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TRANSPARENZ DURCH LEBENSZYKLUSANALYSEN FÜR GLAS

Die Umwelt auf der Agenda

Die Ergebnisse der LCA-Analyse und geplante Maßnahmen wurden im August 2012 in Düsseldorf vorgestellt. Dazu Jürgen Peitz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Saint-Gobain Glass Deutschland GmbH: „Nachhaltigkeit ist in unserem Haus kein Modewort. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, im Konzern für alle unsere Bauprodukte Ökobilanzen vorzulegen. Für Glas wurden jetzt die ersten Umweltprodukterklärungen (EPDs) erstellt.“

Die Lebenszyklusanalyse sei dabei ein transparentes Instrument, das die Berechnung des ökologischen Fußabdrucks eines Produkts erlaube.

Detaillierte Analysen in allen Bereichen zur Erstellung eines Produkts sind dabei das Herzstück eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Ausgehend von internationalen Normen (ISO 14 025, 14 040 und 14 044) erlaubt die Lebenszyklus­analyse über alle Fertigungsschritte hinweg die Berechnung des ökologischen Fußabdrucks eines Produkts in jeder Phase seines Lebenszyklus – vom Abbau der Rohstoffe bis zum „End of Life“.

Diese umfassende Analyse wird als cradle-to-grave (von der Wiege bis zur Bahre) bezeichnet.

Dank dieser Methode werden alle Auswirkungen des jeweiligen (Glas-)Produktes auf die Umwelt analysiert, etwa CO2-Emissionen, Energie- und Wasserverbrauch, Wasser- und Luftverschmutzung usw.

Die sich so ergebende Ökobilanz eines Produkts sei von entscheidender Bedeutung, um den Einfluss von Maßnahmen zur Reduzierung der Umweltauswirkungen bereits in der Entwicklung und Herstellung von Gläsern zu bewerten, so Peitz

Die LCA-Ergebnisse werden durch eine externe Organisation überprüft und in Form einer Umweltproduktdeklaration (EPD) präsentiert, die die genormte Berechnung des ökologischen Fußabdrucks eines Produktes ist.

Für Saint-Gobain Glass (SGG) ergeben sich aus den Analysen drei Leitsätze:

  • Berechnung der Auswirkungen von Glasprodukten auf die Umwelt,
  • Reduzierung dieser Auswirkungen durch kontinuierliche Optimierung der (Herstellungs-)Prozesse,
  • „Ökoinnovation“, um neue, noch umweltverträglichere Produkte zu entwickeln.

Das erfasst eine EPD: Die Auswertung für das 2-fach-Isolierglas SGG Climaplus (Aufbau 4/16/4) zeigte laut SGG, dass 95 Prozent der eingesetzten Energie in der Produktion verwendet werden. Davon entfallen 64 Prozent auf die Produktion des Basisglases und 26 Prozent auf den Isolierglas-Verbund. Insgesamt werden durch die Herstellung von 1 m2 Clima­plus rund 31,4 kg CO2 freigesetzt. Zum Vergleich: Bei der Produktion von 1 kg Rindfleisch werden etwa 15,3 kg CO2-Äquivalent ausgestoßen.

Die Berechnung eines Wohnhauses nach französischem Standard ergab: Innerhalb von drei Monaten wird die für die Herstellung einer 2-fach-Verglasung benötigte Energie durch die eingesparte Energie (im Vergleich zu einer Einfachverglasung) wettgemacht. In 30 Jahren spare ein Haushalt das 135-fache der Energie ein, die für Produktion der 2-fach-Gläser erforderlich war.

Ökobilanzen für die Zertifizierung

SGG-Architektenberater Andreas Bittis nannte es bei der Präsentation eine Serviceleistung für Planer, wenn aufgrund der Analysen künftig für alle Glasprodukte präzise Umweltdaten und Ökobilanzen (statt gemittelter Werte) vorlägen.

Wie viel Wert viele Architekten bei der Ausschreibung solchen Informationen beimessen, zeigte der Gastvortrag von Ben Dieckmann von ingenhoven architects, Düsseldorf. Er bekräftigte, dass es für seine Kollegen und ihn gerade auch bei internationalen Projekten „ein Muss sei, die nötigen Nachhaltigkeitsstandards in den einzelnen Ländern zu erreichen. Zudem würden für Leed, BREEAM, DGNB und weitere Gebäudezertifizierungen die entsprechenden Nachhaltigkeitsbelege gefordert.

Dieckmann präsentierte in seinem Vortrag das von ingenhoven architects entworfene Verwaltungsgebäude der Daniel Swarovski Corporation AG in Männedorf am Zürichsee (Bild links und oben). Der zertifizierte Bau in Form eines Hufeisens erfüllt durch Niedrigenergietechnik und 3-fach-verglaste Fassaden-Elemente den Schweizer Minergie-Standard. Die Gesamtkonstruktion der Fassade, der Haustechnik und das thermoaktive System erfüllen von vornherein den Schweizer Minergie-Standard. Die Struktur der Fassade aus Wärmeverglasung ermöglicht Tageslichtnutzung, Wärmeisolierung und eine automatisch gesteuerte Belüftung.

Nachhaltigkeit bietet Chancen

„Die Entscheidung eines Unternehmens – egal ob groß oder klein – nachhaltig zu handeln birgt Risiken, eröffnet jedoch gleichzeitig Chancen am Markt“, so der SGGD-Vorsitzende, Jürgen Peitz, bei der Präsentation in Düsseldorf. „Unser Konzern sieht hier große Chancen und hat das Ziel, zur Referenz für nachhaltige (gebaute) Lebensräume zu werden.“

Hier sehe das Unternehmen nicht nur sehr große Wachstumschancen, sondern auch die Verpflichtung, selbst nachhaltig zu handeln und eine Vorreiterrolle in Sachen Umweltschutz einzunehmen.

Vor diesem Hintergrund habe der Glashersteller deshalb auch die umfassende Lebenszyklus­analyse seiner Produkte durchgeführt.

Peitz: „Wir wollen bei der Produktion weniger Ressourcen und weniger Energie verbrauchen, um so die Umwelt zu entlasten. Und diesen Prozess wollen wir auf allen Fertigungsebenen kontinuierlich vorantreiben.“ —

Tipp der Redaktion: Interessierte finden weitere ­Informationen zur Lebenszyklusanalyse von Saint-Gobain Glass auf https://www.glaswelt.de/, dort im Suchfeld rechts oben den Webcode 1129 eingeben.

Matthias Rehberger

Nachhaltige Spiegel für Accor Hotel

Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie Planet 21 wandelt die Accor-Gruppe alle ihre Hotels nach ökologischen Standards um. Kernelemente der Planet 21-Strategie sind verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sowie Respekt für die Umwelt und die Gemeinschaft. Die Strategie mit 21 Maßnahmen soll weltweit bis 2015 umgesetzt werden.

Im Rahmen dieser Strategie wurde auch das 1988 erbaute All Seasons Hotel in Aachen umfassend modernisiert. So wurden Wandfarben und Bodenbeläge mit Ökolabels verwendet. In den Badezimmern sind jetzt 102 ökologisch hergestellte Spiegel Miralite Revolution zu finden. Der Spiegel wird fast schadstofffrei hergestellt, sein natürlicher Bleigehalt liegt weit unterhalb aller gesetzlicher Vorschriften, so Hersteller Saint-Gobain Glass. Der Verzicht auf Kupfer verhindere zugleich die „Wolken“-Bildung und minimiere Schleier. Zudem sei seine Widerstandsfähigkeit weitaus höher als die eines klassischen Spiegels. Der Miralite Revolution Spiegel setze praktisch keine flüchtigen organischen Verbindungen und Formaldehyd frei und trage so zu einer gesunden Innenraumluft bei.

Der Spiegel besteht zu 30 % aus recyceltem Glas. Bei seiner Produktion werden metallische Rückstände wie beispielsweise Palladium und Silber und seltene Metalle wie Ceroxid recycelt. Qualitativ übertreffe er die Anforderungen der EN 1036 – EU-Norm für die Qualität von Spiegeln für den Innenbereich (Bauglas).

http://www.de.saint-gobain-glass.com

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