Die vorgefertigten Fassadenelemente mit integrierten PV-Einheiten sind in Sachen Materialbedarf sehr sparsam: Durch den Wegfall einer zusätzlichen Unterkonstruktion werden große Mengen an Material eingespart, was die Montage, etwa bei Gebäudesanierungen, zudem deutlich beschleunigt.
Hier wird das System vorgestellt
Auf der „BAU“ (13.–17. Januar 2025) in München präsentiert die Fraunhofer Allianz Bau zwei Versionen der Fassadenelemente: eine mit Hanffaserdämmung und eine mit Dämmung aus Pilzmaterial. Beide Materialien bestehen aus erneuerbaren Rohstoffen, sind CO2-neutral und vollständig recycelbar.
„Beide Dämmstoffe sind für den Einsatz in Fassaden geeignet und überzeugen auch durch ihr Brandschutzverhalten“, erklärt Holger Wack, Gruppenleiter für Baustoffentwicklung bei Fraunhofer Umsicht. Das Pilzmaterial kann zudem aus landwirtschaftlichen Abfällen hergestellt werden und ist besonders ressourcenschonend.
Das innovative Fassadensystem ermöglicht es, einzelne Elemente unabhängig voneinander zu demontieren, was die Integration von BIPV-Fassaden in Gebäudeklasse-1- bis -3-Anwendungen erleichtert. Im Vergleich zu klassischen BIPV-Konstruktionen mit hinterlüfteten Vorhangfassaden werden so zusätzlich große Mengen Material eingespart.
Seit Oktober im Einsatz
Die ersten Prototypen wurden im Oktober 2024 am Fraunhofer-IBP-Gebäude in Holzkirchen installiert. Dort werden die PV-Fassadenelemente unter realen Bedingungen getestet, um ihre elektrische Leistung, Haltbarkeit sowie thermische und hygroskopische Eigenschaften zu prüfen.
„Bereits im ersten Test haben wir eine einfache und schnelle Montage in weniger als 1,5 Stunden pro Modul nachgewiesen“, sagt Jan-Bleicke Eggers, Teamleiter Solar Building Envelope Technology am Fraunhofer ISE.
Zukünftige Bauprojekte werden zusätzlich durch digitale Prozessbeschreibungen für die richtige Planung und Installation unterstützt. Besucher der „BAU“ können sich über diese Systeme am Fraunhofer-Stand im Detail informieren.
