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„Wir stellen uns den Megatrends“

GLASWELT: Herr von Maltzan, Sie haben sich bisher in der Motorrad- und Automobilzulieferindustrie betätigt. Seit März nun stehen Sie an der Spitze eines Konzerns, der die Fenster- und Fassadenbranche – mit industriellen und handwerklichen Strukturen – beliefert. Welche Unterschiede sind bei Betrachtung der beiden Branchen für Sie am bemerkenswertesten?

v. Maltzan: Die Marktmechanismen der sogenannten Global Player in der Automobilindustrie lassen sich grundsätzlich nicht mit den Gepflogenheiten des mittelständischen „B-to-B“ der Fensterbranche vergleichen. Aber ich sehe weitaus mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede: In beiden Branchen spielen das persönliche Vertrauen in den Geschäftspartner und Lieferanten eine ganz große Rolle. Auch die Fenster- und Profilbranche ist verstärkt dem globalen Wettbewerb ausgesetzt, auch sie muss sich in einem sehr schwierigen Umfeld behaupten. Darüber hinaus haben in beiden Branchen Kundennähe und Effizienz sowie erstklassige Qualität und punktgenaue Logistik höchste Priorität. Und schließlich gilt es in beiden Branchen, sich immer wieder frühzeitig den sogenannten Megatrends zu stellen, wie beispielsweise den Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.

GLASWELT: Sie haben jetzt seit einigen Wochen Einblicke in das Unternehmen, seine Wettbewerber und den Markt. Wo sehen sie das meiste Potenzial für profine? Welche Vision haben Sie für das Unternehmen?

v. Maltzan: Die profine Gruppe mit ihren starken Marken KBE, Kömmerling und Trocal ist in einem Zukunftsmarkt tätig, der von weltweiten Trends getrieben wird. Profine ist führend am Markt und formuliert diesen Anspruch auch eindeutig. Das Potenzial der Gruppe – und zugleich eine Herausforderung – ist, diesen Anspruch täglich zu bestätigen. Hier sehe ich wichtige Optimierungspotenziale, denn ich glaube, dass wir hier sowohl operativ als auch in der Außendarstellung noch besser werden können. Wir werden unsere internationale Ausrichtung weiter vorantreiben, ohne dabei unseren wichtigsten Markt, Deutschland und West-Europa zu vernachlässigen.

GLASWELT: Profine zeigt aktuell ein Profilsystem, das durch vergrößerte Formate glänzen soll. Sind in Zukunft auch Profile mit völlig neuen Geometrien oder Materialien zu erwarten? Wie lief für Sie das Messegeschäft?

v. Maltzan: Die fensterbau/frontale ist für uns sehr erfolgreich verlaufen. Große Aufmerksamkeit fand dabei unser neues System 88+, und zwar weil es sowohl bei den funktionalen Eigenschaften wie Wärmeschutz Bestnoten erzielt, als auch in Kombination mit unserer AluFusion-Technologie vollkommen neuartige Möglichkeiten in Sachen Design und Architektur eröffnet. Wir verstehen es also schon heute, Materialien intelligent miteinander zu kombinieren.

In diesem Zusammenhang waren wir auch von dem enormen Interesse an unserer Innovationsstudie, der Vorsatzschale aus Glas, überaus positiv überrascht (Anm. d. Red.: Siehe dazu auch Beitrag S. 38). Auch die Glas-Vorsatzschale zielt in die Richtung eines Megatrends – nämlich individuelles, besonders hochwertiges Design – und kann daher unseren Kunden attraktive Chancen in ausgewählten Marktsegmenten eröffnen.—

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