Für den Neubau des Fraunhofer IEE im Zentrum von Kassel entwarf das Büro HHS Planer und Architekten ein zukunftsorientiertes Gebäude mit 7600 Nutzfläche.
Effizienz im Energiekonzept: Heute braucht ein Forschungsinstitut wie das IEE ein auf erneuerbare Energien basiertes Energiekonzept: Der kompakte Baukörper benötigt minimalen Heizbedarf. Die Raumtemperierung erfolgt über eine Kaskade von Wärmepumpen mit einem Eisspeicher als Energiequelle. Massive Sichtbetondecken werden als Speichermassen zur Kühlung aktiviert. Zu- und Abluft wird dezentral nach Präsenz gesteuert und sorgt im Sommer für eine effektive Nachtauskühlung.
Wie sind die Gläser eingebunden?
Eng mit dem Energiekonzept abgestimmt ist die Verteilung von opaken und transparenten Flächen in der Fassade, um nicht zu viele Solargewinne zu riskieren, die das Gebäude unnötig aufheizen.
Der Fensterflächenanteil wurde exakt auf die energetische Einstrahlung und den optimalen Tageslichtgewinn berechnet, um die dahinterliegenden Arbeitsplätze perfekt belichten zu können.
Daraus ergab sich eine gerasterte Abfolge von opaken Blindverkleidungen, Festverglasungen und schmalen Öffnungsflügeln, unterbrochen von individuell angefertigten PV-Panels und profilintegrierten Brüstungsverglasungen.
Die Fassade des Sockelgeschosses besteht aus einer Pfosten-Riegel-Konstruktion FWS 50.SI von Schüco mit einer nahezu rahmenlosen Transparenz. Die im Eingangsbereich mit Punkthaltern gesicherte Festverglasung erscheint außen als flächenbündige Ganzglasfassade.
Leistungsträger Sonnenschutzglas
Für die gesamte Gebäudehülle wurden 2700 m2 Isolierglas-Einheiten mit einem Ug-Wert von 0,6 von der Energy Glas GmbH in Wolfhagen produziert, disponiert und angeliefert.
Als Glas haben Planer und Fassadenbauer eine 3-fach-Isolierglas mit dem Sonnenschutz-Isolierglas Gewe-therm sun von Schollglas gewählt, um maximale Lichtausbeute bei gleichzeitig hochwirksamer Wärmedämmung zu erzielen.
Im Erdgeschoss wurden die Scheiben entsprechend den Anforderungen an Sicherheit mit Einbruchhemmung P4A (PVB) versehen. In den oberen Geschossen erfüllen die multifunktionalen Isoliergläser zudem die erhöhten Schallschutzanforderungen von 39 – 44 dB und wurden aus VSG mit Absturzsicherung gefertigt. Die für den zweiten Rettungsweg notwendigen Fluchtfenster wurden zusätzlich mit einer vorgesetzten VSG-Glasbrüstung gesichert.
PV-Elemente in der Fassade
Über Photovoltaik in der Fassade wurde lange diskutiert. Letztlich entschieden sich die Verantwortlichen für wenige integrierte Module, die beispielhaft für eine zukünftige Entwicklung stehen, in der sich PV-Elemente in der Fassade wirtschaftlich lohnen werden.
Fraunhofer-IEE Zentrale
Architektur: HHS Planer und Architekten AG
Bauphysik: energydesign braunschweig GmbH,
Glaslieferant: Energy Glas GmbH
Glas: Gewe-therm sun 3-fach 64/34-0.6 mit zusätzlichen Anforderungen an Einbruchshemmung, Schallschutz, Absturzsicherung