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Glaskongress 2012 in München

Gute Stimmung in der Glasbranche

Gute Laune herrschte im Münchner Tagungshotel unter den anwesenden Mitgliedern und Teilnehmern des GlasKongress 2012. Dies sei nicht nur der guten Stimmung am Markt geschuldet, so der BF-Präsident Thomas Dreisbusch, auch die Arbeit des Verbands und seiner Ausschüsse trage gute Früchte: „Der Verband hat sich in den letzten 25 Jahren gut etabliert und ist heute ein anerkanntes Organ der Branche“, mit diesen Worten begrüßte der Verbandspräsident die Teilnehmer. Und BF-Geschäftsführer Jochen Grönegräs ergänzte: Nicht nur für seine Mitglieder, auch für die Politik sei der Verband heute ein gefragter Ansprechpartner.“

Die über 170 BF-Mitglieder waren aber nicht nur zum Feiern gekommen, auch hochkarätige Fachvorträge standen auf dem Programm.

„Wollen wir billiger bauen und höhere Betriebskosten akzeptieren oder energetischer bauen, um die Energiekosten über die Lebensdauer des Gebäudes zu senken?“, diese Frage stellte Eberhard Hinz vom Institut Wohnen und Umwelt (IWU) zur Diskussion: Sein Fazit: Letztendlich komme es darauf an, was den Investor und Bauherren eines Gebäudes über dessen Lebenszyklus am wenigsten kostet.

In seinen Augen seien die Betriebskosten (sprich die Energiekosten) entscheidend. Diese geben – gemessen an der Lebensdauer eines Bauwerks – den Kostenausschlag.

Nach Aussage von Eberhard Hinz funktioniere die EnEV für Neubauten, rechne für Altbauten aber mit viel zu hohen Bedarfswerten. Nach den Untersuchungen seines Instituts kam er zu folgendem Ergebnis: Im Neubau lasse sich ein Passivhaus als kostenoptimal darstellen. Während bei Altbauten im Bestand Sanierungen bis zum 7-Liter-Haus kostenoptimal seien. Dies entspreche einem guten Niedrigenergiehaus mit einem um 30 Prozent besseren Anforderungs­niveau wie es die aktuell gültige EnEV 2009 verlange.

Neuer Trend – Bio beim Bauen

Eine interessante Entwicklung zeigte der ift-Forschungsleiter Norbert Sack auf: „Bio für Bauten, das wird ein zunehmend wichtigeres Thema werden“, so Sack zu den Anwesenden. „Dieser Trend wird auch für Sie als Vertreter der Glas- und Fensterbranche betreffen.“ Gerade die Auswaschung aus Bauelementen wird künftig diskutiert werden und insbesondere die Frage: Was gelangt durch Bewitterung der Baustoffe über Regen und Auswaschungen in das Grundwasser. Die Fenster-, Fassaden- und Glasbranche muss sich auf diese Diskussion vorbereiten. Weitere Trends seien die Nachhaltigkeit, das Thema Hygiene und Gesundheit sowie in diesem Zusammenhang die immer wichtiger werdende Barrierefreiheit. Der Megatrend für die Branche bleibe aber nach wie vor die Energieeffizienz von Gebäuden und Bauelementen.

Auch Ministerialdirigent Franzjosef Schafhausen aus dem Bundesumweltministerium widmete sich in seinem Vortrag „Klima- und Energiepolitik in Berlin und Brüssel – Herausforderungen und Chancen für die Flachglasindustrie“ dem Thema Energieeffizienz. „Im Gebäudebestand ist die Energieeffizienz noch völlig unzureichend. 50 Prozent der Bauten müssen in den nächsten 20 Jahren angefasst und saniert werden“, so Schafhausen. Mit Blick auf den Klimaschutz unterstrich er, dass eine Fördersumme von jährlich fünf Milliarden Euro notwendig sei, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen.

Der BF - Gegründet auf eine lange Tradition

Im Anschluss an die Vorträge wurde die Veranstaltung mit einem Festabend im Münchner Augustinerkeller abgerundet. Höhepunkt des Abends war die Präsentation von BF-Vorstand Bernd Kramer, der die Entwicklung der deutschen Glasverbände seit dem Jahr 1908 bis heute anschaulich und mit einer guten Portion Humor vor den Anwesenden Revue passieren ließ.

Das 25-jährige Jubiläum gründet sich auf den Zusammenschluss des Bundesverbandes des „Deutschen Flachglas-Großhandels“, des „Bundesverbandes der Deutschen Isolierglashersteller“ und des „Fachverbandes Flachglas veredelnde Industrie“ zum „Bundesverband Flachglas“ im Jahr 1987. Heute gehören dem BF über 100 Mitgliedsunternehmen und 45 Fördermitglieder an. —

Tipp der Redaktion: Lesen Sie auch das GLASWELT Gespräch auf Seite 8. Dort spricht BF-­Geschäftsführer Jochen Grönegräs über die Ziele und Aktivitäten des ­Verbands.

Matthias Rehberger

Vorstandswahlen bei BF+GMI

Bundesverband Flachglas: Ohne Gegenstimmen wurden Thomas Dreisbusch (als Vorstandsvorsitzender) und Jürgen Halbmeyer beim diesjährigen Glaskongress in München wiedergewählt. Michael Dobbe, Wolfgang Heuser, Klaus Huntebrinker, Bernd Kramer, Hermann Schüller und Thomas Stukenkemper runden den aktuellen BF-Vorstand ab.

Gütegemeinschaft Mehrscheiben-Isolierglas (GMI): Im Vorstand der GMI sind nun Ralf Vornholt (Vorsitzender), Michael Elstner, Thomas Fiedler, Alfred Plaum und Christoph Troska sowie jetzt als Neuzugang Florian Peters-Messer. Er nimmt den Platz von Helmut Porschen ein, dessen Amtszeit endete.

In den Güteausschuss wurden Dr. Bernhard Goer, Jürgen Halbmeyer (Obmann) und Dr. Klaus Huntebrinker wiedergewählt. Karl Häuser und Ralf Maus gehören ihm weiter an. Bestätigt wurden auch die Kassenprüfer Klaus Weindorf und Ralf Wurth.

https://www.bundesverband-flachglas.de/

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