Der angedachte Industriestrompreis könnte nicht nur der Glasindustrie, sondern auch anderen energieintensiven Branchen helfen, ihre Prozesse zu dekarbonisieren und wettbewerbsfähig zu bleiben, sagt der Bundesverband Glasindustrie, der die wirtschaftspolitischen Interessen der Glas herstellenden Industrie in Deutschland.
Die Glasindustrie ist als eine der energieintensivsten Industrien auf Unterstützung bei der Dekarbonisierung ihrer Prozesse angewiesen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der BV Glas sieht jedoch die Limitierung des Brückenstrompreises auf 80 Prozent des Verbrauchs kritisch.
Der Stromverbrauch wird durch Dekarbonisierungsmaßnahmen zunächst steigen, da Strom die Basis sowohl für die Elektrifizierung von Teilprozessen in der Glasproduktion als auch für den Einsatz von Wasserstoff durch Elektrolyse ist. Unternehmen, die mehr Strom für Dekarbonisierungsmaßnahmen verbrauchen, um die fossilen Energieträger zu reduzieren, müssen berücksichtigt werden.
Die Forderung des BV Glas nach einem Industriestrompreis zeigt, dass die Energiewende nicht nur auf politischer Ebene, sondern auch in der Wirtschaft angekommen ist. Die Glasindustrie ist eine wichtige Branche in Deutschland und trägt maßgeblich zur Wertschöpfung im Land bei. Allerdings ist sie auch stark vom Strompreis abhängig und muss daher auf steigende Stromkosten reagieren. Mit einem Industriestrompreis könnte die Wettbewerbsfähigkeit der Glasindustrie gestärkt und gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zur Dekarbonisierung geleistet werden.
Dazu Dr. Johann Overath, des Hauptgeschäftsführer des BV Glas: „Insgesamt ist der Vorschlag des Bundes ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen und klimafreundlichen Wirtschaft. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungsträger auf den Vorschlag reagieren und ob er in Zukunft umgesetzt wird.“
Über den BV Glas
Der Bundesverband Glasindustrie e.V. vertritt . Die Branche umfasst rund 400 Betriebe mit etwa 54.000 Beschäftigten und erzielte 2022 einen Gesamtumsatz von rund 12,7 Milliarden Euro.