Für Brüstungen mit integrierten Solarmodulen müssen wie für jede andere Glasbrüstung Pfosten ggf. mit Handlauf montiert und Verglasungen eingesetzt werden.
Hinzu kommt lediglich die Kabelführung der Solarmodule bis zum Wechselrichter. Mit in der breite flexiblen Solarmodulen können sogar bestehende Brüstungen mit absturzsichernden Glasmodulen umgerüstet werden. Die Prüfung und das anschließen der Kabel zur Inbetriebnahme der Anlage muss allerdings von einer Fachkraft z. B. einem Elektriker übernommen werden. Mit Solarbrüstungen ergeben sich neue Marktchancen für Fachfirmen welche bisher keine Solaranlagen installiert haben.
Fest installierte Glas-Glas Solarmodule gelten als Bauprodukt und müssen viele bauproduktspezifische Anforderungen erfüllen, einschließlich der EU-Richtlinie 2014/35/EU (Niederspannungsrichtlinie). Diese erfordert die Erfüllung diverser Normen und den damit einhergehenden Prüfungen. Nachgewiesen wird die Niederspannungsrichtlinie durch eine Konformitätserklärung des Herstellers.
Solarmodule außerhalb des Dachs benötigen außerdem noch Nachweise zur mechanischen Festigkeit und zum Brandschutz im Rahmen einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (abZ). Glas Trösch hat mit seinem jüngsten Produkt eine Solarbrüstung mit bauaufsichtlicher Zulassung im Angebot, welche als Kleinkraftwerk oder sogar als Solaranlage betrieben werden kann.
Neben der Erfüllung der Anforderungen als Bauprodukt wurde für den späteren Einbau der Module als absturzsichernde Verglasung auch ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis nach DIN 18008 Teil 4 erforderlich.
Das Ergebnis ist Swissrailing Two Sided solar von Glas Trösch, eine Balkonverglasung mit integrierten Solarmodulen die der Glas-, Metall- oder Stahlbauer relativ einfach montieren kann. Ausführende Firmen und Händler erhalten dazu drei Nachweise, die es nicht unabhängig voneinander geben kann. Eine Konformitätserklärung, eine abZ/abG und ein abP.
So funktioniert die Montage der gläsernen Balkonkraftwerke
Die Anforderungen an die Montage von Balkonkraftwerken mit integrierten Solarmodulen richtet sich zunächst nach der abP. Hierin ist geregelt mit welchen Befestigungsmitteln die Glasbefestigung der absturzsichernden Solarverglasung zu montieren ist. Es gelten die üblichen Anforderungen des Bauwesens an Ausführung der Unterkonstruktion z. B. der verwendeten Pfosten, inklusive der Forderung eines statischen Nachweises der gesamten Konstruktion, also vom Glas bis zu den Dübeln.
Nicht nur im Bestand ist eine mögliche Montage der Verglasung von Innen also ohne Gerüst wünschenswert. Dazu kann bekannter Weise die Pfostenstellung zwischen oder hinter der Verglasung erfolgen. Bei Solarmodulen ist dabei die Kabelführung besonders zu beachten.
Die Kabeltypen, Stecker sowie die Kabeldurchführung durch die Profile werden durch den Hersteller vorgegeben und sind in den Profilen durch entsprechende Bohrungen vorbereitet. Beim Verlegen der Kabel sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht „scheuern“ oder an scharfen Kanten aufgeschnitten werden können und ggf. in Leerrohren oder Kabelkanälen zum Wechselrichter geführt werden.
Angaben zu den erforderlichen Biegeradien der Kabel sind ebenfalls hilfreich, da sich die zulässigen Biegeradien der Solarkabel je nach Kabelhersteller deutlich unterscheiden können. Grundsätzlich sind die einzelnen Bauteile von Balkonkraftwerken mit integrierten Solarmodulen im Unterschied zu steckfertigen Systemen von Fachplanern zu konfektionieren und von Fachfirmen anzuschließen.
Wo genau die Schnittstelle zwischen den einzelnen Gewerken verläuft, müssen die Firmen letztendlich untereinander abstimmen.
Das verwendete Brüstungssystem sollte jedenfalls die Möglichkeit offerier, das eine Gewerk z. B. der Metallbauer die Brüstung fachgerecht montiert und im zweiten Schritt der Elektriker die Kabel verlegt oder auch nur kontrolliert und verbindet und anschließend die Montage der Brüstung z. B. durch aufsetzen eines Handlaufs beendet.
Welche weiteren Anforderungen an Solarbrüstungen aktuell und zukünftig gestellt werden und wie sich homogen wirkende Brüstungen mit integrierten Solarmodulen erstellen lassen erfahren Sie im zweiten Teil des Artikels, den wir in der kommenden Ausgabe der GLASWELT veröffentlichen.—