_ Der Generationswechsel von klassischen Wärmeschutzgläsern zu modernen Energiespargläsern lässt die ehemalige Schwachstelle Fenster heute zu einer Netto-Wärmegewinnfläche werden. Dies ist das Ergebnis einer Studie des ClimaPlusSecurit-Partners (CSP) Eckelt Glas.1
Im Rahmen der Studie wurde ein exemplarisches Gebäudevolumen definiert, um dann mithilfe des Passivhaus-Projektierungspakets verschiedene Variationen der Verglasungsanteile, der Glasqualität und des Gebäudestandorts vorzunehmen. Untersucht wurden u. a. die 3-fach-Isoliergläser SGG Climatop Lux (U = 0,7 W/m2K, g = 0,62) und SGG Climatop Max (U = 0,5 W/m2K, g = 0,60). Für insgesamt 16 Varianten wurde die Jahres-Heizenergiebilanz erstellt, sodass Wärmegewinne und -verluste der Fenster exemplarisch herausgearbeitet werden konnten. Das Ergebnis: Eine Vergrößerung der Glasanteile bei sonst gleichbleibenden Rahmenbedingungen führt in allen untersuchten Varianten zu einer Senkung des Heizwärmebedarfs.
Am markantesten fällt diese in der Variante mit Climatop Max am sonnenreichen Standort Salzburg aus. Dort sinkt der Heizwärmebedarf von 11 KWh/m2a auf 5 KWh/m2a. Der Einsatz des optimierten 3-fach-ISO Climatop Max führte in allen Varianten zu einem Netto-Wärmegewinn der Fenster, summiert über alle Fassaden, inklusive der Rahmen und der fensterbezogenen Wärmebrücken. Auch hier wurde der höchste Gewinn von 6 KWh/m2a in der Variante mit hohem Verglasungsanteil am Standort Salzburg erzielt.
Glas bringt bessere Werte als eine Massivwand
Ergänzend wurde die Energiebilanz von Verglasungen, losgelöst von der Bilanz des Gebäudes, nach unterschiedlichen Verglasungsarten, Standorten und Himmelsrichtungen analysiert und jener einer opaken Wand gegenübergestellt. Auch dieser Studienteil brachte markante Ergebnisse: Das 3-fach-Isolierglas Climatop Lux bildet an Südfassaden signifikante Gewinnflächen. Nach Osten und Westen treten noch Netto-Wärmeverluste auf, die aber bereits niedriger ausfallen, als jene einer unverglasten Massivwand nach Passivhausstandard (U-Wert = 0,12 W/m2K). Das 3-fach-ISO Climatop Max wurde neben den Südfassaden auch an Ost- und Westfassaden zu einer Netto-Gewinnfläche. Selbst bei einer Ausrichtung nach Norden waren die verbleibenden Netto-Wärmeverluste gleichwertig oder niedriger als die einer Massivwand (U-Wert 0,12 W/m2K).
Weniger Gewicht, gleiche Werte
Bezieht man die Ausgangsfrage „Leistet 3-fach-Isolierglas genug?“ nicht nur auf die Wärmedämmung, sondern auch auf das Gewicht, dann lautet die Antwort: Noch nicht. Mit dem Konzeptglas Climaplus Ultimate entwickelt Saint-Gobain Glass für die Renovierung eine neue Generation von Isoliergläsern. Climaplus Ultimate soll vor allem die Wünsche der Montagebetriebe nach einer Gewichtsreduzierung der Verglasungen erfüllen.
Aufgrund des hohen Gewichts – je nach Größe des Fensters – tragen „alte“ Rahmen und deren Beschläge die rund 10 kg/m² schwereren 3-fach-Isolierverglasungen oft nicht. Und auch die Dicken von 36 - 44 mm bei 3-fach-Einheiten kann nicht jeder Rahmen aufnehmen. Das 2-fach-Konzeptglas Climaplus Ultimate soll den Ug-Wert und den Solarfaktor einer 3-fach-Verglasung mit dem Gewicht und der Dicke eines 2-fach-ISO kombinieren.
Saint-Gobaim Glass unterstützt zudem CSP-Partnerfirmen bei der Entwicklung leichterer 3-fach-Isoliergläser durch die Verwendung dünnerer Gläser, um 3-fach-ISO im Aufbau 3/2/3 mm zu fertigen, d. h. mit rund 10 kg/m2 weniger Gewicht als im „klassischen“ Aufbau 4/4/4 mm. Diese Gläser sind speziell für den Sanierungsbereich mit kleinformatigen Fenstern geeignet.Mit heutigen 3-fach-Isoliergläsern hat sich das Fenster vom Raumabschluss zu einem energieeffizienten, ästhetisch ansprechenden Bauteil gewandelt. Neben den genannten Optimierungen im Glas ist jedoch die Gesamtbetrachtung Fassade, Glas und Bauwerksanschlüsse immer ein Muss. —