Angefangen von flexiblen halbautomatischen Anlagen mit geringem Platzbedarf bis hin zu fast vollautomatischen Laminieranlagen mit bis zu 24 Folienrollen hat Lisec heute für die Verarbeiter passende Lösungen im Angebot.
Die flexibelste VSG-Linie ist die PlusLam. Diese gibt es in drei verschiedenen Größen von 2 × 4 m bis zu 3,3 × 6 m in gerader Form sowie in U-Form für Glasformate bis 2 × 4 m und bis 2,6 × 5 m.
Der Hauptvorteil der halbautomatischen PlusLam ist die Flexibilität und Effizienz der Produktion in einem sehr kompakten Design. Dieser kompakte Anlagentyp mit seinem einstöckigen klimatisierten Reinraum ist für fast jede Produktionshalle geeignet, so der Anbieter.
Und mit der MaxLam hat Lisec eine fast vollautomatische Laminieranlage speziell für die Hochleistungs-Jumbo-Glasproduktion mit einem zweistöckigen Klimaraum im Angebot. Die MaxLam ist zudem in der Größe 2,6 × 5 m verfügbar. Im zweiten Stock des Klimaraums können dabei 12 - 24 Folienrollen installiert werden.
Wie lassen sich die Betriebskosten der VSG-Anlagen niedrig halten?
Durch die Installation des Folienmagazins direkt über der Linie und die Verwendung eines Schwenkkrans für die Folienbeschickung kann ein einstöckiger Klimaraum mit geringerem Volumenbedarf genutzt werden. Dies reduziert den Energieverbrauch für die Kühlung des gesamten Raums und spart Geld.
Zudem hat das Folienmagazin keinen Einfluss auf die statische Belastung des Klimaraums, da dieses Magazin statisch selbsttragend ausgeführt ist
Dieser einstöckige Reinraum kann mit 3 oder 6 Folienrollen ausgeführt werden. Das sind nicht übermäßig viele Rollen, die Anzahl der Rollen ist bei der PlusLam aber auch nicht mehr so entscheidend wie früher. Die Verwendung von unterschiedlichen Folienbreiten wird durch ein Folienshuttle ersetzt, wo die Folien faltenfrei abgelegt und wiederverwendet werden können. Auch ein Vorschneiden von Folien speziell für kleine Laminate mit einer automatischen Folienlängenmessung ist möglich, da alle vorgeschnittenen Folien direkt auf das Folien-Shuttle gelegt werden können, was den Durchsatz von kleinen Laminaten deutlich erhöht.
Mit dem freistehenden Folienpaternoster kann ein zusätzliches Folienmagazin mit 6 oder 8 Rollen direkt neben der Linie als Stand-alone-Einheit realisiert werden. Damit stehen dem Bediener immer genügend Folientypen direkt im Zusammenbaubereich zur Verfügung. Alternativ lässt sich auch die MaxLam mit dem zweistöckigen Klimaraum mit bis zu 24 Rollen auswählen.
So lassen sich unterschiedliche Automatisierungsgrade umsetzen
Die Einstiegsversion der PlusLam ist eine halbautomatische Lösung. Der Bediener muss hier nur den nächsten Produktionsschritt freigeben und bestätigt, wenn der Sicherheitsbereich wieder frei ist. Auch die Auswahl der richtigen Laminierfolie muss vom Bediener vorgenommen werden. Die Ausrichtung, Positionierung und der Transport des Glases erfolgt automatisch und sehr präzise. Durch die Integration mehrerer verfügbarer Add-Ons lässt sich auch die PlusLam zu einer fast vollautomatischen Linie ausbaubar.
Die MaxLam wird standardmäßig als beinahe vollautomatische Laminieranlage angeboten, welche durchgehend auf eine sehr hohe Produktionsleistung ausgelegt ist.
50 VSG pro Stunde, wie ist das mit dem Speed Assembling möglich?
Mit der Speed Assembling Funktion werden alle Transportstationen aufgeteilt, um einen zusätzlichen Puffer zu schaffen und die Transportwege auf die halbe Länge der einzelnen Prozessschritte zu reduzieren. Mit dieser Option lässt sich eine Produktion von bis zu 50 Scheiben/Stunde erreichen. Und das mit nur einem Bediener im Zusammenbau, so die Entwickler. Dies wird auch durch einen automatischen Folienzuschnitt gewährleistet, der sowohl für die PlusLam wie auch für die MaxLam zur Verfügung steht
Mit den Optionen automatisches Folienlegen und automatisches Folienschneiden wird eine Ein-Mann-Bedienung im Zusammenbaubereich möglich. Zudem erhöhe das automatische Folientrimmen (Besäumen der Laminierkanten) die Leistung der gesamten Laminieranlage um 40 %
Abhängig vom Automatisierungsgrad lassen sich an den Lisec-Laminieranlagen zwischen 20 und 50 Laminate pro Stunde fertigen, und das mit 1 bis 2 Bedienern im Montagebereich.
Für eine Hochleistungs-Laminieranlage mit konstant hoher Qualität ist automatisches Folientrimmen nötig. Diese Funktion bietet Lisec für die Nachrüstung von bestehenden Anlagen an, auch für Anlagen von Drittanbietern.
Darum ist der Vorverbund das Herzstück der Lisec-Laminieranlagen
Die Qualität und Lebensdauer eines Laminats hängt hauptsächlich von einem korrekten und stabilen Prozess im Vorverbund ab. Während des Vorverbundes muss die Folientemperatur auf etwa 65 °C erhitzt werden, und zwar sehr homogen über die gesamte Laminatgröße. Mit der Presswalze muss die Luft zwischen der Folie und dem Glas aus dem Laminat herausgepresst werden.
Ist die Folientemperatur zu hoch, klebt die Folie bereits auf der Glasoberfläche, bevor die Luft mit den Presswalzen ausgepresst wird. Ist die Folie zu kalt, ist die Haftung auf der Glasoberfläche schlecht und Luft kann in das Laminat zurückkehren und Blasen bilden.
Neben der richtigen Folientemperatur ist auch die richtige Presskraft sehr wichtig, um die Luft so gut wie möglich zu entfernen, aber auch um einen Glasbruch oder ein Überpressen der Laminatkante zu vermeiden, was später zu einer Delamination des Produktes führt.
Aus diesem Grund verzichtet Lisec auf eine Hydraulik- oder Pneumatikpresse und setzt stattdessen Servospindeln ein, um eine konstante Presskraft auf dem gesamten Laminat zu erreichen.
Aufgrund der unterschiedlichen Laminatgläser (Klares, beschichtetes oder emailiertes Glas, ESG, TVG) und der verschiedenen Laminierfolien (PVB, SGP) ist immer eine Anpassung der Rezeptur nötig, so die Auskunft der Entwickler.
Darum gibt es Pressen mit einer oder mit zwei Spindeln
Mit der Einspindelpresse bietet Lisec eine sehr kompakte und attraktive Pressentechnologie vor allem für kleine Produktionen an. Die Laminatprodukte bestehen dort meist aus Floatglas, aber auch aus beschichteten oder emailierten Gläsern mit verschiedenen Laminierfolien - hauptsächlich für den Interior-Bereich. Die Einspindelpresse verfügt über zwei Hauptheizzonen und eine Presse.
Die Doppelspindelpresse verfügt über eine zusätzliche Vorheizzone und eine zweite Presse. Dies ermöglicht eine höhere Laminiergeschwindigkeit und kann kleine Glasverzerrungen bei vorgespannten Gläsern leichter ausgleichen. Beide Varianten werden mit der gleichen Heiz- und Pressentechnik geliefert.
Die richtige Krafteinbringung und ein paralleles Pressen sind gerade bei Sonderformen sehr wichtig, um ein Überpressen und Delaminieren der Glaskante zu vermeiden.
Nur eine Servospindelpresse verfügt über einen mechanischen Kraftschluss, um immer eine parallele Pressung zu gewährleisten. Die Presskraft wird laufend berechnet und entsprechend der Glasbreite angepasst und der Schlüssel zu einer stabilen Laminierqualität, so die Entwickler.
Heiztechnologie als Schlüsselfunktion
Die Lisec-Öfen sind mit zwei Heizquellen (Infrarot-Lampen und Konvektionsheizung) ausgestattet, die gemeinsam den exakten Wärmebedarf für jedes Laminatprodukt erzeugen. Die Infrarot-Heizungen werden hauptsächlich bei der Verarbeitung von Klarglas verwendet.
Wichtig ist es hierbei, schnelle Infrarotlampen mit der richtigen Wellenlänge einzusetzen, um die Folie und nicht das Glas zu erwärmen. Diese schnellere Erwärmung spart viel Energie und vermeidet eine Überhitzung des Ofens.
Die Konvektionsheizung wird hauptsächlich für Low-E-beschichtetes oder emailiertes Glas verwendet. Je nach Laminatprodukt wird eine unterschiedliche Menge an Infrarot und Konvektion berechnet, wobei immer beide Heiztypen gleichzeitig in Verwendung sind.
Lisec bietet mit seinen Eco-Strahlern Infrarotlampen an, die sich je nach Laminatbreite von der gesamten auf die halbe Ofenbreite umschalten lassen. Die Konvektionsheizung garantiere eine konstante Lufttemperatur im gesamten Ofen.
Die Kombination beider Heizquellen erlaubt eine sehr hohe Laminiergeschwindigkeit bei kompakter Ofenlänge und macht den Prozess für alle unterschiedlichen Laminate energieeffizient.
Wann macht Austausch des Vorverbunds Sinn?
Bei über 10 Jahre alten Laminierlinien sind i.d.R. sehr einfache Infrarotheizungen installiert. Diese haben meist eine lange Aufheizzeit und verfügen über die falsche Wellenlänge. Das Glas absorbiert hier bereits die meiste Strahlungsenergie, wodurch die Dauer für das Erreichen der Soll-Temperatur der Folie an sich deutlich verlängert wird.
Diese längere Aufheizzeit verursacht wiedrum einen höheren Energieverbrauch und führt leicht zu einer Überhitzung des Ofens und einer schlechten Temperaturverteilung. Auch hier ist ein Tausch des Vorverbunds meist sinnvoll.
Generell gilt: Arbeitet der bestehende Vorverbund mit Hydraulik- oder Pneumatikzylindern, ist ein Wechsel auf die Servo-Spindelpressentechnologie immer sinnvoll, um eine bessere Laminierqualität und weniger Probleme bei der Kantendellaminierung zu erhalten.