Seit Sommer 2020 ist das neue und in Deutschland einzige Loca Technology Center für Flüssiglaminations-Technologie in Betrieb. Zusammen mit den Prozess-Spezialisten von TTEC (www.t-t-e-c.de) hat H.B. Fuller | Kömmerling im saarländischen in Bexbach, nahe Pirmasens, die Einrichtung aufgebaut.
Hierfür wurden am Firmensitz von TTEC eine Produktionshalle mit 600m2 und ein Technikum mit 200m2 Fläche errichtet. Auf dem Innovations-Campus werden sogenannte Liquid-Optical-Clear-Adhesive-(Loca-)Lösungen für unterschiedlichste Anwendungen entwickelt. Der Fokus der neuen Produkte liegt auf den Branchen Bau und Automobil.
„Wir sind überzeugt, dass der Einsatz von Liquid Optical Clear Adhesives in vielen Bereichen enorme Chancen bietet. Durch die Möglichkeit, Funktionen, Sicherheitseigenschaften und dekorative Elemente in transparente Oberflächen zu implementieren, ergibt sich eine Vielzahl von neuen Lösungsansätzen“, so Bernd Therre, Gründer und Geschäftsführer der TTEC GmbH.
„Unsere Firma bietet mit dem neuen Loca Technology Center beste Voraussetzungen, um neue Produkt- und Anwendungskonzepte vom Prototyp bis zur Serienreife zu entwickeln. Bei Bedarf können wir sie hier in Bexbach auch in hoher Qualität produzieren. In Kombination mit der Kompetenz der Anwendungsingenieure von H.B. Fuller I Kömmerling, die über 25 Jahre Erfahrung mit Gießharzen mitbringen, ist dies einmalig in Deutschland.“
Welche Erfahrung mit Gießharzen besitzen die Spezialisten?
H.B. Fuller I Kömmerling verfügt mit den Produktfamilien Ködiguard, Ködilan und Köraclear über eine leistungsfähige Palette an Gießharzen zur Herstellung von transparenten Verbundwerkstoffen. Damit lassen sich neben „klassischen“ Verbundgläsern auch Laminate aus Kunststoff/Glas sowie Kunststoff/Kunststoff fertigen.
Im Gegensatz zu Folien, die ebenfalls als polymere Zwischenschicht in Verbundgläsern genutzt werden, gehen Liquid Optical Clear Adhesives eine chemische Bindung zur Oberfläche ein. Das Aushärten erfolgt dabei passiv und benötigt nicht die hohen Temperaturen und den hohen Druck des Laminierverfahrens mit Folien im Autoklavenprozess.
Zusätzlich bildet das Gießharz einen dreidimensional vernetzten Verbund, der sich durch eine hohe strukturelle Stabilität auszeichnet und die Lösungen für den Einsatz als Hochsicherheitsgläser qualifiziert – die zudem sehr dünn und leicht sind.
Da die Liquid Optical Clear Adhesives flüssig verarbeitet werden, passen sie sich auch freien Geometrien an und es lassen sich problemlos dreidimensional geformte Verbundlösungen realisieren. Mit den Locas von H.B. Fuller I Kömmerling werden die Werkstoffe dauerhaft, bruchfest und in hoher visuell Qualität zusammengefügt und können dann im Verbund verarbeitet werden.
Welche Produkte stehen für neue Anwendungsbereiche im Fokus
Dank der Loca-Fertigungsmethode können die Laminate auch mit integrierten Funktionalitäten ausgestattet werden. Es können etwa sensible elektronische Komponenten in die Zwischenschicht eingebracht werden, was z.B. die Produktion von schaltbaren Gläsern oder Medienfassaden mit LEDs erlaubt.
Die Anwendungsbereiche der so entstehenden Verbundgläser reichen von hoch belastbaren Schutzscheiben für den Industrieeinsatz über Glasbalustraden und Glasbrücken bis hin zu Windschutzscheiben, Seitenfenstern und Displaygläsern für die Automobilbranche.
Im Liquid-Composite-Kompetenzzentrum ist das notwendige Equipment installiert, um sowohl die 2-K-Systeme als auch die 1-K-UV-härtenden Lösungen zu verarbeiten. „Wir haben erkannt, dass wir unsere Loca-Lösungen für den Endkunden ganzheitlich darstellen müssen“, erläutert Dr. Christian Scherer, Head of Business Development Manager Glass bei H.B. Fuller I Kömmerling.
„Die Innovationskraft der Locas ist viel greifbarer, wenn die auf die jeweilige Anwendung abgestimmten Prozesse gezeigt werden. Mit TTEC haben wir einen perfekten Partner gefunden, um dies umzusetzen. Im neuen Loca Technology Center können wir potenziellen Kunden nicht nur unsere Locas und deren Verarbeitung demonstrieren, sondern gemeinsam mit ihnen auch die komplette Endproduktentwicklung inklusive des dazugehörigem Herstellungskonzepts bis zur Serienproduktion erarbeiten.“
Über TTEC
TTEC ist seit seiner Gründung 2010 spezialisiert auf Qualitätssicherung für Industrieunternehmen. Mit über 120 Mitarbeitern unterstützt die Firma mit Sitz in Bexbach im Saarland Kunden in allen Fragen der praktischen Anwendung, optimiert Prozesse oder übernimmt auch die Produktion.
Einer der Schwerpunkte von TTEC (www.t-t-e-c.de) ist der Werkzeugbau. Mit einem hausinternen Vorrichtungsbau ist die Bexbacher Firma – die nach dem Qualitätsstandard IATF 16949 der Automobilindustrie zertifiziert ist – in der Lage, äußerst komplexe Aufbauten schnell und flexibel zu realisieren. Im neuen Loca Technology Center erarbeitet ein interdisziplinäres Team von Ingenieuren, Chemikern, Anwendungstechnikern und Qualitätsexperten Lösungen in allen Anwendungsbereichen der Flüssiglaminations-Technologie.
Über H.B. Fuller | Kömmerling
Seit 2017 ist die Kömmerling Chemische Fabrik GmbH (www.koe-chemie.de ) als H.B. Fuller | Kömmerling Teil des US-amerikanischen Klebstoffkonzerns H.B. Fuller. Der Anbieter von Kleb- und Dichtstoffen für Isolierglasanwendungen verfügt so über eine bedeutende Expertise in diesem Bereich, die bei H.B. Fuller | Kömmerling am deutschen Standort Pirmasens durch Forschungen und neue Anwendungsfelder stetig vorangetrieben wird.
Insgesamt deckt H.B. Fuller mit den drei Geschäftsfeldern Engineering Adhesives, Construction Adhesives sowie Hygiene, Health and Consumable Adhesives vielseitige und hochwertige Kleb- und Dichtstoffanwendungen ab, die in einer Reihe von Branchen wie Elektronik, Hygiene, Medizin, Transport, Bau und Erneuerbare Energien eingesetzt werden. Der internationale Konzern erzielt einen Umsatz von rund 3 Mrd. US-Dollar und betreut mit 6500 Mitarbeitern Kunden in mehr als 125 Ländern.