindung von Endkunden und Planern bereit, womit der Fensterhersteller einen digitalen Schowroom aufbauen kann, der sich u. a. über eine Augmented Reality Brille von Endkunden nutzen lässt.

BIM im Fokus: Auch Lamilux präsentierte einen Produktkonfigurator, der 2D- und 3D-Zeichnungen umsetzen kann und sich für BIM nutzen lässt. Zudem lassen sich aus dem Konfigurator heraus auch Ausschreibungstexte erstellen. Lamilux bot zudem Praxisworkshops an bei denen Architekten, Handwerker und weitere Baubeteiligte zusammensaßen, um kurz und bündig digitale Lösungen für unterschiedliche Bauproblematiken zu finden.

Dormakaba stellte digitale BIM Lösungen vor und zeigte digitale Zutrittssysteme, u. a. für Officebauten und Mehrfamilienhäuser, und wie sich damit mittels Smartphone Türen und Tore öffnen lassen. Weiter wurden Türlösungen präsentiert, bei denen sich der Antrieb meldet, wenn eine Wartung ansteht und der zudem digitale Daten, wie Öffnungszahlen etc. weiterreichen kann. Interessant war zu hören, dass sich ältere Antriebe digital nachrüsten lassen.

Glasanbieter vor Ort: Andreas Bittis, International Market Manager bei Saint-Gobain Glass, BU Facade, war sehr euphorisch: „Genau so eine Messe brauchen wir, um das Planen und Bauen mit digitalen Tools und Dienstleistungen in seiner Komplexität abbilden zu können“. Er sieht zudem noch Bedarf, die ­digitalBAU zu erweitern. Im Rahmen der Digitalisierung der Bauprozesse sollte seiner Meinung nach auch noch die Bereiche Smarthome und Robotik mit in die Messe-Präsentation eingebunden werden. Aber das sei etwas für das nächste Mal.

Mobile Tools für Handwerker: Das Start-Up Würth IT, stellte einen „App Store“ für Handwerker vor: Alle Apps können einfach miteinander kommunizieren, da Würth IT dafür sorgt, dass die passenden Schnittstellen reibungslos funktionieren. So können Handwerker zur Dokumentation und zur Kommunikation im und mit dem Betrieb z. B. eine Foto App nutzen, um die Baustelle zu dokumentieren. Dabei wird automatisch über GPS die Adresse der Baustelle zugeordnet. Gleichzeitig lässt sich leicht eine mobile Projektakte anlegen, die sich auch von Büro- und Werkstatt-Mitarbeitern nutzen lässt und in die sich neben Bildern auch alle nötigen Projektinfos und Dokumente einpflegen lassen.

Die Idee: Alles ist zentral in der Mappe abgelegt und für alle Baubeteiligten immer auf dem neuesten Stand.

Unisono war das Feedback der Aussteller und Besucher positiv, man freue sich schon auf die nächste digitalBAU. Diese findet vom 15.– 17. Februar 2022 in Köln statt.

Matthias Rehberger

Das Start-Up Würth IT des Zulieferers aus Künzelsau stellte einen „App Store“ für Handwerker vor.

Foto: Matthias Rehberger /GLASWELT

Das Start-Up Würth IT des Zulieferers aus Künzelsau stellte einen „App Store“ für Handwerker vor.

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