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Neue Silikongeneration für die Fassade

Kristallklar & hochfest

Dow Corning hat eine neue Generation von hochfesten, kristall­klaren Silikonen für die Fassade entwickelt, insbesondere für punkt­gehaltene Glas-Fassaden. Heute werden vornehmlich Silikone auf-grund ihrer ausgezeichneten Temperatur, UV- und Witterungsbeständigkeit bei Structural Glazing Fassaden zur Verklebung eingesetzt. Diese weisen eine entsprechend hohe Festigkeit auf, die den notwendigen statischen Anforderungen genügen. Die Flexibilität, d.h. die Fähigkeit dieser Silikone dauerhaft die Bewegungen der geklebten Konstruktion bei unterschiedlichsten Temperaturen aufzunehmen ist dabei äußerst wichtig, da linienförmig verklebt wird. Höherfeste Technologien übertragen zwar bei schmalen Verklebe­fugen größere Lasten, jedoch führt die höhere Festigkeit schon bei geringen Dehnungen zu hohen Belastungen in der Klebefuge.

Das höchste Gebäude der Welt, der 828 Meter hohe Burj Khalifa Tower in Dubai, ist nur ein Beispiel, wo höchste Anforderungen an den Silikon-Konstruktionskleber gestellt werden. Bei diesem Gebäude wurde ein spezielles 2-K-Silikon von Dow Corning für die 132000 m2 große SG-Fassade eingesetzt, das neben der geforderten Dauerhaftigkeit bei dem vorherrschenden Wüstenklima auch für höchste Windlasten bemessen werden musste. Mehr als 7 kPa wurden für die statische Berechnung der Klebefuge zugrunde gelegt und dies bei Elementgrößen von 1,50 x 3 m.

Wird die Fassadenhaut punktgehalten, kommen hauptsächlich mechanische Punkthalterungen zum Tragen, die die Fassadengläser durchdringen. Dies bedeutet, dass das Glas durchbohrt werden muss und die mechanische Fixierung von außen sichtbar ist.

Nimmt man gängige SG-Silikone für das Verkleben von punktgehaltenen Fassaden, so sind die Punkthalter recht massiv. 120 bis 150 mm sind typische Größen, die auch von außen visuell gut wahrnehmbar sind.

Dem wirkt die neue Generation von hochfesten, glasklaren Silikonen entgegen. Dow Corning TSSA (Transparent Silicone Structural Adhesive) ist ein Silikon, das als dünner Film von 1 mm Stärke appliziert wird. Damit lassen sich die Isoliergläser an den Punkthalter kleben, ohne dass die ISO-Einheiten durchbohrt werden müssen. Innen und außen ist so klar getrennt.

Statt der üblichen 120 bis 150 mm für geklebte Punkthalter, reichen dabei schlanke Halter mit Klebepunkten im Durchmesser von 50 mm aus, und helfen zudem Material einzusparen. Der neue Silikonfilm lässt sich einfach auftragen und vorfixieren. Für die Aushärtung benötigt man über einen Zeitraum von 30 Minuten eine Temperatur von mindestens +120 °C. Danach ist die Verklebung sofort belastbar. Ob monolithisches Glas, laminiertes Glas oder ESG, die Applikation der Punkthalterungen sowie der Prozess ist für alle Gläser gleich. Eine Weiterverarbeitung zum Isolierglas ist jederzeit möglich.

Da die Anwendung kristallklar ist und somit jede kleinste Blase sichtbar wäre, ist neben der ausreichenden Oberflächenbenetzung ein gewisser Druck während der Ausreaktion erforderlich. Eine ideale Vernetzung erfolgt daher im Autoklaven.

Ein eindrucksvolles Beispiel für den Einsatz der neuen Anwendung ist das „Euridice“-Gebäude in Feluy, Belgien. Dort zeigt sich, wie filigran die Punkthalterungen und Aufhängungen eines 2-fach-Isolierglases gestaltet werden können. Gasgefüllte Isoliergläser in Verbindung mit mechanischen Punkthalterungen müssen aufwendig abgedichtet werden, um die Durchdringungspunkte dauerhaft gasdicht auszubilden. Dieser Aufwand erübrigt sich mit der neuen Filmklebetechnik, da das Glas direkt an den Punkthalter geklebt werden kann (ohne Bohrung).

Damit fallen ansonsten benötigte Butylringe, Dichtringe, etc. für die Glasdurchdringung weg. Auch wird der Reinigungsaufwand für die Fassade geringer, da alle Glasflächen eben sind. Die Dauerhaftigkeit der Verklebung mit dem neuen Silikonfilm wurde über Jahre geprüft.

Die hohen Anforderungen gemäß der europäisch technischen Richtlinie für Structural Glazing (ETAG 002) werden sogar weit übertroffen. Dow Corning TSSA besitzt eine hohe UV-, Temperatur- und Witterungsbeständigkeit und kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eingesetzt werden.

Die Designspannung für dynamische Lasten liegt bei 1,3 MPa, und damit fast neun mal höher als bei einem vergleichbaren 2-K-Structural Glazing ­Silikon. Weiter besitzt es eine Bewegungsaufnahme von 25 Prozent.

Wie bei Standard Anwendungen für Structural Glazing auch, muss der Verarbeiter der Qualität der Ausführung seine höchste Aufmerksamkeit widmen. Dazu hat der Hersteller Dow Corning ein Qualitäts-Verklebe-Programm namens „Quality Bond“ entwickelt. Hierbei werden die teilnehmenden Betriebe entsprechend geschult und auditiert. Gleichzeitig verpflichten sich die verarbeitenden Firmen, die vorgegebenen Hinweise zu Lagerung, Anwendung, Verarbeitung und Installation einzuhalten und zu dokumentieren. Der Prozess ist nicht aufwendig, bietet aber ein Höchstmaß an Sicherheit und letztlich auch Zugriff auf eine 10-jährige Gewährleistungszusage des Anbieters.

Die neue Filmklebetechnik eröffnet nicht nur erweiterte Designmöglichkeiten und neue Anwendungen, sondern berücksichtigt auch Aspekte zur Verbesserung der Energie-Effizienz und Nachhaltigkeit. —

Markus Plettau

Vorteile durch den Silikonfilm

  • Bei Punkthalterkonstruktionen ist geklebtes ISO ohne Glasbohrungen möglich, dadurch klare Trennung von Außen- und Innenklima
  • Schlanke, kleinere Punkthalter möglich
  • Nachhaltige Materialeinsparungen (geringere Glasdicken bis zu 40%; keine ­Butylringe, Dichtringe, etc. für die Glasdurchdringung)
  • Geringer Reinigungsaufwand der Fassade, da ebene Glasflächen

http://www.dowcorning.com

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