Jahr für Jahr kollidieren viele tausend von Vögeln mit Glasfassaden und sterben. Denn für Vögel können große Glasflächen zum Verhängnis werden, da das Glas entweder die Landschaft spiegelt oder durchscheinen lässt und den Tieren so eine freie Flugbahn oder ein attraktives Ziel vortäuscht.
Aufgeklebte Vogelsilhouetten haben sich in diesem Zusammenhang als völlig unwirksam herausgestellt. Umweltschützer und Vogelfreunde machen seit Jahren schon auf das Problem aufmerksam. Dennoch werden die Gefahren von Vogelschlag bei der Planung von Glasfassaden leider oft nicht ausreichend beachtet. Die Projektberater des Flachglas MarkenKreises helfen, dieses Problem schon in der Planungsphase anzugehen und sellt zur Vermeidung und Vogelschlag passende Produkte vor.
Wer ist für den Vogelschutz bei Gebäuden verantwortlich?
Vogelschutz liegt in den Händen von Städten und Kommunen. Diese sind verpflichtet, im Rahmen der naturschutzrechtlichen Regelungen Vogelschlag an Gebäuden zu prüfen und das Risiko für diesen zu reduzieren. Dementsprechend sehen sich Architekten und Planer bei der Planung neuer Gebäude mit diesem Thema zunehmend konfrontiert.
Dazu Michael Scheer, Geschäftsführer im Flachglas MarkenKreis: „Wir merken, dass Vogelschutz im Rahmen unserer Beratungstätigkeit eine zunehmende Bedeutung erlangt. Gerade bei der Planung von transparenten, großflächigen Glasfassaden prüfen wir zusammen mit Architekten schon im Vorfeld wirtschaftliche, realisierbare Lösungen, um Vogelschlag vorzubeugen. Und die müssen nicht zwingend kompliziert sein, es gibt wirksame einfache Maßnahmen.“
Orientierungspunkte für die Beratung geben dabei das Ornithologische Gutachten der Gemeinde sowie Empfehlungen der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten VSW (LAG VSW) 2021, der Schweizer Vogelwarte Sempach und des BUND NRW.
„Im Grunde genommen geht es bei vogelfreundlichen Gläsern immer um zwei wichtige Aspekte – das Sichtbarmachen der Gläser und um das Vermeiden großflächiger Spiegelbilder bzw. eine Kombination beider Aspekte. Zudem stehen neue Produkte mit UV-Markierungen zur Verfügung. Für das Finden des idealen Glases sollte idealerweise vorab ein standortspezifisches ornithologisches Gutachten eingeholt werden, das die Produktanforderungen an den Vogelschutz der zugehörigen Behörde beschreibt“, erläutert Scheer weiter. „Auf Basis dieser Empfehlungen finden dann unsere Beratungen statt.“
Das leisten vogelfreundliche Gläser
Die hohe Transmission von Glas ist eine Hauptursache von Vogelkollisionen. Die LAG-VSW empfiehlt in diesen Fällen zuverlässig wirkende Markierungen der Gläser und bezieht sich auf die Ergebnisse umfangreich durchgeführter Flugtunneltestungen der Wiener Umweltanwaltschaft (2021). Mit Markierungen sollen transparente Scheiben für Vögel so sichtbar gemacht werden, dass sie diese als Hindernis wahrnehmen können.
Die einfachste Möglichkeit einer wirksamen Markierung stellen Streifen- oder Punktmuster dar, die horizontal oder vertikal auf eine Scheibe aufgebracht werden. Unregelmäßige Muster sind hierbei möglich und eröffnen große gestalterische Spielräume.
Flachglas Wernberg und Flachglas Nord-Ost bieten umfangreiche Möglichkeiten der Bedruckung von Glas und verfügen in ihren Musterkatalogen auch über vogelfreundliche Designs. Zu beachten bleibt, wie die Gläser bedruckt werden. Markierungen müssen in bestimmten Maßen und Abständen erfolgen, die Abstände so aufeinander abgestimmt sein, dass Vögel nicht versuchen, hindurchzufliegen.
Die LAG-VSW gibt diesbezüglich Empfehlungen. „Auch die Farbe der Bedruckung und die Position auf der Scheibe spielen eine Rolle“, ergänzt Objektberater Frank Horstmann vom Flachglas MarkenKreis. „Ein hoher Kontrast ist wichtig für die Wahrnehmbarkeit der Muster.
Bewährt haben sich schwarze Bedruckungen auf der Anprallseite. Da der Druck mit keramischen Farben erfolgt, die besonders dauerhaft und widerstandsfähig sind, kann die Bedruckung auch auf der Witterungsseite erfolgen. Innenliegende Bedruckungen sollten eher sehr hell gehalten sein, um von Vögeln wegen der Reflexion der äußeren Glasscheibe als Hindernis wahrgenommen zu werden.“
Keine großflächigen Spiegelungen
Stark reflektierendes Isolierglas erzeugt Spiegelungen in fast jeder Situation und stellt deshalb ein erhöhtes Risiko für unerwünschten Vogelschlag dar. Die LAG-VSW empfiehlt daher Gläser mit möglichst geringer Außenreflexion einzusetzen.
Als konkreten Grenzwert nennt die Schweizer Vogelwarte eine Außenreflexion von maximal 15 %, was bei 3-fach-Isoliergläsern häufig ein Problem darstellt.
Der Flachglas MarkenKreis bietet im Bereich der Sonnenschutz-Isoliergläser gleich mehrere reflexionsarme Glastypen. „Infrastop III Neutral 63/39 und Brillant 54/30 haben sich mit RL Werten von 12 % bzw. 14 % als vogelfreundliche Verglasungen schon in vielen Bauten bewährt“, erläutert Horstmann.
„Und mit der neuen Infrastop Q Produktfamilie erweitern wir unser Angebot um gleich drei weitere Gläser mit beachtlichen Reflexionswerten von 9 – 12 %. Beim Einsatz reflexionsarmer Gläser ist allerdings darauf zu achten, dass sich keine neuen Gefahrenbereiche ergeben. Kritisch sind verglaste Eckbereiche: Durchsichten sollten hier durch eine entsprechende Innenraumgestaltung vermieden werden“, so Horstmann weiter.
Die LAG-VSW geht hier sogar noch einen Schritt weiter. Sie empfiehlt, auch schwach reflektierende Scheiben zusätzlich zu markieren, um Vogelkollisionen zu vermeiden.
UV- markierte Beschichtungen für Fassadengläser
Markierungen an Fensterscheiben und Bürogebäuden werden Bauherren nicht gleichermaßen als attraktiv empfunden. Deshalb wurden als weitere Alternative Markierungen entwickelt, die die Transmission und Reflexion des Glases überwiegend im ultravioletten (UV) Bereich verändern. Flachglas MarkenKreis bietet in diesem Segment Pilkington AviSafe und Ornilux mikado und design an.
Die Grundfunktion dieser Gläser basiert darauf, dass viele Vögel nach Aussagen der Hersteller – im Gegensatz zu Menschen – Licht im ultravioletten Spektrum sehen. Die Gläser sind mit einer gemusterten UV-verstärkten Beschichtung versehen, die bewirkt, dass der Vogel eine Barriere wahrnimmt. Die auf der Außenseite der Verglasung aufgebrachte UV-Beschichtung ist für den Menschen dagegen nur winkelabhängig und nur bei genauer Betrachtung zu erkennen.