Der erste Tag des GlasKongress 2022 umfasste eine spannende Podiums-Diskussion über die Folgen des sowjetischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Weiter fanden die Mitgliederversammlungen des Bundesverbands Flachglas und der Gütegemeinschaft Flachglas statt, wo bei den Vorstandswahlen auch Hans-Joachim Arnold als Vorstands-Vorsitzender des BF in seinem Amt bestätigt wurde. Und abgeschlossen wurde der Tag durch einen impulsiven Vortrag von Richard van Hooijdonk.
Droht hier Gefahr, wie lange wird es noch eine heimische Glasbranche geben?
Was sowohl die Glashersteller und als auch die Veredler und ISO-Hersteller aktuell umtreibt, ist der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierende schwierige Situation bei der Gasversorgung, von denen insbesondere die Floatglas-Hersteller betroffen sind.
Einen bundesweiten Gasmagel hat es in Deutschland seit dem zweiten Weltkrieg noch nie gegeben. Kurz gesagt: Mit dem Abdrehen des Gashahns durch Russland besteht die Gefahr, dass die heimischen Glasbranchen zu verschwinden droht.
Die positive Aussage der Runde: Die Gasversorgungreserven in Deutschland reichen noch einige Monate. Der BV Glas hat ein Papier erstellt und an die Politiker verschickt, um darauf zu pochen, dass die Glasproduktionen trotz verhärfter Liefersituation weiterhin aufrecht erhalten werden muss. Denn eine Float lässt sich nicht eben einmal abschalten und bei Bedarf wieder anwerfen, was Branchenfremden kaum geläufig sein dürfte
Hier übe der BV Glas entsprechenden Druck auf die Politik aus. Denn durch schnelles Abdrehen des Gases würden die Glaswannen irreparabel geschädigt wurden. Deshalb muss die Glasindustrie auch weiterhin bei de Gasverteilung unterstützt werden.
Die positive Message der Diskussionsdrunde: Aktuell sind in Deutschland Gastanks noch so gut gefüllt, dass dies noch bis zum Winter reiche. Der Tenor der Runde war jedoch auch, dass die bereits hohen Energiepreise noch weiter steigen und auch künftig permanent hoch bleiben.
Allerdings bedeute dies auch, dass im Gebäudesegment die Energetische Sanierung deutlich weiter an Bedeutung gewinne, was wiederum Chancen für unsere Branche mit sich bringt.
Weiter sei aufgrund der (kommenden) Wohnungsknappheit, eine Sicherheit in Bezug auf die Werthaltigkeit der Immobilien zu erwarten. Was sich positiv auf die Instandhaltung/Sanierung auswirke.
Dennoch täten die Verarbeiter gut daran, von sich aus in den Markt gehen und ihre Produkte noch besser zu vermarkten.
Weitere Details zur Tagung finden Sie im Juni-Heft der GLASWELT. Dort erfahren Sie auch, was Ex-Rallye Weltmeister zum Besten gab und welche spannende Neuheit aus dem VSG-Segment vorgestellt wurde.
Autor: Matthias Rehberger, GLASWELT